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„Online Service Act“: Wie Großbritannien durch die Hintertür das Recht auf Anonymität abschafft

Mit dem Online Safety Act wird in Großbritannien das Recht auf Anonymität unter dem Vorwand der Altersverifikation aus Jugendschutzgründen praktisch ausgehebelt. Außerdem sollen Chatkontrollen und drakonische Pflichten für Unternehmen die Jugend schützen.

Keir Starmers Regierung hält am Online Safety Act fest

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Bereits jetzt werden in Großbritannien pro Tag durchschnittlich 33 Menschen wegen Hassrede verhaftet, wie die Times unter Berufung auf Daten der britischen Polizei aus dem Jahr 2023 berichtet. Diese Zahl könnte nun noch weiter steigen, da seit Kurzem ein neues Zensurgesetz, der „Online Safety Act“ (OSA), der bereits 2023 unter der damaligen Tory-Regierung mit dem Vorwand des Jugendschutzes verabschiedet wurde, seit wenigen Tagen in Kraft ist.

In den ersten Tagen nach Inkrafttreten des Gesetzes haben britische Nutzer vor allem die neuen Regelungen zur Altersverifikation zu spüren bekommen: So müssen alle Plattformen auch ein robustes Altersverifikationssystem einführen, um Kinder vor gefährlichen Inhalten zu schützen.

Dies resultierte bislang jedoch in einer plötzlichen Sperrung zahlreicher Inhalte, die von den Plattformen als potenziell jugendgefährdend eingestuft wurden – ein entsprechendes System zur Altersverifikation gibt es dabei noch kaum. Dieses würde aber einen nahezu vollständigen Verlust der Internetanonymität zur Folge haben: Nutzer müssten dann für ihre Altersverifikation offizielle Dokumente hochladen und so auch ihren Namen preisgeben – das könnte für britische Behörden auch zum Zwecke der Strafverfolgung nützlich werden.

Außerdem werden soziale Medien und andere Online-Plattformen dazu verpflichtet, noch härter gegen rund 130 Delikte vorzugehen – darunter auch „Anstacheln zu Rassismus“, „Hass aufgrund von Religion oder sexueller Orientierung“ oder „Nicht-trivialer psychologischer Schaden“. Plattformen, die nicht hart genug gegen strafbare Äußerungen vorgehen, können mit hohen Geldstrafen – bis zu 10 Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes oder maximal 18 Millionen Pfund – belegt werden. Bei mehrfachen Verstößen drohen den Verantwortlichen teilweise sogar Haftstrafen.

Ebenso wird eine Chatüberwachung eingeführt: Private, selbst verschlüsselte Chats auf Plattformen wie Whatsapp oder Telegram sollen dann durch die verantwortlichen Unternehmen auf Kinderpornografie gescannt werden. Die Regelung, nach welchen illegalen Inhalten gescannt wird, kann jedoch durch die von der Regierung kontrollierte britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom ausgeweitet werden.

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Zahlreiche Plattformen, etwa Apple und Facebook-Mutter Meta, haben insbesondere diese Regelung kritisiert. Meta hat dabei sogar angedeutet, Whatsapp, die wichtigste Chatplattform in Großbritannien, im Land zu sperren, um die neue Regelung nicht umsetzen zu müssen.

Entsprechend groß ist der Aufschrei bei der britischen Bevölkerung. In britischen App-Stores erreichen sogenannte VPNs (Virtuelle Private Netzwerke), womit sich das Gesetz – auch von Kindern – umgehen lässt, Rekordzahlen an Downloads. Eine offizielle Petition an das britische Unterhaus, die die Aufhebung des OSA fordert, hat bis Dienstag bereits fast 400.000 Unterschriften gesammelt.

Die Labour-Regierung stellt sich dabei hinter das Tory-Gesetz, ebenso wie, wenig überraschend, die Konservativen selbst. Einzig Nigel Farages Reform Party, die in Umfragen mit über 30 Prozent deutlich stärkste Kraft ist, fordert ebenfalls eine Aufhebung des Gesetzes.

Aus Regierungskreisen wird das jedoch heftig kritisiert: Peter Kyle, Staatssekretär für Wissenschaft, Innovation und Technologie, schrieb dazu etwa auf X: „Wenn man den Online Safety Act aufheben will, steht man auf der Seite der Sexualstraftäter. So einfach ist das.“ Kyle warf Farage in einem Interview vor, „auf der Seite von Jimmy Savile“ zu stehen. Savile war dabei ein ehemaliger BBC-Starmoderator – nach dessen Tod wurden jedoch hunderte Vorwürfe von sexueller Misshandlung kleiner Jungen bekannt.

