Richter-Unmut
Postengeschachere dank SPD-Connections:„Günstlingswirtschaft“ an Berliner Gerichten
Ein Tagesspiegel-Bericht enthüllt unhaltbare Zustände in der Berliner Justiz: Von Klüngel und „Günstlingswirtschaft“ ist die Rede: Es geht um Parteipolitik, Regelbrüche und vieles mehr. Unter Richtern und Juristen brodelt es.
Ein Bericht des Tagesspiegels wirft ein Schlaglicht auf problematische Zustände in der Berliner Justiz. Unseriöses Gerangel bei der Besetzung von Spitzenposten, Klüngel und Parteipolitik: An den Gerichten der Hauptstadt offenbart sich derzeit ein Umgang mit dem Recht, der selbst Juristen verzweifeln lässt, schreibt das Blatt.
Die Justizsenatorin Felor Badenberg scheiterte jüngst mit ihrem Vorschlag für einen hohen Richterposten: Kandidat Peter Scholz, Präsident des Amtsgerichts Charlottenburg, sollte Vorsitzender Richter an einem von Berlins Landgerichten werden. Doch er wurde im Richterwahlausschuss mit deutlicher Mehrheit abgelehnt – das liegt, so der Tagesspiegel, auch an weit verbreitetem Unmut über die Zustände in der Justiz.
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SPD-Connections und eine „graue Eminenz“
Es gebe einen seit Jahrzehnten gewachsenen Klüngel in der Berliner Justiz, der für immer mehr Frust sorge. Die Rede ist von „Günstlingswirtschaft“ von Postengeschacher und unseriöser Personalpolitik, die die Legitimität der Justiz untergräbt. So würden systematisch Verfahren an Grundsätzen vorbei zurechtgebogen, heißt es von Insidern.
Dabei geht es teilweise um alte SPD-Connections. Das historisch rote Berlin hat über Jahrzehnte einen Beamtenstab mit Genossen aufgebaut, die noch immer an entscheidenden Stellen schalten und walten. So deutet viel auf eine „graue Eminenz“ in der Justizverwaltung: Astrid Kipp. Die Sozialdemokratin ist dort seit über zehn Jahren eine mächtige Kraft im Hintergrund, zuständig für Personal und Haushalt. Ihr Mann Jürgen Kipp war Präsident des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg (OVG), wurde dann auf SPD-Ticket an den Verfassungsgerichtshof Berlin berufen und ist dort einer der einflussreichsten Richter. Ein Geschmäckle.
Wegners Senat spielt Partei-Spielchen um Richterposten
Aber nicht nur die SPD scheint sich dem Klüngel schuldig gemacht zu haben. Der Tagesspiegel berichtet weiter über einen möglichen Pakt zwischen CDU und SPD bei der Vergabe von Richterposten: Am Landgericht II will die CDU unbedingt einen eigenen Bewerber durchsetzen. Er heißt Sathia Lorenz, einst Richter an den Amtsgerichten Bruchsal und Karlsruhe, am Landgericht Karlsruhe, sogar wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht, in der Unionsfraktion im Bundestag, aktuell Leiter der Zentralabteilung im Landtag Nordrhein-Westfalens. Der Soldstufe zufolge, die bei solchen Berufungen entscheidend ist, ist er der beste Bewerber.
Aber es gibt Widerstand in der Richterschaft: Lorenz kommt nicht aus Berlin, vor allem sein CDU-Parteibuch scheint für viele ein Problem zu sein. Kritiker meinen, er habe als Richter an einem Landgericht kaum Erfahrung, und baue seine Karriere vor allem auf dem CDU-Ticket auf. Lorenz ist auch Beisitzer im Bundesarbeitskreis Christlich-Demokratischer Juristen, einer Parteiorganisation der Union.
Doch auch hier soll ein billiges Postenspiel den Konflikt auflösen: In der Justiz ist die Rede von einem möglichen „Stillhaltepakt“. Prinzip: Die SPD intrigiert nicht gegen Lorenz, dafür trägt die CDU einen ihrer Wunschkandidaten mit: Svenja Schröder-Lomb soll Präsidentin des Kammergerichts werden. Für den bisherigen Präsidenten Pickel steht die Pensionierung an, und er will mit Schröder-Lomb seine bisherige Vize ins Amt heben – erneut an etablierten Normen vorbei.
Ohnehin gibt es Zweifel, ob der amtierende Präsident des Kammergerichts einen Auswahlvorschlag für eine Nachfolgerin machen darf – dafür ist eigentlich der Senat zuständig. Der Landesverfassung zufolge müsste Justizsenatorin Badenberg das Auswahlverfahren führen und den besten Bewerber benennen. Der Deal soll nun sein: Die CDU hält dort die Füße still und bekommt dafür ihren Partei-Juristen Lorenz ans Landgericht.
Schacher-Sumpf: Systematische Bevorzugung von Verwaltungs-Köpfen statt qualifizierten Bewerbern
Postengeschacher, Parteipolitik, Regelbiegung und Klüngel: Das sind Zustände, die auf die Justiz ein schlechtes Licht werfen. Darüber gibt es innerhalb des Apparats viel Unmut.
