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Identitätspolitik

Politikwissenschaftlerin wirft AfD vor, „Schreckensbilder der Geschlechterpanik“ zu verbreiten

Die Politikwissenschaftlerin Birgit Sauer wirft der AfD vor, gezielt verunsicherte junge Männer anzusprechen, um diese ihrer eigenen „größeren Strategie“ nutzbar zu machen und eine „Abwehrbewegung“ zu formen.

Der Politikwissenschaftlerin Birgit Sauer zufolge betreibt die AfD „maskulinistische Identitätspolitik“ (imago stock&people)

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Die Politikwissenschaftlerin Birgit Sauer hat der Süddeutschen Zeitung ein Interview gegeben, um über die „maskulinistische Identitätspolitik“ der AfD zu sprechen. Sie ist demnach der Auffassung, dass sich die Partei an „verunsicherte junge Männer“ richten würde. Damit verfolge sie „eine größere Strategie“. Sie wolle „nativistische Vorstellungen eines ethnisch homogenen Volkes und „traditioneller“ Geschlechterverhältnisse“ wieder salonfähig machen. In der Vorstellungswelt der AfD gebe es „nur zwei Geschlechter, die heterosexuell aufeinander bezogen sind, und die sollen möglichst viele Kinder produzieren“.

Gerade der Thüringer Landeschef Björn Höcke stehe sinnbildlich für solche Forderungen. Er sage: „Die Männer müssen sich um ihre Familie kümmern, aber sie müssen sich auch um das Größere, um die Nation kümmern“, so Sauer. Solche Vorstellungen würden Hand in Hand „mit dem Fantasma eines weißen, „reinen“ Volkes“ gehen. „Deshalb auch die Deportationsfantasien gegenüber Migrantinnen und Migranten“, so die Politikwissenschaftlerin weiter.

Tatsächlich würde die AfD durch den seit Jahrzehnten erodierenden Sozialstaat und die neoliberale Deregulierung des Arbeitsmarkts politisches Kapital schlagen. Sie rede den Bürgern, allen voran den jungen Männern, ein, dass „mit Vorstellungen einer heroisierten Männlichkeit“ der „Entsicherung des Alltags“ oder dem „Gefühl eines Verlusts der Kontrolle“ entgegengewirkt werden könne. „Diese maskulinistische Identitätspolitik ist ein tragendes Element des rechten Kulturkampfs“, ist sich Sauer sicher.

Unter „maskulinistischer Identitätspolitik“ versteht sie dabei konkret „das Versprechen, eine einheitliche Identität herzustellen“. Dies könne auch „über die Identifizierung mit einer Führungsfigur geschehen“, erklärt Sauer weiter. Zentral sei bei dieser Ideologie ebenfalls, dass „Andere“ ausgegrenzt und abgewertet werden müssen. Die AfD wolle eine „Abwehrbewegung“ formen, die „imaginären Schutz vor einer gefühlten Bedrohung“ biete.

Um die Verunsicherung junger Männer zu manifestieren, arbeite die Partei zudem mit „Geschlechterpanik“. Dies sei „die Angst, dass Männer ihre Privilegien in der Familie, im Arbeitsmarkt, in der Gesellschaft verlieren“. Doch auch die Furcht, „dass sich die Sicherheit gebende Gewissheit der Zweigeschlechtlichkeit“ auflöse, könne man hierunter subsumieren. Die AfD nutze diese Ängste für sich und liefere den Männern eine „Entlastungsideologie“. „Deshalb werden Schreckensbilder der Geschlechterpanik verbreitet“, glaubt die Politikwissenschaftlerin.

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Zudem würde die Partei „Verunsicherungslawinen“ lostreten und die Männer glauben lassen, dass Heterosexualität verboten werde, man keine Familien mehr gründen dürfe, und Kinder zwangssexualisiert werden sollen. „Gegen diese Ängste präsentiert sich die AfD dann als Garantin von Sicherheit und einer fiktiven Normalität.“ „Völkische Ideologie und Antifeminismus“ würde die Partei so erfolgreich miteinander verbinden. Höcke wirft sie in dem Zusammenhang vor, eine „männerbündische Vergemeinschaftung“ zu propagieren.

