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Sachsen

Ministerpräsident Kretschmer bezeichnet Höcke als „Neonazi“

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hat in einem Interview Björn Höcke als „Neonazi“ bezeichnet. Zudem sprach er von einer „Schicksalswahl“. Zuvor machte die CDU in Thüringen bereits Werbung mit dem Satz: „Höcke ist doof“.

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In Sachsen und Thüringen wird am 1. September 2024 ein neuer Landtag gewählt. Der Wahlkampf befindet sich drei Wochen vor der brisanten Wahl also auf Hochtouren. In Sachsen ist das Rennen, wie auch in Thüringen, völlig offen. Nach bisherigen Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen führt die CDU Sachsen mit dem bisherigen Amtsinhaber Michael Kretschmer mit 34 Prozent knapp vor der AfD, die von den Umfragen bei etwa 30 Prozent gesehen wird.

Der Ton wird rauer: Für Björn Höcke findet Michael Kretschmer auf den Schlussmetern des Wahlkampfrennens nur noch abwertende Worte. Im Gespräch mit der Bild sagte Kretschmer über Höcke: „Björn Höcke ist ein Neonazi: von seiner ganzen Wortwahl, von den Themen, wie er sich benimmt.“

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Zwar sei nicht jeder Wähler der AfD und nicht jedes Mitglied der zweitstärksten Partei des Freistaates rechtsextrem – so etwas zu behaupten, wäre „dummes Zeug“ – die Führung der AfD in Sachsen bewege sich jedoch in eine Richtung der Neonazis. „Dass so jemand hier auftritt, hier Wahlkampf macht und begrüßt wird, zeigt eben, dass die Führung der AfD hier genau in die gleiche Richtung unterwegs ist. Wir müssen vielleicht auch noch einmal deutlich machen, dass es auch Grenzen gibt“, so Kretschmer.

Die Wahl in Sachsen in drei Wochen bezeichnete Kretschmer als Schicksalswahl für das gesamte Land: „Das ist hier eine Schicksalswahl“, so Kretschmer. „Das ist anspruchsvoll, weil eben viele Menschen doch verärgert sind und Zutrauen in die Demokratie verloren haben. (…) Die stärkste Partei muss die CDU werden, damit sie einen Regierungsauftrag bekommt, und damit wir hier nicht in Thüringer Verhältnisse geraten und nicht regierungsfähig sind, mit einer Minderheitsregierung das Chaos ausbricht. Die Stärke Sachsens war immer seine Stabilität.“

Eine Regierung mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht schließt er womöglich auch aus taktischen Gründen nicht aus. Gegenüber der Bild sprach Kretschmer von seinem eigenen Unwissen bezüglich der Sinnhaftigkeit einer Koalition mit Sahra Wagenknechts Partei. „Ich weiß viel zu wenig darüber“, so Kretschmer über eine inzwischen durch die Umfragen (BSW ca. bei 11 Prozent) mehr als denkbare Koalition aus CDU und BSW.

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Erst am Freitag hatte Kretschmer mit einer Aussage bezüglich der deutschen Ukraine-Hilfe so etwas wie eine Überschneidung mit der stark ablehnenden Haltung Wagenknechts gegenüber Waffenlieferungen für die Ukraine offenbart. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Kretschmer, „Wir können nicht länger Mittel für Waffen an die Ukraine in die Hand nehmen, damit diese Waffen aufgebraucht werden und nichts bringen. Es muss alles im Verhältnis stehen.“ Kritik kam dafür auch aus der eigenen Partei. CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sprach gegenüber Welt davon, dass man solche Haltungen nur mit „Rücksicht auf die Sachsen-Wahl“ toleriere und forderte selbst möglichst jede Unterstützung, die völkerrechtlich erlaubt ist, zur Verfügung zu stellen.

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128 Kommentare

  • Schriftsteller Michael Klonovsky stammt das Zitat: „Wer heutzutage in einer politischen Debatte den Begriff ,Nazi’ gegen wen auch immer ins Feld führt, ist aus ethischer Sicht ein Lump, aus historischer Sicht ein Verharmloser, und aus intellektueller Sicht eine Null.“

    180
  • Die Stärke Sachsens war immer seine Stabilität.
    Das war VOR Ihrer Zeit, Herr Kretzschmer. Da war die Sachsen-CDU noch nicht rot und grün angehaucht. Da hatten wir einen „König Kurt“, der uns Sachsen ernst nahm und uns Verantwortung übertrug, uns selbst zu helfen, anstatt uns von oben zu sagen, was wir zu tun und zu lassen haben.

