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Talkshow mit Wagenknecht

„Niemand konnte ihnen dafür irgendetwas“ – Lanz verharmlost Ausgrenzung von Ungeimpften während Corona-Pandemie

In seiner Talkshow am Dienstagabend sprach Markus Lanz mit Sahra Wagenknecht über die zunehmende Bevormundung des Staates gegenüber seinen Bürgern. Als es um die Corona-Maßnahmen ging, stellte er eine irritierende These auf. 

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Am Dienstagabend war die Politikerin Sahra Wagenknecht bei der Talkshow von Markus Lanz im ZDF zu Gast. Außerdem eingeladen: Spiegel-Journalist Timo Lehmann sowie die NATO-Militärstrategin Florence Gaub. Diskutiert wurden Wagenknechts Pläne einer möglichen Parteigründung, den Zustand der Linkspartei und die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg. Die ersten zwanzig Minuten der Sendung sprach Lanz ausschließlich mit Wagenknecht. Es ging um den immer enger werdenden Meinungskorridor in Deutschland und andere Bereiche, in denen der Staat immer mehr Einfluss auf das Leben der Bevölkerung gewinnt. Lanz machte aus seiner eignen Meinung zu dem Thema keinen Hehl: Eine Beeinflussung des Staates gebe es seines Erachtens nicht. Vielmehr gehöre es zu einer Demokratie, verschiedene Meinungen in einer Gesellschaft auszuhalten. Dies sei seiner Meinung nach gegeben. 

Lanz erläutert, dass die Demokratie ja auch Menschen wie Wagenknecht ermögliche, all-abendlich vor einem Millionenpublikum Stellung zu beziehen und Kritik auszuüben. „Das durften Sie in der DDR nicht“, sagt der Moderator zu Wagenknecht. Diese antwortet etwas überrascht: „Ich sage ja auch nicht, dass wir in der DDR leben, ich bin heilfroh, dass wir nicht mehr in der DDR leben. […] Man muss doch genau gucken, wo bei uns Dinge wieder beginnen, die tatsächlich auch bedrohlich sind.“ Dann schlägt die 1969 in Jena geborene Linken-Politikerin eine Brücke zur Corona-Pandemie. „In der Corona-Zeit wurde einem wirklich vorgeschrieben, wann man das Haus verlassen durfte, wann man sich impfen lassen durfte. Da war es ganz extrem, das haben Sie ja teilweise auch kritisiert“, führt die Politikerin ihre Kritik aus. 

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Lanz bejaht, dass er selbst Kritik an der Corona-Politik geäußert hatte, lenkt das Thema jedoch wieder auf die Rolle des Staates. In Erklärbär-Manier sagt er zu Wagenknecht: „Sie haben sich entschlossen, sich nicht impfen zu lassen und niemand konnte ihnen dafür irgendetwas.“ Wagenknecht kontert: „Ich durfte ein halbes Jahr in kein Restaurant, in kein Café, ich durfte nicht einkaufen gehen.“ Man sei als Ungeimpfter „völlig raus“ aus dem gesellschaftlichen Leben gewesen. „Ich möchte nicht, dass sich das nochmal wiederholt“, erklärt Wagenknecht. Lanz antwortet: „Dann wählt man was anderes, wenn man das nicht möchte.“ Doch als Wagenknecht dann beginnt, über die gebrochenen Corona-Versprechen der FDP zu reden, bricht Lanz ab. „Lassen Sie uns nicht über Corona reden“, sagt der Moderator und übergibt das Wort an die Militärstrategin Gaub.

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