Dass mit Alice Weidel ausgerechnet eine homosexuelle Frau an der Spitze der AfD steht, passt allerdings überhaupt nicht in dieses Weltbild. Einen wirklichen Reim konnte sich die Politikwissenschaftlerin hierauf auch nicht machen. Sie vermute, dass das „in Teilen der Wählerschaft und der Anhängerschaft der Partei auch umstritten ist“. Weidel sei schlicht „clever im Auftreten“. Und weiter: „Mit Haarknoten, Perlenkette und Kostüm inszeniert sie sich als gutbürgerlich“. Sie bleibt dabei, dass die AfD im Kern eine „homophobe und antifeministische Partei“ sei. Nicht einmal führte sie dabei auf, inwiefern man das an dem Parteiprogramm der AfD festmachen könne.

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98 Kommentare

  • Es gibt in der Regel nun einmal nur zwei biologische Geschlechter – das System hat sich beim Säugetier seit Millionen Jahren bewährt.

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    • Man sollte sich eher fragen, welche Medikationen diese Personen zu sich nehmen!

  • Die“Dame“ gehört dem Beirat der Rosa Luxemburg Stiftung an! Noch Fragen?

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    • Funfact: Rosa Luxemburg war dagegen dass Frauen arbeiten (wenn sie damit einem Mann die Arbeitsstelle wegnimmt).

    • Dass die aus diesem linksgrün-versifften Universum gekrochen kam, konnte man 100 Meilen weit riechen…

      • Ich nenn das Angstschweiß, ihre Panik steht ihnen im Gesicht.

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    • Für die Stiftung hat sie u.a. in einem Buch geschrieben mit dem Titel „Vom Horror zur Hoffnung. Strategien gegen blockierte Transformation und Faschisierung“. Artikel EXZESS DER AFFEKTE. MASKULINISTISCHE IDENTITÄSPOLITIK VON RECHTS. Kapitel: (Weiße) Männlichkeit soll wieder souverän werden. Und: Exzess der Affekte. Sehr viel Ideologie und linke Theorie und Aversion gegen „hierarchische Zweigeschlechtlichkeit und …heterosexuellen Kleinfamilie“. „Rechte Akteur*innen verknüpfen Bedrohung, Kontrollverlust und Verunsicherung mit dem Versprechen von Sicherheit durch
      Führung und Disziplin. Damit erzeugen sie eine autoritäre maskulinistische ‚Konjunk-
      tur‘ im Hall’schen Sinne und bieten disziplinierende und führerzentrierte ‚Lösun-
      gen‘ für Transformationskrisen an.“ Aha.

    • Man erkennt sie an dem benutzten Vokabular nach einem Satz..

    • Typische Linksradikale in Optik und Intellekt .
      Das Thema hatten wir hier schon mit all den Unzähligen Beispielen aus der Aktuellen Politikergilde .

  • Feministische Identitätspolitik braucht ein Feindbild „Mann“. Und wundert sich dann, wenn sich reaktiv tatsächlich eine Männerbewegung bildet. Genau so braucht schwarze Identitätspolitik in den USA ein Feindbild „Weiße“ und wundert sich dann, wenn Weiße sich tatsächlich zu einer Art Gegenbewegung zusammenschließen. Wie sie in den Wald rufen, so schallt es heraus.

    • Würde sich die seit 2005 (bzw. 1998) amtierende Polit-Mischpoke auch nur einen Fingerhut voll um „feministische Interessen“ kümmern, hätte es dieses MIGRATIONSJAHRHUNDERTVERBRECHEN niemals gegeben. So einfach ist das.

