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Chemiekonzern

Nach Stellenabbau: BASF-Chef macht Bundesregierung schwere Vorwürfe

Der deutsche Chemiekonzern BASF verbuchte 2023 überall Gewinne – nur in Deutschland nicht. Deshalb sollen tausende Stellen abgebaut werden. Nun macht der BASF-Chef seiner Wut Luft.

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An all seinen Standorten hat der Chemiekonzern BASF im vergangenen Jahr Gewinne verbucht – nur in Deutschland nicht. Das deutsche börsennotierte Unternehmen kündigte deshalb an, hierzulande tausende Stellen abbauen zu wollen. Jetzt kritisiert Martin Brudermüller, der bis vor kurzem BASF-Vorstandsvorsitzender war, die Bundesregierung. Er wirft der Koalition vor, die Industrie großflächig zu gefährden.

Im Interview mit dem Handelsblatt prognostiziert der Chemiker Deutschland eine düstere Zukunft: Der Standort „fällt international zurück, es sieht wirtschaftlich nicht gut aus. Und das ist kein vorübergehendes Phänomen“. Die Bundesrepublik würde ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig verlieren – und die Regierung schaue einfach zu.

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Seit dem Haushaltsfiasko Ende 2023 und der von Finanzminister Christian Lindner (FDP) ausgerufenen Sparpolitik stockt die Zusammenarbeit von SPD, Grüne und FDP. Brudermüller erklärt, die Koalition sei so lange gut gegangen, wie jede Partei ihre Kernthemen verfolgen konnte „und das Geld dafür bekam.“

Jetzt müsse an allen Ecken und Kanten gespart werden – worunter wiederum die Industrie leiden würde, meint Brudermüller. Denn auch die Industrie laufe wegen der erschwerten Bedingungen auf „Sparflamme“, andernfalls wären die Energiekosten „alarmierend“ hoch für die Produktion.

Entscheidend sei zudem nicht die absolute Höhe des Preises, „sondern was Gas hier im Vergleich zu Standorten wie dem Mittleren Osten oder den USA kostet“. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hatte ein weiteres Urgestein der deutschen Wirtschaft, Martin Herrenknecht, die Attraktivität anderer Standorte wie der USA oder Indien angesprochen. „Die Ampel zerstört den Mythos von Made in Germany“, kritisierte der Unternehmer (Apollo News berichtete).

Obwohl auch führende Wirtschaftsverbände den Bundeskanzler Olaf Scholz in der vergangenen Woche scharf kritisierten und dem SPD-Politiker Ignoranz vorwarfen (Apollo News berichtete), meint BASF-Chef Brudermüller wiederum, er würde gute Gespräche mit dem Kanzler führen – dennoch: „Was mich und andere Manager aber so beschäftigt und manchmal auch wütend macht: Deutschland bleibt weit unter seinen Möglichkeiten. Wir haben vieles, um wirtschaftlich stark zu bleiben, kriegen es nur nicht richtig auf die Kette.“

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