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NATO-Äußerungen: Die verlogenen Attacken gegen Donald Trump

Erneut zieht Donald Trump das amerikanische Bündnisversprechen in Zweifel - und der Schrecken ist groß. Dabei ist das nichts Neues - denn es ist insbesondere Deutschland, das seit Jahren die NATO sabotiert. Hinter hochtrabenden Sprüchen.

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Die Aussage ist ein absoluter Tabubruch: Trump ermutigt die Russen, NATO-Länder anzugreifen und stellt das NATO-Schutzversprechen infrage. „Nein, ich würde euch nicht unterstützen“, sagte Trump in Richtung der Länder, die nicht die vereinbarten zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die Verteidigung ausgeben. „Ihr zahlt nicht, ihr seid mit den Zahlungen rückständig – nein, ich würde euch nicht beschützen. Im Gegenteil, ich würde [die Russen] ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen“, sagte Trump am Samstag in South Carolina. „Ihr müsst bezahlen! Ihr müsst eure Rechnungen bezahlen!“

Die Schreckhaftigkeit, mit der deutsche Politiker auf die Trump-Drohung reagieren, ist bezeichnend: Panisch fordert CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter eine Aufstockung des Bundeswehr-Sondervermögens auf 300 Millionen Euro. SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz fordert, die Schuldenbremse für Verteidigung dauerhaft auszusetzen. Und seine Parteifreundin Katharina Barley fordert direkt mal Atomwaffen für die Europäische Union.

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Alles erratische Panik-Reaktionen, die eines belegen: In der deutschen Politik ist die vor bald zwei Jahren ausgerufene „Zeitenwende“ noch immer nicht reell angekommen. Wäre sie das, bräuchten wir diese Debatte gar nicht und auch keinen Trump, der sie anheizt – weil Deutschland dann schon längst von sich aus wehrfähig(er) wäre.

Ein Bündnis funktioniert nur, wenn alle mitmachen

Seit Jahrzehnten spielt Europa ein unfaires Spiel gegenüber den USA: Die Hegemonialmacht auf der anderen Seite des Atlantiks ist seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Schutzmacht des freien Europas. Es war die US-Militärpräsenz und später das NATO-Bündnisversprechen, das Westeuropa und vor allem Westdeutschland vor den Sowjets bewahrte. Mit der militärischen Weltmacht Amerika im Rücken gestaltete sich auch nach 1990 Europas Sicherheit. Die nun freien Länder Osteuropas strömten in Scharen unter Amerikas Schutzschirm, der Freiheit auf Dauer versprach. Polen und die Balten beispielsweise haben dabei aber immer begriffen: Ein Bündnis funktioniert nur, wenn alle mitmachen.

Ganz anders Deutschland: Mit dem als selbstverständlich angesehenen Schutz durch die USA hat die Bundesrepublik verlernt, was Sicherheit in Eigenverantwortung bedeutet. Wir sparten unsere Bundeswehr kaputt, wähnten uns „von Freunden umzingelt“. Geisteshaltung: Militär ist sowas von Achtziger, Schnee von gestern. Gegenüber den Amerikanern, die de facto die Rechnung für unsere Sicherheit zahlten, spielten sich deutsche Regierungen auch noch belehrend auf.

Beispielsweise als ein Bundestagsbeschluss von Union und FDP im Ernst den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland forderte. Genau die Atomwaffen, die die Freiheit und Sicherheit der Bundesrepublik über 40 Jahre garantiert hatten. Deutschland biss in den letzten Jahren stetig und gerne die Hand, die es schütze. Amerika unter Bush und Obama nahm das stoisch hin, begriffen es doch das Bündnis mit Europa noch immer als eigenes Interesse.

Trump jedoch sieht die Welt und auch die NATO anders – und das ist kein Geheimnis. Schon in seiner ersten Amtszeit war Trump, so berichtet es zumindest sein ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton, kurz davor, die NATO zu verlassen. Die jüngste Aussage kann daher niemanden in der Politik ernsthaft überrascht haben. Insofern ist die schreckliche Empörung auch etwas lachhaft.

Es liegt vor allem nicht nur am bösen Trump: Seit Jahren findet eine weitgehend stille Verschiebung des strategischen Fokus der Amerikaner statt: Weg von Europa, hin zum Pazifik. Denn dort ist mit China der neue große Global-Rivale. Schon Obama leitete diese Verschiebung ein, Trump beschleunigte sie. Die Biden-Regierung sah sich dann durch den Ukraine-Krieg wohl oder übel wieder in Europa gebunden. Doch an der strategischen Neuausrichtung ändert das nichts.

