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Nicht klimaschädlich: WDR framt Kerosin-Ablässe des Baerbock-Fliegers

Der Regierungsflieger von Annalena Barbock hat in 24 Stunden über 160 Tonnen Kerosin abgelassen. In alter Treue erklärt der WDR: Das sei gar nicht schlimm für’s Klima. 

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„Ein Freund, ein guter Freund, ist das Beste, was es gibt auf der Welt“, sangen einmal die Comedian Harmonists – heute scheint es das Motto der Beziehung der öffentlich-rechtlichen Medien zur Bundesregierung zu sein. Und weil ein guter Freund immer für einen da ist, wenn man in eine missliche Lage gerät, war der WDR natürlich sofort zur Stelle, als Außenministerin Annalena Baerbock am Montag mit der Notlandung ihres Regierungsfliegers Negativ-Schlagzeilen machte. 

„80 Tonnen Kerosin bei Baerbock-Reise abgelassen: Wie schädlich ist so was?“, titelte der WDR noch am selben Tag und gab Entwarnung: Der Allrounder-Weise Lorenz Beckhardt von der WDR-Wissenschaftsredaktion „Quarks“, sage, dass die Treibstoff-Schnellablässe für das Klima „nicht besonders relevant“ seien. Balsam für die Seelen beunruhigter Grünen-Politiker, die sich vermutlich den Kopf darüber zerbrachen, wie man als Umweltpartei den tonnenweisen Ablass einer umweltbelastenden Chemikalie rechtfertigen solle.

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„Treibstoff-Schnellablässe haben nach dem aktuellen Kenntnisstand keine kritischen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt“, heißt es weiter in dem WDR-Artikel. Das Zitat stammt vom Umweltbundesamt, das den Einfluss von Kerosin-Ablässen auf die Umwelt zuletzt 2020 in einer Studie untersuchen lassen hat. Das liege laut der Behörde unter anderem daran, dass das Kerosin in einer Flughöhe von mindestens 1.800 Metern in feine Tröpfchen zerstäubt wird, sodass ein Großteil des Kerosins noch in der Luft verdunste.

Durch Kerosin-Verdunstung ersteht CO2

Genau das ist allerdings der kleine Wermutstropfen, den die WDR-Redaktion dem Leser nicht erspart. Der Kerosin-Nebel verdunste unter Sonneneinstrahlung in Kohlenstoffdioxid und Wasser, schreibt der ÖRR-Autor und erklärt nochmal explizit für die Langsamdenker: Durch das Ablassen des Kerosins entstehe „klimaschädliches CO2“. Außerdem erreiche trotz der Zerstäubungsmaßnahme immer noch ein Teil des Kerosins den Erdboden, weswegen das Umweltbundesamt empfiehlt, die Mindesthöhe für die Kerosin-Ablässe zu erhöhen und wechselnden Ablassgebiete vorzuschreiben. So wolle man „Summationswirkungen“ verhindern.

Annalena Baerbock hat inzwischen ihre Reise in die Pazifik-Region abgebrochen, nachdem auch der zweite Flugversuch des Regierungsfliegers wegen des gleichen Defekts nach nur 15 Minuten abgebrochen werden musste. Erneut mussten circa 80 Tonnen Kerosin abgelassen werden, damit das Flugzeug landen konnte. 

Noch in der Nacht von Montag auf Dienstag sei laut Berichten der Welt geplant gewesen, dass Baerbock per Linienflug nach Australien fliegen sollte. Baerbocks Delegation und die begleitenden Journalisten seien gebeten worden, sich am frühen Dienstagmorgen für die Abreise zum Flughafen in der Hotelobby zu versammeln. Die Entscheidung zum Abbruch der Reise sei erst gefällt worden, als alle Beteiligten schon abfahrbereit beisammen standen. Noch im Februar 2022 hatte Baerbock angekündigt, für ihre Dienstreisen vermehrt Linienflüge nutzen zu wollen. 

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