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Raketenschutz fehlt komplett

Milliarden-Desaster: Neue deutsche Regierungsflieger für Aufgabe ungeeignet

Baerbock sondert Pannen-Flieger aus - die Bundeswehr steigt auf eine neuartige Flotte um. Eine Apollo News-Recherche zeigt: Die neuen Maschinen haben bis heute keinen Raketenschutz - haben dafür aber 1,2 Milliarden gekostet.

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Nach der jüngsten Panne der Flugbereitschaft bei der Reise von Außenministerin Baerbock nach Australien hat die Bundeswehr jetzt reagiert und die betroffenen Pannen-Flieger stillgelegt. Die zwei Flugzeuge vom Typ Airbus A340 werden vorzeitig ausgemustert. „Wir werden die beiden A340 so schnell wie möglich, das heißt in den kommenden Wochen, vorzeitig außer Dienst stellen“ heißt es. Deutlich früher als geplant stellt die Bundeswehr damit auf die brandneuen Flugzeuge vom Typ Airbus A350 um, deren Rumpf – auch aus Klimagesichtspunkten – zum Teil aus Kohlenstofffaser besteht.

Nach einer atemberaubenden Pannenserie hatte der Bund drei dieser neuen Maschinen 2019 bestellt. Kostenpunkt: Sagenhafte 1,2 Milliarden Euro. Die neuen Maschinen vom Typ Airbus A350 wurden dann Ende letzten Jahres erstmals eingeweiht. Oberst Daniel Draken, Kommandeur der Flugbereitschaft, spricht gerne hochtrabend von der deutschen „Air Force One“.
Doch Apollo News-Recherchen zeigen, dass die teuren Flieger nach wie vor ein entscheidendes Manko haben: Sie verfügen über keinerlei Schutzsystem vor Raketenangriffen. Und sind damit für den Flug in und über Krisengebiete nicht geeignet.

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Raketenschutz nicht einbaubar – Maschinen nicht geeignet

Dabei sind verschiedene Sicherheitssysteme eigentlich Standard für solche Flugzeuge – und einer der wesentlichen Gründe, warum man eine militärische Flugbereitschaft überhaupt braucht. Raketenablenkgeschosse (sogenannte Flares) oder Anti-Radar-Systeme sind eigentlich eine Mindestanforderung an Regierungsmaschinen. Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte jedoch gegenüber Apollo News, dass sich keines dieser Systeme an Bord der neuen drei Flieger befindet. 

Grund sei, dass es überhaupt kein Raketenabwehrsystem auf dem Markt für den A350 verfügbar wäre. Ein solches müsste erst speziell entwickelt werden – das würde Jahre dauern und einen dreistelligen Millionenbetrag erfordern. Das heißt: Eigentlich ist der Airbus A350 für die wesentlichen Aufgaben einer Flugbereitschaft ungeeignet. Das fällt dem Ministerium allerdings erst drei Jahre zu spät auf – nachdem man 1,2 Milliarden Euro Steuergeld für die Flieger und deren Modifikation bezahlte.
Alternativen hätte es mit Modellen von Boeing, aber auch mit dem von England und Frankreich genutzten älteren, aber verlässlichen Airbus A330 gegeben.

Seit Monaten „prüft“ das Ministerium nun, ob man eine Beschaffung eines Raketenabwehrsystems überhaupt noch tätigen wolle – noch ist nichtmal ein Auftrag für die Entwicklung und anschließende Nachrüstung ergangen, die selbst jeweils Monate dauern würde, heißt es gegenüber Apollo News. Mit „Air Force One“, der hochmodernen fliegenden Festung des US-Präsidenten, hat das wenig zu tun. 
Als erstmals Zweifel geäußert wurden, dass die Flieger vollkommen schutzlos sind, erklärte das Verteidigungsministerium noch, man wolle mit der bestehenden, bereits geschützten Flotte den Schutzbedarf der Regierung aufnehmen. Diese Flotte fällt jetzt allerdings weg – und das Problem ist nach Apollo News-Recherchen bis heute nicht gelöst.
Deutschlands politische Führung fliegt trotz Mega-Investment von 1,2 Milliarden Euro vollkommen schutzlos durch die Luft. Warum man dann überhaupt noch eine Militärmaschine – ausgelegt für bis zu 400 Passagiere – braucht, ist schwer zu erklären.

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Für gefährliche Einsätze gibt es ja noch die Bundeswehr-Maschinen vom Typ A400M, erklärt die Pressestelle. Die Transportflieger sind sonst darauf ausgelegt, Fahrzeuge oder Infanterie-Einheiten zu transportieren. Mit ihr fliegen Soldaten der Bundeswehr in den Auslandseinsatz. 116 voll ausgestattete Soldaten können auf den spartanischen Sitzen an den Seiten des großen Laderaums Platznehmen. Bald wohl auch Minister, Bundeskanzler und -Präsidenten und Hauptstadt-Journalisten.

Die noch unter der Regierung Merkel veranlasste 1,2 Milliarden-Investition in die neue Regierungsflotte offenbart sich damit als einer der größten Fehlkäufe in der jüngeren Geschichte der Bundeswehr-Beschaffung. Mal wieder hat man sich im Beschaffungsamt der Bundeswehr offenbar Maschinen andrehen lassen, der zwar ungeeignet, aber dafür auch teuer sind.

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