Der OSA weist viele Parallelen zum Digital Services Act und Plänen zur Chatüberwachung in der EU auf – er geht dabei jedoch noch härter gegen Meinungsäußerungen vor. Bald könnte eine ähnliche Verschärfung auch in der EU stattfinden. In nie dagewesener Härte wird unter dem Vorwand des Jugendschutzes also die Meinungsfreiheit im Internet massiv eingeschränkt.

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38 Kommentare

  • 1984 ist da 🧐🧐🧐

    • Als nächstes werden die Roten dann halt VPN verbieten.
      Wer VPN benutzt, fährt ein.
      Bleiben nur noch Tor Browser oder Tails.
      Die werden dann auch verboten oder blockiert.

  • Ist doch hier nicht anders.

    „… Rechtssprechung, die sagt Chats sind private Räume, da können die sagen, was sie wollen. Dann sage ich: Warum ändern wir das eigentlich nicht?“ – Herbert Reul (CDU) bei Anne Will am 11.12.2022

    „Natürlich gibt es dafür Gesetze und natürlich kann man das auch ändern… Im Moment haben wir eine abenteuerliche Diskussion in der Öffentlichkeit, was alles geschützt werden muss in privaten Chats… Man muss dort durchgreifen können.“ – Nancy Faeser (SPD) bei Anne Will am 11.12.2022

    Nach den privaten Chats sind Privatwohnungen an der Reihe.

    Alle.

    • Siehe Niedersachen und die geplante Änderung des Verfassungsschutz(Regierungsschutz)gesetzes

  • Was erwartet ihr? Starmer ist ein Linksextremer.

    • und er arbeitet in ueberwachungsfragen mit EU-ursel und kanada eng zusammen.
      da haben sich die richtigen gefunden.

      man hat allerdings von nigel farage kein sterbenswoertchen darueber gehoert, dass er den OSA alsbald wieder abschaffen wuerde.
      mit diesem anspruch koennte er die wahlen vermutlich gewinnen.
      aber, oh wunder, keine regierung schafft jemals ueberwachungsstrukturen ab.
      schon gar nicht, wenn sie auf dem mist der politischen gegner gewachsen sind, auf die man dann mit dem finger zeigen und sich selber von verantwoetung reinwaschen kann.
      sachzwaenge und so…

  • Tja wo sind Asterix und Obelix, wenn man sie braucht?

  • Ich frage mich wirklich, warum die Briten aus der EU ausgetreten sind. Sie machen den exakt gleichen Mist wie die EU, teilweise noch schlimmer. Dann hätten sie sich den Stress mit dem Austritt auch sparen können.
    GB hätte die Chance gehabt, nach dem EU Austritt ein liberales wirtschaftsfreundliches Land zu werden.
    Die Chance wurde kolossal vertan.

  • Wenn das so weitergeht, werden Hunderttausende Europäer Asyl in den USA beantragen.

  • Nun, König Karl I. glaubte, daß er auf die Meinung seiner Untertanen keine Rücksicht nehmen müsse und Steuern ohne Parlamentsbeschluß einheben könne. Das hat in England zum zweiten offiziellen Kopfverlust eines gekrönten Hauptes geführt, nachdem er die Redefreiheit eingeschränkt hatte (1641).

    Sein Sohn, Karl II., wurde König, weil die Engländer des Cromwell´schen Tugendterrors müde waren und sich nach geordneten Verhältnissen sehnten; den versuchten Absolutismus von dessen katholischem Bruder Jakob II. haben sie nur begrenzte Zeit ertragen. Mit ihm war die Ära der Stuarts beendet und Wilhelm III. von Oranien wurde König.

    Erst mit (oft verkannten) Königin Anne begann die Zeit des Parlaments und der Volkssouveränität, was im Freedom of speech act (1707) seinen Ausdruck fand.

    Nun steht der König zwar über dem Gesetz, muß aber die Gesetze der Regierung erlassen. Mal sehen, wie lange sich Karl III. noch seines Kopfes erfreut, wenn er das unterzeichnet …

  • England hat sein Volk verraten und verkauft. Hauptsache sie haben noch etwas royales zum vorzeigen, also mehr Schein als Sein!

  • Eigentlich ist diese Art und Weise (per Kinderschutzargument härtere Onlineüberwachung durchzusetzen und Gesetze dazu einzuführen) ja eher typisch für Ursula von der Leyen und ihre Umgebung. Das wollte die auch schon EU weit einführen und damals in Deutschland als Familienministerin auch schon. Scheint wie ein Test, ob und wie es in der Bevölkerung durchgesetzt werden kann.

  • Der Wunsch, andere zu bevormunden, gehört zur moralischen Entwicklung.

