US-Präsidentschaftswahl
Neue Wende im Vorwahlkampf: Wichtige Gouverneurin unterstützt DeSantis
Es ist eine neue Wende im Vorwahlkampf für den wichtigsten US-Bundesstaat: Die an der konservativen Basis beliebte Gouverneurin Iowas Kim Reynolds unterstützt Ron DeSantis, der aktuell Nr. 2 unter den Republikanern im Rennen ums Weiße Haus ist.
Der Vorwahlkampf um die Präsidentschaftsnominierung bei den Republikanern geht so langsam in die heiße Phase. In gut zwei Monate findet in Iowa die allererste Vorwahl statt, die mit ihrer Stellung als „First in the Nation“ (dt. „die Erste in der Nation“) einen ganz entscheidenden Einfluss auf den Verlauf der folgenden Vorwahlen in anderen Staaten hat. Oft entscheiden sich Präsidentschaftswahlkämpfen anhand der Handvoll der ersten Vorwahlen, mit Iowa als dem Bundesstaat, der entscheidet, wer im Rennen die Top-Kandidaten sind.
Daher investieren Kandidaten in keinen Bundesstaat so viel Zeit, Geld und Aufmerksamkeit wie im ländlichen Iowa. Ron DeSantis ist dort nun kurz vor der Vorwahl ein besonderer Coup gelungen: Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten, wird am Montag auf einer Wahlkampfveranstaltung die Gouverneurin Kim Reynolds ihre Unterstützung für ihren Kollegen aus Florida verkünden.
Die Trump-Alternative
Auch wenn er unter Druck von moderateren Kandidaten wie Nikki Haley kommt, ist DeSantis bisher führender Trump-Kontrahent in der Vorwahl und in Umfragen durchweg auf Platz 2. Er positioniert sich anders als andere Trump-Gegner nicht links vom Ex-Präsidenten, sondern als konservativere und kompetentere Alternative.
Als Gouverneur von Florida wurde er populär für seine frühe Ablehnung von Lockdowns, Masken– und Impfpflicht – auch zu einer Zeit als Trump selbst noch eine Lockdown-Strategie fuhr. Was ihm damals heftige Kritik und von links den Namen „DeathSantis“ (zu. „TodesDesantis“) einbrachte, zahlte sich später aus: Florida zog bald immer mehr neue Einwohner und Unternehmen an, die der Politik anderer Bundesstaaten flohen. Im November 2022 wurde er dann in einem historischen Erdrutschsieg mit knapp 20 Prozent Vorsprung wiedergewählt, während viele republikanische Senatskandidaten unterstützt von Trump im Rest des Landes verloren.
Sonderfall Iowa
Reynolds Unterstützung wiegt nun schwer. Sie ist wie DeSantis eine der populärsten republikanischen Gouverneure des Landes und genießt bei der Basis mehr als 80 Prozent Zustimmung. Bisher hatte sie sich aus diesem Grund auch aus der Vorwahl herausgehalten und war neutral geblieben. Das ändert sich nun und könnte den Verlauf der Vorwahl in Iowa verändern.
Ob es DeSantis gelingt, sich den Umfragen, die aktuell Trump vorne sehen, zu widersetzen, bleibt offen. Klar ist: DeSantis hat vor Ort im Bundesstaat deutlich mehr Präsenz gezeigt als der Ex-Präsident. So etwas erwarten die Wähler dort, die auch selbstbewusst um die Bedeutung ihres „First in the Nation“-Status wissen.
Zudem handelt es sich bei der Vorwahl um sog. „Caucuses“ also keine reine Wahl an der Urne wie in anderen Bundesstaaten, sondern unzählige kleine Parteimitgliederversammlungen, bei denen am Wahlabend debattiert wird und vor allem die aktivsten Republikaner erscheinen, die eher dem klassisch-konservativen Lager angehören und nicht unbedingt so stark die von Trump neu dazu geholten Wählern aus der Arbeiterklasse sind, die zuvor Demokraten wählten.
Wenn er hält, was er bisher, vor allem in der Coronapanikzeit, versprochen hat, wäre er in der Tat ein heisser Anwärter auf das Präsidentschaftsamt in Amerika.
Ron DeSantis hat einen riesigen Vorteil. Er ist ein durch und durch seriöser Mensch. Ungeschieden, nicht vorbestraft und mit einer astreinen super Vergangenheit. Er ist gläubig und jung. Das alles ist Trump nicht. US-Amerikaner lieben solche makellosen Menschen. JFK hatte dieses Image und wurde zum Liebling der Nation. DeSantis ist diesbezüglich deutlich besser aufgestellt.
Guter Artikel, viel Hintergrundwissen. So geht Journalismus.
Gerade bei solch entscheidenden Wahlen dürften primäre Interessen Einzelner, der Partei schaden.
Die Frau sollte m.M. nach mehr die Parteiinteressen als den schönen Jüngling im Augenschein haben.
Einen so wertvollen Kandidaten sollte eine Partei niiiie Intern verbrauchen. Nach Trump ist dieser noch
wichtiger.