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Berlin

„National Rape Day“: Senatsverwaltung warnt vor sexuellen Übergriffen an Schulen

2021 riefen sechs Männer zu sexuellen Übergriffen am 24. April auf – daraus entstand ein TikTok-Trend. Jetzt warnt der Bildungssenat Berliner Schulen vor einer Sicherheitsgefahr für Schüler. Für den „National Rape Day“ müssten „Vorkehrungen“ getroffen werden.

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Die Berliner Senatsverwaltung warnt in einem Schreiben vor dem „National Rape Day“ (zu Deutsch: nationaler Vergewaltigungstag). Dieser, 2021 aus einem TikTok-Trend hervorgegangene, Tag könnte am Mittwoch die Sicherheit der Schüler in Berlin beeinträchtigen, schreibt der Senat für Bildung, Jugend und Familie in einer Warnung an alle Schulen.

Wörtlich heißt es in der Nachricht, die Apollo News vorliegt: Der „National Rape Day“ könne „insbesondere am morgigen 24. April auf das Miteinander in Schulen Auswirkungen haben“. Der Senat ruft alle Berliner Schulen dazu auf, Vorkehrungen zu treffen, „um die Sicherheit und das Wohlergehen“ aller Schüler zu gewährleisten.

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Während des „Sexual Assault Awareness Month“ (zu Deutsch: Aufklärungsmonat über sexuellen Missbrauch) im Jahr 2021 hatte eine Gruppe englischsprachiger Männer auf der Kurzvideoplattform TikTok dazu aufgerufen, sexuelle Übergriffe beziehungsweise Missbrauchsdelikte am 24. April durchzuführen. In dem mittlerweile entfernten Video wurde behauptet, an diesem Tag wären sexuelle Vergehen straffrei.

„Diese Behauptung wurde zwar bereits damals schnell als Falschmeldung enttarnt, hält sich jedoch hartnäckig“, warnt der Bildungssenat. Obwohl derartige Sexualdelikte in Deutschland verboten sind, sorgte der Trend weltweit für Aufsehen: jährlich werden millionenfach Videos mit dem Hashtag „April24“ auf TikTok hochgeladen und nehmen dabei mitunter Bezug auf den „National Rape Day“, der mittlerweile vor allem den sexuellen Missbrauch von Frauen propagieren soll.

Auch im aktuellen Jahr scheint der Trend wieder in sozialen Netzwerken zu kursieren. „Aktuell wird diese Falschmeldung erneut vermehrt von TikTok-Nutzern aufgegriffen und findet u.a. in Chats Verbreitung an Schulen“, erklärt der Bildungssenat in dem Schreiben an die Berliner Schulen. Kinder könnten Schwierigkeiten bei der Einordnung des Wahrheitsgehalts haben, aber auch durch die Nachricht an sich verängstigt werden.

Die Lehrkräfte sollten deshalb für das Thema „sowie für eine aufmerksame und zugewandte Haltung gegenüber den Schülerinnen und Schüler“ sensibilisiert werden. Wie ernst der Senat für Bildung, Jugend und Familie den „National Rape Day“ nimmt, zeigt sich auch in der Aufforderung, etwaige Straftaten oder den Aufruf zu ebendiesen unmittelbar zu melden. Sexueller Missbrauch kann nach Paragraf 177 Strafgesetzbuch in Deutschland mit bis zu 15 Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden.

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