Bei einem Krieg um Europa müssten die USA ihre Ressourcen zurückhalten

Trumps stellvertretender Verteidigungsminister Elbridge Colby erklärte jüngst im Interview mit Apollo News, dass die Amerikaner ihren Fokus auf China setzen müssen. „Wenn also ein Krieg in Asien ausbricht, müssen sich die USA darauf konzentrieren. Das wird Europa noch verwundbarer machen. Wenn ein Krieg zuerst auf dem europäischen Kontinent ausbricht, gilt das erst recht: Bei einem Krieg um Europa, auch um die NATO, müssten die USA ihre Ressourcen zurückhalten“, sagte Colby. Und damit hat er recht – das ist keine Trump-Haltung, sondern die strategische Positionierung des Pentagons. Und sie ist sinnvoll. Deswegen – und weil Trump die NATO offenkundig nicht schätzt, liegt es umso mehr in der Verantwortung der Europäer, das Bündnis mit Leben zu füllen.

Die deutsche Politik hat das scheinbar vergessen – und seit 2016 nichts gelernt. Damals, direkt nach Trumps Wahl, stellte sich Bundeskanzlerin Merkel vor die Presse und diktierte dem Republikaner erstmal belehrend die Regeln der Zusammenarbeit mit Deutschland. Außenminister Frank-Walter Steinmeier beschimpfte Trump am Morgen nach der Wahl ganz undiplomatisch als „Hassprediger“.

Was keiner tat: Das legitime Ergebnis der amerikanischen Demokratie akzeptieren und auf den Gewählten eingehen. Trump ist ein schwieriger Charakter – aber auch kein mysteriöser Dämon. Mit ihm kann man arbeiten, wenn man ihn versteht und auf ihn eingeht. Emmanuel Macron, den mit dem US-Präsidenten zeitweise fast sowas wie eine richtige Freundschaft verband, hatte das damals – im Interesse Frankreichs und Europas – begriffen.

Anstatt Trump also als das 1,90 Meter große, blondierte Böse zu begreifen, muss man sich mit ihm arrangieren – so funktioniert Politik. Und Europa muss alles tun, um ihm ehrlich und auf Augenhöhe begegnen zu können. Das liegt im eigenen Interesse. Und dazu gehört vor allem: Endlich wehrfähig werden. Denn ein Trump hat – völlig zurecht – keine Geduld mehr. Die Angst-Reaktionen europäischer Politiker entblößen vor allem Europas faule Untätigkeit.

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29 Kommentare

  • KANN JA MAN ÜBERHAUPT NICHT ANGEHEN!!! Wir brauchen die hunderten Milliarden, um Kinder transmäßig zu verstümmeln, die Industrie & Energie zu verschrotten UND DAS Sozialamt der gesamten Welt zu spielen…

  • Ich fürchte mich vor dem Wahnsinn der NATO-Terroristen, der Dummheit der EU-Bürokraten oder kriegsgeilen Idioten wie Flak-Trümmerfrau, Nieselwetter oder Doofreiter ungleich mehr als vor einem Putin.

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  • Für jeden Sch… wird Geld zum Fenster herausgeworfen. Aber die Bündnisverpflichtungen (hier Budget für Wehretat 2% des BIP) werden nicht erfüllt.
    Die USA sollen stattdessen die Verteidigung Europas gewährleisten. Trump hat Recht, wenn er sich dagegen wehrt. Die EU-Kommission und ganz vorne mit dabei die deutschen Regierungen unter Merkel und jetzt der Ampel haben total versagt. Aber Trump soll der Bösewicht sein. In den Nachrichten ist nur vom bösen Trump die Rede.
    Die unerfüllten deutschen Bündnisverpflichtungen werden nicht konkret benannt.

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  • Ach keine Panik, Scholz bekommt das mit Bazooka und Doppelwumps zum Quadrat hin!

  • Man darf jedoch auch nicht vergessen, dass die Nato kein europäische Organisation ist, sondern eine Organisation der Weltmacht USA, die die USA hemmungslos dazu nutzt ihre militärische Macht weiter zu festigen, insbesondere gebietlich zu erweitern. Den USA-Eliten geht hier nicht um den Schutz der europäischen US Vasallen-Staaten.

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  • Gegen wen bitte sollen wir aufrüsten und „Kriegsfähig“ werden? Wenn´s nach Russland ginge, hätten wir seit 20 Jahren eine innige Freundschaft mit regem Handel und Innovationsaustausch. Wie wär´s mit etwas mehr Diplomatie, statt ständiger Angstmache und Kriegstreiberei?

  • Es wird immer deutlicher, dass die Schäden durch Merkel&Co und die Ampel enorm sind. Das ganze Ausmaß umfasst nahezu alle Themen und Lebensbereiche.

  • An dieser Stelle ein GROSSES DANKE an APPOLLO NEWS! Ihr seid TOLL!

  • So isses!
    Nachdem Trump die letzte Wahl „verloren“ hat dachten alle, man wäre ihn endgültig los, und könnte ungestört weitermachen wie bisher. Tja, und nun hofft man vermutlich überall, dass er nicht zu nachtragend sein wird 🙂

  • Tja, jetzt kommt das hirnlose Amerika-Gebashe mal zurück. Wenn die „bösen Amis“ plötzlich nicht mehr Weltpolizeo spielen, so wie gefordert, dann geht bald das Wehklagen los. Denn dann sind wir Freiwild.