Das zeigt auch ein „Brandbrief“ von aktuellen und ehemaligen Mitgliedern des Präsidialrates. Dieser ist ein Gremium, der unter anderem bei Richterwahlen mitwirkt. Die Brandbrief-Schreiber sehen dessen Auftrag und Handlungsfähigkeit sabotiert. „Zeit für Veränderung und Wandel bei der Personalpolitik“ lautet der Titel des Schreibens aus dem Dezember:
Der Weg der internen Kommunikation der Probleme sei erschöpft. Aufgabe des Präsidialrats sei es, das „Interesse an einer qualifizierten – vor allem unabhängigen und unparteilichen – Richterschaft und einer leistungsfähigen Rechtspflege zu waren“, doch das sei in Gefahr. Die Stimme des Richterrats werde „bewusst nicht wahrgenommen“. Abweichende Abstimmungen des Rates würden ignoriert, Bewerber mit Bestnoten würden trotz Nachwuchsproblemen abgelehnt werden.
Bei Beurteilungen bekämen nur höhere Amtsträger aus dem Verwaltungsbereich systematisch Bestnoten, würden bei der Versetzung ans Kammergericht systematisch bevorteilt. Aktive Richter hingegen bekämen nur Durchschnittsnoten. Diese Ungleichbehandlung sei rechtswidrig, heißt es im Schreiben. Doch jegliche Forderungen, dass Beurteilungen dem Maßstab des Grundgesetzes entsprechen müssten, seien „unerhört geblieben“. Und „die planvolle Bevorzugung der in der Verwaltung Tätigen ist ungebrochen“.
All das ist ein vernichtendes Zeugnis für die Justiz, die mehr als alle anderen Gewalten in unserem Staat vom Vertrauen der Bürger lebt. Eine anrüchige Richterschaft und eine Justiz, die mit solchen Vorwürfen belastet ist, ist ein Bärendienst für den Rechtsstaat. Reaktionen aus der Berliner Landespolitik stehen noch aus. Klar ist aber: Der Bericht ist eine Klatsche für den gesamten Justizapparat der Hauptstadt.
Ist doch logisch. Die linksgrüne ReGIERung spinnt ihre Netze. Das sogenannte Familienministerium von Habeck ist nur die Spitze des Eisbergs. Linksgrün will ja eine hörige Justiz. Also müssen Ämter entsprechend besetzt werden. Man könnte von Korruption sprechen…
Wo ist den hier noch die Gewaltenteilung? Danke das es mal jemand aufschreibt ich rege mich schon länger darüber auf das Parteipolitik unsere Richter bestimmt. Auch ein Grund warum manche Parteien so Angst haben vor der AFD – Es könnte ja sein das sie Ihre Posten dann auch noch mit der AFD teilen muss.
Es braucht sich keiner wundern das Straftäter nicht verurteilt werden wenn ein linksgrüner Gutmensch denkt „oh der ist doch fast in unserer Gesellschaft angekommen den kann ich doch für Vergewaltigung jetzt nicht in den Knast schicken“
Ein Vorschlag der mir in dem letzten Jahr eingefallen ist – Richter müssen sich alle 5 Jahre neu auf Ihre Stelle bewerben und die Bürger wählen.
Sicher auch keine optimale Lösung aber hilft eventuell das der Richter sich wieder dem Volke verantwortlich fühlt und nicht dem Parteibuch oder dem eigenen Karriereinteresse
Ich bin schwer davon überzeugt, dass das allen Beteiligten völlig am A**** vorbeigeht! Wer die Macht hat Normen und Gesetze nach parteipolitischen Vorgaben auszulegen, ist völlig immun gegen solchen „Zeitungsenten“. Ich muss jetzt nicht daran erinnern, welche dubiose Rolle der „Tagesspiel“ noch vor kurzem gespielt hatte, als es um die kritischen Fragen rund um die Coronamaßnahen und die modRNA-Spritzen ging!
Die SPD ist tüchtig mit Einstellungen im Rathaus, im Landkreis, in Landesverwaltung und auch im Bund.
Ich frage mich als Laie, wie kann das an den Personalkommissionen vorbei gehen und dann wird auch immer noch mit dem Besten-Prinzip kokettiert.
Soviel zur angeblichen „Unabhängigkeit“ der deutschen Richter, von der immer gefaselt wird…
Staatsanwälte sind direkt weisungsgebunden, das weiß jeder.
Richter in Deutschland sind jedoch „karrieregebunden“. Heißt, die Politik bestimmt über Richterernennungen und Richterkarrieren. Das weiß man eigentlich aber auch schon lange.
Da brauch sich auch niemand über die skandalösen Urteile zu Migrantengewalt, Corona-Maßnahmen oder den Impfschäden noch wundern.
Hand auf’s Herz – War es nicht schon immer so, nur dass keine freie Presse da war, die darüber berichtete?