    Sachsen war konservativ und ist es bis heute – nur die CDU ist es leider auch in Sachsen nicht mehr.
    Und weil die Sachsen helle sind, wählen sie eben die Nachfolgepartei der alten sächsischen CDU.
    Denn stabil konservativ sind wir heute noch.

    180
  • Politisches Armutszeugnis, wenn man keine politischen Argumente gegenüber Wettbewerber in dem gleichen Geschäftssegment hat.

    OK, jeder Mensch macht das, was er kann – mehr geht nicht.

    143
  • Nun habe ich zu der Phrase „garstiger kleiner Gartenzwerg“ eine bildliche Assoziation.

    105
  • stoppt die Invasion, verurteilt die Corona-Verschwörer und macht Frieden mit Russland, dann hätte die Einheitspartei (Spd/Cdu/Grüne/Fdp) wieder eine Chance, aber so: UNWÄHLBAR!

    99
  • Nun, auch eine spannende Wendung in Wahlkampfzeiten:

    Der Spitzenkandidat der einen Partei in einem Bundesland arbeitet sich am Spitzenkandidaten einer anderen Partei in einem anderen Bundesland ab.

    So etwas macht man nur, wenn man in seinem Bundesland entweder keine Probleme, oder keine Chance gegen die andere Partei hat.

  • Argumente haben sie keine. Sie haben nicht einmal eigene Punkte, die sie im Wahlkampf darstellen könnten. Alles was sie haben, ist, den Gegner schlecht zu machen. Diese dauernde Beschimpfung des politischen Gegners als Nazi ist ein Ausdruck der Schwäche und der Hilflosigkeit. Immer mehr merken das. Leider noch nicht genug.

  • »Wieso beantworten Armin Schuster (Innenminister in Sachsen) und Michael Kretschmer (Ministerpräsident in Sachsen) eigentlich meine Frage nicht, weshalb die Abschiebungen und sicheren Grenzen erst nach der Wahl kommen sollen? Sie regieren doch jetzt schon. Komisch, komisch…«
    https://x.com/michaelbrueck90/status/1822216319170715809

    73
  • Daß die CDU ausgerechnet in Sachsen vor der AfD liegt, bezweifle ich stark. Kein Wunder, die Zahlen kommen vom woken ZDF-Politbarometer. Kretschmer hat in der Vergangenheit immer bewiesen, daß man ihm nicht trauen darf. Er hat häufig rechts geblinkt, um dann sofort links abzubiegen. Kretschmer arbeitet mit den linksradikalen Grünen zusammen. Er erinnert mich immer mehr – auch äußerlich – an den Linksaußen und Merkel-Getreuen Marco Wanderwitz, der die AfD um jeden Preis verbieten lassen will. Wer als Konservativer der AfD nicht vertraut, sollte lieber der Werteunion oder den Freien Wählern die Stimme geben als der heuchlerischen Merkel-CDU.

    64
  • Ich bin wahrlich kein Fan von Höcke und er ist mir immer noch zu sehr Geschichtslehrer als ein innovativer Politiker. Man kann ihn sicherlich auch auf sachlicher Ebene für Aussagen kritisieren, aber ihn einen Neonazi zu nennen ist schlichtweg Rufmord. Wenn Kretschmer keine bessere Wahlkampfstrategie hat und nur mit dem Rufmord an Anderen Wahlen gewinnen will, dann wird er dieses Mittel auch in anderen Fragen einsetzen. Ich habe in Sachsen nicht zu wählen, aber Kretschmer hätte sich mit solchen Aussagen bei mir sofort disqualifiziert.

    61
  • Kretschmer hat noch immer nicht verstanden und wird auch in Zukunft nicht verstehen was in unserem Land alles schief geht.

    49
  • Kretschmer CDU ist ein Hassprediger

  • Ich bin seit 1990 CDU wähler,aber die CDU ist in Sachsen nicht mehr wählbar!!!Vor jeder Wahl rechts blinken und mit grünen und linken links abbiegen.Ihr hattet wieder 5 Jahre Zeit den Freistaat Sachsen groß und vorallen
    Sicher zu machen.Und nun der eine sagt in Thüringen Höcke ist doof und der andere sagt Höcke ist ein Na……Fällt euch nichts weiter ein???

    43
  • Ministerpräsident Michael Kretschmer war am 07.08.2024 ab 16:30 Uhr in Leipzig Gohlis um Wahlkampf zu machen (Fotos davon sind vorhanden). Es waren am Anfang vielleicht 30 Zuschauer und gegen 17:15 Uhr ca 35 (inklusive Journalisten und Personenschutz). Ich habe heute nach einen Bericht davon im Netz gesucht und nichts gefunden. Vielleicht findet ja einer von euch etwas dazu.