    Die ganzen Amerika-Hasser und Phrasendrescher erwarte ich an vorderster Front, wenn der russische Einmarsch beginnt.
    Aber seien wir ehrlich, diese gratis mutigen Oberschlauen sind die ersten die sich feige absetzen (oder kollaborieren).

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  • Wenn es imme noch nicht verstanden wird. Deutschland ist immer noch besetzt, seit fast 80 Jahren. Wir bezahlen sogar die Besatzungsgebühren. Siehe Art 120 GG. Wenn dem nicht so wäre, warum wurde dieser Artikel nicht 1990 aufgehoben. Und die einzigen Besatzer die Deutschland verlassen haben, waren die Russen, obwohl es im sogenannten Einigungsvertrag, der keiner ist, vereinbart wurde.

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  • Trump hat doch recht! Jahrzehnte auf Kosten der USA in Sicherheit wiegen, die sich dann noch Kommentare wie Weltpolizei und Kriegstreiber anhören müssen, Deutschland dafür aber so wenig wie möglich tut.

    Alleine das Gefeilsche um diese 2% ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Für jeden Mist ist Geld da, aber hier knausrig sein ohne Ende.

    Und wenn es nach den linksgrünen Freunden gegangen wäre, dann hätten wir doch überhaupt keine Arme mehr. Da gabs doch diese Sprüche wie „Umgeben von Freunden“, „Die Bundeswehr ist überflüssig“, etc…

  • Eigentlich ging es doch mit Aussetzung der Wehrpflicht so richtig los mit dem arroganten Desinteresse an Verteidigung, der Überheblichkeit, der Dekadenz vieler Landsleute. Von der Verweichlichung bis Entklötung junger deutscher Männer ganz zu schweigen. Habe nicht grad gern gedient, aber musste halt sein und man wurde geerdet. Die USA und andere Nationen pflegen ein ganz anderes Verhältnis zu ihren Armeen und respektieren ihre Soldaten. Hier wurde man von den „Eliten“ samt Friedenstaubentrottel belächelt oder für geistig minderbemittelt angesehen, weil man nicht wie alle vermeintlich Intellektuellen „verweigerte“. Der große transatlantische Bruder passte ja auf und machte ggf. die Drecksarbeit. Game over.

  • Die Öffentlich-Rechtlichen-„Richtigen“ Anstalten entlarven sich selbst kurz nach dem Carlson-Putin-Interview, welches die wenigsten Menschen in diesem Lande sich zwei Stunden und sieben Minuten in deutscher Übersetzung angesehen haben, mit Fragen wie: „Wie ändert sich Politik, Wirtschaft, Industrie, Nato etc., wenn Trump gewählt wird?“.
    Dann macht Trump wenige Stunden später eine glasklare Ansage und das ist dem ÖRR und den auf Zeit gewählten Amtierenden und Regierenden hier im Lande auch nicht Recht!

  • Was erlauben Trump? Darauf hinweisen, daß Flasche leer bei Bündnis“partnern“? Darf man denn nicht einmal mehr in Ruhe schmarotzen?

  • Herr Roland, eine gute und solide Schilderung der Situation. Danke sehr.
    Highlight: „Beispielsweise als ein Bundestagsbeschluss von Union und FDP im Ernst den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland forderte. Genau die Atomwaffen, die die Freiheit und Sicherheit der Bundesrepublik über 40 Jahre garantiert hatten. “ Ja, die Volksvertreter sind geistig beschränkt (und gefährlich) – aber nicht viel anders als die, die sie gewählt haben. Ihre Wähler hätten sie sonst der Kriegspielerei und / oder der Kriegstreiberei beschuldigt.

  • „Fokus der Amerikaner ( . . .): weg von Europa, hin zum Pazifik.“ Seit Jahren kursiert unter USA-Diplomaten folgender Dreizeiler:
    „China ist der Feind,
    auf den Pazifik kommt es an,
    Europa ist ein Museum“.

  • „Ihr müsst bezahlen! Ihr müsst eure Rechnungen bezahlen!“ Und das aus dem mund desjenigen, der dafür mehr als bekannt ist, seine Rechnungen – insbesondere an Anwälte – nicht zu bezahlen.
    Wir sollten raus aus der NATO, denn die ist nicht auf Verteidigung sondern auf das genaue Gegenteil gepolt.

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  • Iron Dome anschaffen – eine Europäische Verteidigungsarchitektur zur Not auch mit einer gemeinsamen Europäischen Verteidigungsarmee (nicht an der EU angehängt) und dann raus aus der NATO. Dann müssen wir uns beim nächsten Amerikanischen Angriffskrieg auch nicht erpressen lassen mit zu machen. (hier hat sich ja Joschka erst erklärt das es hieß entweder wir bombardieren Serbien oder unsere Sicherheit wäre weg)

    Zusätzlich wäre meiner Meinung nach es Sinnvoll mit den Handelsnationen der Welt einen gemeinsamen Handelsroutenverteidigungsverbund zu gründen. Gemeinsam mit Indien, China, Japan und auch den USA um unsere Handelswege offen zu halten. Mann sieht ja im Roten Meer wie sehr wir am Tropf der Internationalen Transportwege hängen.

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