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Opern-Klassiker

Mozarts Zauberflöte soll umgeschrieben werden, weil sie zu patriarchal, frauenfeindlich und rassistisch sei

Mozarts „Zauberflöte“ soll jetzt umgeschrieben werden, weil es angeblich patriarchal, rassistisch und frauenfeindlich sei. Dabei ist das ursprüngliche Stück für die damalige Zeit sogar sehr fortschrittlich und stellt den Prinzen und die Prinzessin auf eine Stufe.

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Wolfgang Amadeus Mozart dürfte zu den bekanntesten Komponisten der Welt gehören, wenn nicht sogar der bekannteste Komponist der Welt sein. Als Sohn des Komponisten Leopold Mozarts kam er 1756 in Salzburg zur Welt und lernte mit vier Jahren von seinem Vater das erste Instrument. Schnell stellte sich heraus, dass der junge Mozart ein Wunderkind ist. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die „Zauberflöte“, die 1791 uraufgeführt wird und noch heute in den Konzerthäusern dieser Welt gespielt wird.

Über 200 Jahre später wird die „Zauberflöte“ jedoch zum Problem. Der Komponist Frank Nimsgern und Füssens Theaterdirektor Benjamin Sahler sehen in Musik und Handlung der „Zauberflöte“ ein Problem. Der Grund: Beide glauben, dass Musik und Handlung patriarchale, frauenfeindliche und rassistische Anklänge haben, schreibt die Allgäuer Zeitung. Deswegen haben sie das Stück nach Art des Regietheaters modernisiert.

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In dem Libretto in seiner ursprünglichen Form aus dem Jahre 1791, das von Emanuel Schikaneder geschrieben wurde, wird der junge Prinz Tamino von der Königin ausgesandt, um ihre Tochter Pamina zu retten. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Entführung nur dazu diente, Pamina vor der Königin zu schützen. Zum Ende hin wird die Königin getötet und Tamino und Pamina sind ein glückliches Paar. Eine so weit, für die damalige Zeit inhaltlich normale Aufführung, die dennoch eine Besonderheit hat.

Pamina auf Augenhöhe mit Tamino

Obwohl zu der damaligen Zeit in der Gesellschaft der Mann über der Frau stand, ist das Stück dennoch für die Zeit sehr fortschrittlich. Pamina gehört zu den ersten starken Frauen in der Operngeschichte, die auf Augenhöhe mit einem Mann ist. Pamina wird gemeinsam mit Tamino zum Ende des Stücks mit den Worten „Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut, ist würdig und wird eingeweiht“ eingeweiht. Dirigent Ekhart Wycik sieht sogar in der Musik Belege dafür, dass die Musik starke Stellung Paminas stützt, wie er in seinem Buch Zauberflöte – die unbekannte Bekannte beschreibt.

Wie genau all das jetzt von Nimsgern und Sahler umgeschrieben werden soll, ist noch nicht bekannt. Aber es ist leider kein Einzellfall. Immer häufiger wird versucht aus historischen Werken Wörter, die heute als problematisch gelten, zu entfernen oder sogar die Handlung dementsprechend anzupassen. Beispielsweise wurde bei Pippi Langstrumpf der „Negerkönig“ in „Südseekönig“ umgetauft oder bei den Jim Knopf Büchern das Wort „Neger“ gestrichen – obwohl beide keineswegs in einem negativen Kontext auftauchten.

Die umgeschrieben „Zauberflöte“ wird jedenfalls künftig im Festspielhaus Neuschwanstein zu sehen sein. Premiere ist am 4. Mai 2024.

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69 Kommentare

  • Eigentlich müsste man auf die Barrikaden gehen um unser kulturelles Erbe zu schützen. Sie werden hier nicht haltmachen. Das wird immer weiter gehen. Für mich ist das eine Katastrophe.

    119
  • Ah, die Bilderstürmer haben eine neue Spielwiese gefunden 😄 Ist jemals jemand auf die Idee gekommen, Rapp“musik“ umzuschreiben, weil sehr, sehr viele Texte frauenfeindlich und/oder gewaltverherrlichend sind ?? Bemerkt denn niemand die Bigotterie dieser Spinner ??