    Zitat: „3. Stufe … Moralische Erwartungen anderer werden erkannt. … Korrespondierend dazu richtet er ebenfalls moralische Erwartungen an das Verhalten anderer“
    Quelle: Moralentwicklung

    Deshalb nimmt die allgemeine Bevormundung kontinuierlich zu, z.B. Steuern, Zensur, Bürokratie, …

    Die aktuelle Epoche Aufklärung kann den Wunsch nicht abbauen, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.

  • Für was war der Brexit noch gleich?

    • Für die Gründung der EUDSSR.

  • „Europa ist gefallen“, schrieb Sky News Australia. Ja, sie fallen wie die Dominosteine, die Staaten Europas.
    Deutschland, das Zugpferd der Europäischen Union, ist im Niedergang begriffen. Ohne D ist die Rest- EU nur noch ein Schatten seiner selbst.
    Schwache Staaten waren in der Geschichte schon immer Opfer anderer geworden. Geschichte wiederholt sich stets.

  • Indigene wehrt Euch

  • „Online Services Act“

    „Digital Services Act“

    Richtig Mühe machen sie sich mit ihrem Totalitarismus ja nun wirklich nicht. 🤷🏼

  • neben der totalitaeren ueberwachung in starmerland findet in UK noch etwas beunruhigendes statt, die groesste jemals dagewesene pandemieuebung UKs.

    **Großbritannien gibt neue Details zu bevorstehender Pandemie-Simulation bekannt

    «Pegasus» ähnelt der Übung «Event 201», die im Herbst 2019 unmittelbar vor der «Covid-Pandemie» durchgeführt wurde. Es handelt sich um Großbritanniens größte Pandemie-Reaktionsübung aller Zeiten. Kritiker sehen dahinter ein Mittel zur Kontrolle durch verstärkte Überwachung.**

    das passt schon alles prima zusammen mit der e-ID.
    und sollte uns aufruetteln.
    jedes wort aus schwabs konferenzen und schriften wird nach und nach realitaet.

  • Früher habe ich geglaubt, der Staat wolle mit der Vorratsdatenspeicherung die Kinderpornografie im Internet bekämpfen. Heute weiß ich, dass Andersdenkende identifiziert und bestraft werden sollen. Der Kampf gegen Hass und Hetze sowie Desinformation ist nichts weiter als die Unterdrückung abweichender Meinungen. Je schöner die Namen (Online Safety Act bzw. Digital Services Act) desto schlimmer der Inhalt.

  • Bürger wehrt euch gegen CSU, Polizeistaat und Überwachung!

  • Zensur heißt jetzt Service. 🤡

  • Kommt hier auch. Und es geht nicht um die Links-Rechts Spalterei.
    Die globalen Puppenspieler haben den Krieg beschlossen, und bis der so richtig losgeht, wird es überhaupt keine Bürgerrechte mehr geben.
    Der Corona-Betrug war nur der Anfang der Konditionierung.

  • Starmer ist ein Linksfaschist!!

  • Feine Sache. Vertreibt die Trolle und alle können ungestört in ihrer jeweiligen Bubble abhängen.

    Nachteil, Trolljägerinnen verlieren ihren ganzen Lebensinhalt. Was wird dann aus denen? Job suchen? Arbeiten gehen? 🙁

    Was mich zu der philosophischen Frage aller Fragen bringt. Brauchen Trolle Trolljäger oder brauchen Trolljäger Trolle?

    🤣

    do`nt feed

    -20
  • Nachdem die Insel schon immer Europa verhindert hat …nun neben der üblichen Kriegstreiberei auch noch die Kapitulation vor der Wahrheit ?
    Wirklich sehr vornehm ist das nicht….

  • Was wird geschehen, wenn sich das Volk, oder Teile dessen erhebt?
    Wenn Politiker und Beamte zum Ziel werden?
    Wenn sich eine ausreichend große Menge erhebt und strukturiert, koordiniert vorgeht, wird die Polizei schnell an ihre Grenzen kommen.
    Rasch wäre der Apparat überfordert, was die Situation noch weiter anfeuern würde.
    Naja, noch ist ja nichts passiert 😉

  • Starmer säuft gerade ab mit seiner Sekte..
    Farrage wird übernehmen und dann wird es rundgehen in UK..

  • Unter den Augen der Regierung treiben seit Jahrzehnten mitten in England pakistanische Kindersex-Trafficker ihr Unwesen. Aber die Regierung nimmt Online-Kindersex zum Vorwand, möglichst jeden Normal-User mit Namen und Anschrift zu kennen. Die Bademantel-Händler in England reiben sich schon die Hände.

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