    • Und das Feindbild dieser Leute sind „alte weiße Männer“. Dies gleicht in zwei Merkmalen dem Feindbild von „Mein Kamm“ von Kishon.

      • So ist das und dabei ist all den verblödeten Deutschhassern nicht einmal in homöopathischen Dosen bewusst, was sie deutschen Lichtgestalten in Wissenschaft, Technik und Kunst zu verdanken haben.

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      • Nachtrag: Das Feindbild in „Mein Kamm“ waren Männer mit Glatze also damals (1948) ältere Männer.

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  • Das ewig beschworene „Privileg“, das hier angeblich verteidigt werden soll, ist einfach die Verteilung von Tätigkeiten entsprechen den Fähigkeiten. Wie sogar Marx sagte: „Jeder (soll) nach seinen Fähigkeiten (eingesetzt werden)“. Aber das große und teilweise schon umgesetzte Projekt besteht darin, diese Verteilung entsprechend den Fähigkeiten durch eine Verteilung nach Quoten zu ersetzen.

    • Es ist kein Geheimnis: Wenn man die Grundlagen, hier Biologie, negiert, kommt hinterher nur Blödsinn raus. Fakt ist, nur Frauen können gebären. Deshalb sind sie für die Gesellschaft das Wichtigste mit ihren Kindern. Das gilt es zu schützen. Alles andere ist dummes Geschwurbel und Kindermord und führt, wie man sieht, geradrwegs in den Untergang einer Gesellschaft, eines Volkes.
      Nervig ist, dass man grundlegende Zusammenhänge dem grünroten (anti)faschistischen Mob nicht erklären kann.

      • Fakt ist, nur Frauen können gebären.

        Da haben Sie noch nicht die „Fachfrau“ gehört!!!!

        Susan Sziborra-Seidlitz erklärt Ihnen das ganz genau:

        Quelle: Instagram
        https://share.google/YjgY8KdJqGIEngEHE

        3
  • Gegen zwei Geschlechter kommt der linkeste Grüne nicht an. Nicht in zehntausend Jahren, es ist eine evolutionäre Tatsache.
    Ansonsten, was ist an einer Deutschen Identität falsch?

  • „Die AfD wolle eine „Abwehrbewegung“ formen, die „imaginären Schutz vor einer gefühlten Bedrohung“ biete.“ – Projektion wohin man blickt.

    • Nun, das Bemerkenswerte an all diesen Behauptungen über angebliche Strategien und Ziele der AfD ist ja, daß sie idR. völlig belegfrei daherkommen, oder die vermeintlichen Belege das Behauptete nicht hergeben.

      Das muß nahezu zwangsläufig zu der Schlußfolgerung führen, daß diese Behauptungen kaum etwas über die AfD, aber sehr viel über die Behauptenden verraten.

      Und je weiter die sozialistisch durch- und verseuchten Kreise ihre Diskurshegemonie schwinden sehen, desto schriller werden die Behauptungen, desto hektischer betreibt man den antifaschistischen Abwehrkampf und desto geneigter ist man der Gewaltbereitschaft.

  • Da drängt sich doch die Frage auf, wer die jungen Männer so verunsichert hat.

  • Wie kann eine Partei auch nur an die Sorgen der Wähler denken…

  • Was würde William Congreve wohl zu diesem Foto sagen?

    ‘Hell hath no fury like a woman scorned’

    „Die Hölle kennt keine Wut wie die einer verschmähten Frau“ oder?

    William Congreve
    The Mourning Bride (1697).

  • Mann + Frau + Sex = Kinder – nicht mehr salonfähig ?
    Wer bringt das den Gästen bei ?

    • Was für Gäste ??? Ich habe niemanden eingeladen.

  • „Einen wirklichen Reim konnte sich die Politikwissenschaftlerin hierauf auch nicht machen.“
    Wenn die Grundannahme falsch ist, passt halt nichts, reimt sich auch nix, denn was sich reimt, ist ja bekanntlich gut….

