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Israel/Gaza

Hamas verhindert Geisel-Deal – Netanjahu zu Rafah-Offensive entschlossen

Israel ist gewillt, seine Offensive gegen die Hamas zu Ende zu bringen. Die Terrorgruppe hat derweil erneut einen Geisel-Deal verhindert, woraufhin Israel vom Waffenstillstand abrückt.

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Israel Premierminister Benjamin Netanjahu hat die vollständige Eliminierung der radikalislamischen Hamas-Brigaden angekündigt. Niemand werde das verhindern, auch nicht in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens, sagte er. „Es gibt keine Macht auf der Welt, die uns aufhalten kann“, versprach Netanjahu.

Israel arbeite kontinuierlich daran, seine Ziele zu erreichen, sagt Netanjahu. Diese seien die Freilassung aller Geiseln und der vollständige Sieg über die Hamas. „Dieser Sieg erfordert den Einmarsch in Rafah und die Ausschaltung der dortigen Terroristenbataillone“, so Netanjahu. „Es wird geschehen – es gibt ein Datum.“ Dieses Datum nannte Netanjahu jedoch nicht.

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In Rafah an der Grenze zu Ägypten haben zahllose Palästinenser Zuflucht gesucht. Verbündete Israels, darunter die USA und Deutschland, rufen die Regierung seit Wochen dazu auf, von einem Einmarsch dort abzusehen. Sie befürchten eine humanitäre Katastrophe. Der US-Regierung wurde nach eigenen Angaben kein Termin für den Beginn einer israelischen Offensive in Rafah mitgeteilt. US-Präsident Joe Biden hatte wohl aufgrund des massiven innenpolitischen Drucks von links erklärt, dass ein Einmarsch dort ohne vorherige Evakuierung der Zivilisten eine „rote Linie“ für ihn wäre.

Hamas verhindert erneut Geisel-Deal

Bei den Verhandlungen um einen Geisel-Deal gibt es weiterhin keine Fortschritte. Vor allem an der Hamas waren jüngste Bemühungen gescheitert. Unter Beteiligung der Amerikaner, Katarer und Ägypter verhandeln Vertreter Israels in Kairo mit der Terrororganisation über diplomatische Lösungen des Gaza-Krieges und insbesondere über das Schicksal der Geiseln. Laut dem aktuellen Vorschlag sollen während einer Waffenruhe insgesamt 42 der in den Gazastreifen verschleppten Menschen freigelassen werden. Im Gegenzug solle Israel bis zu 900 inhaftierte Palästinenser freilassen, von denen etwa 100 lange oder lebenslange Haftstrafen verbüßen. Jerusalem ist also für große Zugeständnisse bereit.

Doch die Terroristen sträuben sich – bereits in der Vergangenheit waren Geisel-Deals an ihnen gescheitert. Der Entwurf genüge nicht den gestellten Forderungen, soll die Terrorgruppe bemängelt haben. Die Hamas-Unterhändler haben Berichten zufolge den internationalen Vermittlern in Kairo außerdem mitgeteilt, dass sie nicht in der Lage sei, die 40 Geiseln der humanitären Kategorie (also Frauen, Kinder und ältere Menschen) freizulassen, die in einem Waffenstillstandsvorschlag enthalten waren – da von den 136 Geiseln, die sich noch im Gazastreifen befinden, eine beträchtliche Anzahl inzwischen als tot gilt.

Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen laufen nach Informationen aus Hamas-Kreisen in der libanesischen Hauptstadt Beirut ebenfalls „nicht gut“. Dies berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Die Israelis seien demnach nur am „Geisel-Thema“ interessiert, nicht aber an einer Waffenruhe. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es bisher nicht. Nach Gesprächen in Kairo hatten Vertreter der Hamas die ägyptische Hauptstadt am Montag für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen.

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