    73
  • „Die umgeschrieben „Zauberflöte wird jedenfalls künftig im Festspielhaus Neuschwanstein zu sehen sein. Premiere ist am 4. Mai 2024.“

    Sowas Umgeschriebenes würde ich mir niemals ansehen.
    Nur das Original.

    Das ist das Allerletzte, sich auch noch an Mozarts Werken zu vergreifen.

    PFUI

    WIDERLICH

    58
  • So eine Schei…….. tue in mir nicht an nur original ist gut in der Klassik Musik
    wer ein echter Liebhaber der Oper ist der geht nicht zu so einer politisch verseuchten Veranstaltung.

  • Klar, ein Kunstwerk der Geschichte solle dem „Woken Zeitgeist“ entsprechen. Am besten wir verbrennen einfach alles an Kunstwerken und Bücher der letzten 2000 Jahre.

    22
  • Kulturgüter sind ein Teil unserer Geschichte , die bewahrt werden sollte.
    Es ist ein scheinbarer Akt irrer ideologischer Barbarei, der versucht ,Werte aus der Vergangenheit zu zerstören., indem man sie verändert.
    Die europäische Kultur soll scheinbar nach und nach zerstört werden.
    Es kann einem im Herzen weh tun-.
    Jede/r , der die “ umgeschriebene“ Zauberflöte besucht toleriert wohl die Zerstörung des Originalwerkes und will wohl demonstrieren, wie er sich der „woken Welle“ anpasst—- ohne wirklich nachzudenken.
    Es gibt keine Wert-Schätzung mehr–scheinbar werden zerstörerisch wirkende Regierungsparteien als Vorbild genommen , die anscheinend Deutschland und seine Kultur abschaffen wollen .

    18
  • “Wenn Menschen gottlos werden, dann sind die Regierungen ratlos, Lügen grenzenlos,
    Schulden zahllos, Besprechungen ergebnislos; dann ist die Aufklärung hirnlos,
    sind Politiker charakterlos, Christen gebetlos, Kirchen kraftlos, Völker friedlos,
    Sitten zügellos, Mode schamlos, Verbrechen maßlos, Konferenzen endlos, Aussichten trostlos”

    (Antoine de Saint-Exupery)

    16
  • Die Kulturrevoluzzer sind wieder schwer aktiv. Vernichtet nur schön und fühlt euch gut als Epsilons. Die „Eliten“ freuts.

  • Der erste April ist erst morgen. Da ist Euch wohl der Artikel einen Tag zu früh raus gerutscht.

    10
  • Mit Umwidmung/-benennung des Bismarck-Zimmers (angeordnet durch die Bärbock-Fake-Person), wird klar, wie zügel-, bildungs-, scham- und kulturlos grün ist.

    Das Pendel wird jedoch zurückschwingen und diese Figuren in die Schranken weisen; sie in ihre angestammten Bahnen zurückbefördern.

  • Noch vor einigen Jahern hätte man dies getrost als verfrühter Aprilscherz abtun können…
    Heute sind es zwar Witzfiguren die solche Ideen äussern, aber sie meinen es todernst…
    Nub, die Zeiten werden auch wieder ändern, das Pendel zurückschlagen, verfälschte Bücher, Lieder, Opern, usw. wiederhergestellt, Strassennamen wieder geändert, Denkmäler auf kosten von aufgelösten, enteigneten, „woken“ Parteien und Organisationen wieder erichtet, und wiedereinmal wird man sich augenreibend umsehen, und sich schwören; „nie wieder“, und „wehret den Anfängen“!……bis die Sozialisten sich nach braun und rot und grün wieder ein neues farbiges Mäntelchen umhängen und losziehen…

  • Was könnte „angepasst“ werden? Naja nach dem derzeitigen woken Zeitgeist gäbe es da schon ein paar Ansätze:

    – Prinz und Prinzessin werden zu Prinzessin und non-binärer Transperson

    – die Prinzessin muss natürlich POC sein

    – beide ernähren sich selbredend vegan

    – die Königin wird durch einen König ersetzt

    – der König ist natürlich ein cis-binärer, sexistischer, chauvinistischer, demokratiefeindlicher, rechtsradikal-fremdenfeindlicher, umweltverschmutzender Schlachthausbesitzer und Metzgermeister, mit dem Charisma eines Blobfischs und dem IQ von einem Pfund Schweinemett

