Werbung

Leuchtturm-Preis

Potsdam-Recherche: Correctiv mit Journalisten-Preis beim NDR ausgezeichnet

Für besondere publizistische Leistungen wurde Correctiv auf der Jahreskonferenz des Netzwerk Recherche ausgezeichnet. Als Grund hierfür wird ausdrücklich die sogenannte Geheimplan-Recherche genannt. Dabei musste die Geschichte mehrfach revidiert werden.

Werbung

Wegen besonderer publizistischer Leistungen wurde Correctiv mit dem Leuchtturm-Preis auf der Jahreskonferenz des Netzwerks Recherche ausgezeichnet – diese wird in Kooperation und in den Räumlichkeiten des NDR durchgeführt. „Diese Recherche wäre nicht möglich gewesen, ohne die zehn Jahre, die Correctiv vorher gearbeitet und sich aufgebaut hat“, so Jean Peters, der Leiter der Potsdam-Recherche, im Rahmen der Preisverleihung. Grund für die Auszeichnung ist die Potsdam-Recherche.

„Selten hat eine einzelne Recherche einen solchen Impact gehabt und uns allen gezeigt, wie wichtig diese Art von Journalismus für unseren demokratischen Diskurs ist“, äußerte sich Daniel Prepper, Vorsitzender des Netzwerks Recherche, begeistert zu dieser Recherche. Prepper ist auch gleichzeitig Leiter des Recherchenetzwerks aus WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung. Mit der Auszeichnung wolle man jedoch auch ein Signal gegen angebliche Anfeindungen gegenüber Correctiv setzen. „Wir möchten die Arbeit der Reporter:innen von Correctiv mit diesem Leuchtturm-Preis nicht nur auszeichnen, sondern auch der gesamten Redaktion symbolisch den Rücken stärken“, erklärte die Jury.

...
...

Tatsächlich ist von dem angeblichen „Geheimplan gegen Deutschland“ nicht viel übrig geblieben. Correctiv warf der AfD vor, in Potsdam eine Massenausweisung von deutschen Staatsbürgern mit Migrationshintergrund zu planen. In dem entsprechenden Artikel war dabei wörtlich die Rede von angeblich geplanten „Deportationen“. Außerdem wurde das Treffen in Potsdam in dem Text indirekt mit der Wannsee-Konferenz verglichen. Von diesen Behauptungen ist nichts übrig geblieben.

Auch vor Gericht unterlag Correctiv inzwischen. Gegenüber dem Staatsrechtler Ulrich Vosgerau gemachte Bemerkungen war man gezwungen zu revidieren. Infolge dieses Urteils vom Landgericht Hamburg erklärte Correctiv-Chefredakteur Daniel Schraven dennoch, dass das Gericht den „Kern des Artikels“ bestätigt hätte. Hier sah sich das Landgericht erneut gezwungen zu intervenieren. Das Landgericht stellte klar, dass man die Recherche eben keiner inhaltlichen Kontrolle unterzogen habe. Des Weiteren wurde es Schraven untersagt, entsprechende Äußerungen weiter zu tätigen.

Werbung