    39
  • Da lehnt sich der Mao Kommunist und ehemalige KBW Aktivist aber weit aus dem Fenster. Ein Grüner Halt. Alle aus ähnlichem Stall.

    37
  • Herr Kretzschmer,
    Bleiben Sie sich doch einfach mal treu und trennen Sie sich von diesem Vokabular. Jeder der dieser Regierung kritisiert wird ohne Hirn immer sofort als Nazi oder Neonazi bezeichnet. Ohne einen genauen Beweis was Sie zu dieser Aussage führt, ist das einfach nur der blanke Populismus. Es ist Primitiv und eines Ministerpräsidenten unwürdig!
    Nehmen Sie lieber darauf Einfluss, dass Ihr großer Vorsitzender Merz sich nicht mit den Grünen ins „Bett“ legt und haben Sie den Mut gemeinsam mit der AFD sachbezogene Politik für den Freistaat Sachsen zu machen. Die große Mehrheit ihres sächsischen Volkes wird es Ihnen danken…

    35
  • Gähn!
    Wer ständig mit dem Finger auf Andere zeigt und an der eigenen Hosen“naht zieh“t, steht irgendwann nackt da! 😉 😉 😉

  • Fehlt noch: „Du bist richtig doof, bätschi!“ und dann paßt´s zu den sonstigen „Sachargumenten“ dieser „Demokraten“.
    Ich hoffe und zähle auf die Vernunft erwachsener Sachsen.

  • Tja lieber Herr Kretschmer, ist denn ihr Parteiprösident, überhaupt ihre Partei bereit, öffentlich und glaubhaft zu versichern, dass sie nie und nimmer zustimmen würden, dass die USA Langstreckenraketen auf deutschem Boden stationieren?
    Was denken sie, welcher Koalition hat Sahra Wagenknecht mit dieser Bedingung für jedewelche Zusammenarbeit wohl den Weg bereitet, hmmm?
    …..eben!

    27
  • Was soll dieser Schulhof-Blödsinn „der hat des und des über den gesagt“.

    27
  • Diese „wunderbaren“ Demokraten tun und sagen alles, um die Opposition zu diskreditieren. Ich hoffe nur, dass die Leute merken, was das für Menschen sind. Schmutzige Machenschaften, schmutzige Seelen und schmutzige Gedanken.

  • Langsam kann ich derartige Anschuldigungen nicht mehr hören.
    Bisher war noch kaum eine zutreffend.
    Wenn unsere Regierung meint, gegen Hass und Hetze vorgehen zu wollen, dann aber bitte auch gegen Diffamierung und Verleumdung.
    Solche Behauptungen sollten von den Personen die sie vorbrachten/in die Öffentlichkeit trugen (im vorliegenden Fall Kretschmer), vollumfänglich belegt werden.
    Kann er (Kretschmer) dies nicht, sollte er sich von Amtswegen wegen Diffamierung und Volksverhetzung verantworten müssen.
    Immerhin trug Kretschmer diese Äußerung selber in die Öffentlichkeit, somit sorgte er selbst für das öffentliche Interesse.
    Ich halte dies für einen guten und gangbaren Weg, da somit die Menschen vorsichtiger sein müssen, mit Behauptungen die sie in die Öffentlichkeit tragen.
    Meine Meinung.

  • Wohin der Höcke auch kommt – überall füllt er Marktplätze, wird er von den Bürgern freudig begrüßt und gefeiert, bilden sich lange Schlangen wie zu DDR-Zeiten, wenn es im Konsum Bananen gab – nur, um ein Selfi mit ihm oder ein Autogramm von ihm zu bekommen.

    Nach dem, was man bei Kretzschmer so mitbekommt, laufen bei ihm die Leute mit grünweißen Sachsenfahnen auf, und wenn sie mit ihm reden wollen, stolziert er in einer Wolke von Personenschützern an ihnen vorbei – hinein in den abgeschirmten Bereich, der nur geladenen Gästen vorbehalten ist.. Oder sie rufen gleich“Hau ab!“ und weitere unfreundliche Parolen des Nichtwillkommenseins. Gestandene Leute aus dem Volk sind das, keine Glatzen in Springerstiefeln.

    Ich stelle das einfach mal wertungsfrei nebeneinander. Soll sich jeder selbst dazu denken, was er mag.

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  • Der Arsch und das Grundeis kommen sich wohl näher 😁

  • Sächsische Einheitspartei Dresdens….nein danke, Herr Kretschmer!

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