    – die Prinzessin wurde natürlich „entführt“, um aus dem Untergrund heraus gegen das nationalistisch-feudalistisch-kapitalistische System des Königs und für die Erhaltung der Umwelt und mehr Tierwohl zu kämpfen

    – zum guten Ende leben sie dann als Regenbogenfamilie in einem Baumhaus im Königswald

  • Stellt sich in dem Zusammenhang die Frage wann in“multikulturellen bunten und toleranten Laboren“ neue Typen von Menschen gezeugt und gezüchtet werden weil die gegenwärtigen Typen von Menschen in den Augen weniger aber dafür umso lauterer Wokisten schlicht zu rassistisch sind

    Wer hat bloß bei Komponist Nimsgern, Theaterdirektor Sahler und anderen gestörten Existenzen die Zellentür der Irrenanstalt aufgelassen?

    Man will das Klima schützen aber derartige „Gutmenschen“ vergiften zumindest das soziale Klima nach Strich und Faden

  • MONOSTATOS
    Alles fühlt der Liebe Freuden,
    Schnäbelt, tändelt, herzet, küsst;
    Und ich soll die Liebe meiden,
    Weil ein Schwarzer hässlich ist.
    Ist mir denn kein Herz gegeben?
    Ich bin auch den Mädchen gut?
    Immer ohne Weibchen leben,
    Wäre wahrlich Höllenglut.
    Drum so will ich, weil ich lebe,
    Schnäbeln, küssen, zärtlich seyn! –
    Lieber, guter Mond – vergebe
    Eine Weisse nahm mich ein! –
    Weiss ist schön! – ich muss sie küssen;
    Mond! verstecke dich dazu! –
    Sollt es dich zu seh’n verdriessen,
    O so mach die Augen zu.

  • Dann hoffe ich doch dass jeder Kunstliebhaber der Aufführung fern bleibt. Nur der Bürger kann etwas ändern.

  • Geschichte tilgen. Frei nach Orwell’s 1984

  • Wer sind denn eigentlich diese Spinner, die sich an jedem Buch, jedem Film, jeder traditionellen Kleidung, jedem Musikstück, jetzt einer Oper, abarbeiten?
    Komponist Frank Nimsgern ist ein feiner Kerl. Der kann es nicht sein! Aber wer beauftragt Ihn, umzuschreiben?

    3
  • So ein krasser Aufreger ist das gar nicht.
    Ich habe in den letzten Jahren einige Opern gesehen, die von (linken) Spinnern verunstaltet wurden. Das ist leider deren gutes Recht. Besonders widerlich und gestört sind die Sex-Inszenierungen von Calixto Bieito. Ich gehe da einfach nicht mehr hin, wie viele andere auch. Irgendwann verläuft sich das dann, und der Sumpf ist zwar noch nicht finanziell ausgetrocknet (da mit Steuergeldern subventioniert) aber immerhin mangels Zuschauermasse nicht mehr relevant.

  • Bin gespannt wann das Alte und Neue Testament umgeschrieben werden.
    Kann ja nicht mehr lange dauern!

    3
  • Widerliche selbstgerechte Bande! Demnächst werden wieder Bücher verbrannt und die Fensterscheiben von Buchhandlungen eingeschlagen , wenn dort Bücher verkauft werden, die den „Kultur-Nazis“ nicht genehm sind.

  • Das erinnert mich an die chinesische
    Kulturrevolution

  • Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn Bässe und Baritone künftig nur noch „Lalala“ und Alti und Soprane „Lilili“ singen würden. Die Vokale passen zu den Stimmlagen – und die Sänger hätten keine Probleme mehr, die Libretti auswendig zu lernen; man könnte sogar den Souffleur einspraren. Verfeinern könnte man die Idee, wenn man zur Gleichberechtigung aller Vokale ab und an mal „Lelele, Lololo und Lululu“ einstreuen würde, ganz nach Gusto des/der Künstelnden.

  • unfassbar lächerlich, nur für Volldebile,,,

  • Ist Übergeschnapptheit noch zu toppen? Als Alternative böte sich die Umschreibung des Urknalls an, bei dem solch ein Blödsinn dauerhaft als Blödsinn markiert wird. Was gibt es noch zum umschreiben? Bertelsmann, Roling Stones, ACDC, Techno? Ist doch vielfach sexistisch und wer weiß was sonst noch.

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