  • Generell gibt es beim Menschen XX und XY – und nun soll mir die Dame das Gegenteil aufzeigen!

  • Gucken Sie sich diese Dame doch nur an. Alles klar?

    • Das Aussehen ist in der Tat unmodisch, aber als Argument gegen die Sache schlecht zu gebrauchen.

      • Da haben Sie grundsätzlich natürlich Recht. Aber eine gewisse „Familienähnlichkeit“ kann man all dieses Personen tatsächlich nicht absprechen. Wie hieß es doch hier in einem Kommentar kürzlich so treffend – „Verbitterte Frauen über 40″… Ein Blick in den Bereich der Mundwinkel spricht Bände, ja, es ist wie eine negative, verbitterte Aura, die diese Frauen um sich haben. Ich denke, dies oder so ähnlich hatte Miriam das wohl gemeint.

        8
  • Und wie sieht diese Dame dann die Rolle der Geschlechter und „Maskulinisierung“ junger Männer bei unseren muslimischen Mitbürgern? Wäre es nicht Zeit, sich in Anbetracht aktueller Entwicklungen mehr mit diesem Thema zu beschäftigen?

  • Man könnte meinen, sie spräche über den Islam, nicht über die AfD.

  • Stand die „homophobe“ AFD nicht zeitweise bei homosexuellen Männern ganz oben in der Wählergunst (vielleicht sogar immernoch)?

    • Mann erkennt halt den wahren Feind der Homosexuellen.

    • Ja bei David Berger (Philosophia Perennis).

  • Menschen entwickeln sich in Phasen – auch Politikwissenschaftler. Nach der Pubertät folgt die Konformität.
    Quelle: Ich-Entwicklung

    In der Konformität entwickelt sich die Fähigkeit, eine vermeintliche Absicht Dritter zu erkennen.
    Zitat: „Stufe 3 … Häufig wird Verhalten nach der Absicht beurteilt: „Er meint es gut“ wird zum ersten Mal wichtig“
    Quelle: Moralentwicklung

    Wer es vermeintlich „nicht gut meint“, wird im Artikel umfangreich aufgezählt.

    Die aktuelle Epoche Aufklärung kann die Phase nach der Konformität nicht entwickeln, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.

  • Rettet das generische Maskulinum! Es gibt nur 2 biologische Geschlechter.
    Change my mind…

  • … und der Schnee ist grün …

  • Das gleiche Geschwafel wie 1989 in der DDR.

  • „Diese maskulinistische Identitätspolitik ist ein tragendes Element des rechten Kulturkampfs“

    Meine Herren (!), was ist das für ein Blödsinn.

    Hab mal kurz Wikipedia befragt und, siehe da, sie hat über politische Mythen einer realsozialistischen Gesellschaft mit einer Analyse politischer Deutungsmuster in Fest- und Feiertagen der DDR promoviert. Das erklärt einiges. 😀

  • „Und diese Frau nennt sich Wissenschaftlerin? Alles, was sie über das Schüren von Angst erzählt, passt viel besser zu dem, was die anderen Parteien über die AfD hinausposaunen. Gerade diese Frau wird doch gezielt eingesetzt, um Hass und Angst zu verbreiten…..“

  • Zusammenfassung: Alles, was traditionell erfolgreich war und daher vermutlich auch in Zukunft funktionieren würde, gefällt der Dame nicht. Wie schön für sie, daß die AfD keine kollektivistische Partei ist- sie besteht nicht darauf, daß alle mitmachen müssen!

  • Wo sind die Beweise? Vermutungen sind Salonfähig zur Wahrheit verkommen. Bestes Beispiel: Die „Grünen, SPD und Linke“. Diese Blase wird zum Glück auch immer dünner und dümmer.

    • @ Rolf Die können gar nicht dümmer werden, weil die schon immer strunzdoof waren.

  • Im Endeffekt wirft sie Andersdenkenden vor, dass sie ihre Meinung aufgeben sollen.

    Furchtbar!

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