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Medienskandal

Nach Plagiatsvorwürfen und Durchleuchtung der Mitarbeiter: SZ Vize-Chefredakteurin zieht sich zurück

Die Süddeutsche Zeitung durchleuchtete ihre Mitarbeiter, nachdem Informationen über mögliche Plagiate der stellvertretenden Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid veröffentlicht wurden. Nun wurde eine Prüfungskommission eingesetzt - Föderl-Schmidt zieht sich zurück.

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Franz Johann Morgenbesser from Vienna, Austria, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

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Plagiatsvorwürfe gegen die stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung, Alexandra Föderl-Schmid, haben nun ein ernstes Nachspiel: nachdem Föderl-Schmid eine Aufklärung mehr oder weniger ablehnte und die SZ die eigenen Mitarbeiter ausspionierte, um die Quelle zu finden, die die brisanten Informationen über Föderl-Schmids Arbeitsweise an die Nachrichtenseite Medieninsider durchsteckte, hat die stellvertretende Chefredakteurin nun erstmals Einsicht gezeigt und sich bis auf Weiteres zurückgezogen.

Im vergangenen Dezember war Föderl-Schmid in die Kritik geraten, nachdem Medieninsider aufgedeckt hatte, dass Föderl-Schmids Veröffentlichungen für die SZ „starke Ähnlichkeiten und sogar wörtliche Übereinstimmungen mit Artikeln aufweisen, die zuvor woanders erschienen waren“. Sie soll nicht nur Erzeugnisse anderer Journalisten, sondern auch Lexikon-Einträge und Beiträge von Bundesstellen ohne Kennzeichnung übernommen haben.

In den Fokus des Medieninsiders war die Expertin für den Nah-Ost-Konflikt gerückt, weil sie fast täglich tiefgründige Analysen zu den aktuellen Geschehnissen in Israel und Gaza produzierte. Föderl-Schmid hatte die Vorwürfe in einer Redaktionssitzung zunächst einen Angriff von „rechts“ genannt und eine Aufarbeitung abgelehnt. Weil die SZ dann die digitalen Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter durchsuchen ließ, um den „Maulwurf“ zu finden, der die Informationen an den Medieninsider durchgesteckt haben soll, war der Druck zuletzt erheblich gestiegen.

Zwar verteidigt die SZ ihr Vorgehen auch rechtlich, die Plagiatsvorwürfe gegen Föderl-Schmid stehen aber immer noch wie der Elefant im Raum. Deswegen teilte die SZ am Montag mit, eine unabhängige Kommission zur Prüfung der Vorwürfe sei eingesetzt worden und Föderl-Schmid hätte die Universität Salzburg gebeten, ihre Dissertation zu prüfen. Bis diese Überprüfung abgeschlossen ist, wird sich Föderl-Schmid „aus dem operativen Tagesgeschäft der SZ zurückziehen“, schreibt die Zeitung.

Auch der Deutsche Journalisten-Verband reagierte auf den Skandal und bezeichnete die Durchleuchtung der eigenen Mitarbeiter als „dicken Kratzer am Image des Blattes“ und kritisierte die „interne Kommunikationskultur bei der SZ.“

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