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Messerangriff auf Stürzenberger: Jede Relativierung ist entmenschlichend

Michael Stürzenberger wird niedergestochen - und Medien und Politiker haben nichts Besseres zu tun, als Bestürzung durch Bezeichnungen wie „Rechtspopulist“ zu relativieren. Klingt alles ein bisschen nach: Sowas kommt von sowas.

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„Heute wurde der Rechtspopulist und Anti-Islam-Aktivist Michael Stürzenberger in Mannheim mit einem Messer attackiert.“ So beginnt der Beitrag der Mannheimer SPD-Abgeordneten Isabel Cademartori. Ein Satz, zwei politische Einordnungen. Nicht der Tat – sondern des Opfers.

Wenn man als Islamkritiker niedergestochen wird, braucht es erstmal die Einordnung als „Rechtspopulist“, damit eine SPD-Politikerin einen Messerangriff in ihrem Wahlkreis verurteilen kann. Man ahnt, dass diese Sonderbehandlung ausschließlich echten oder vermeintlich Rechten zuteilwird. Diese Art von „Einordnung“, bei der auch immer eine Relativierung der Tat mitschwingt, gehört sich zu so einem Zeitpunkt nicht.

Ja: Stürzenberger ist Islamkritiker. Er ist umstritten. Er mag sogar „Rechts“ sein. Und dennoch ist er Opfer, nicht Täter oder Provokateur des Angriffs auf ihn. Genau dieser Vorwurf schwingt aber bei den gebetsmühlenartigen Hinweisen hin, die viele Medien in ihre Artikel einarbeiten: Stürzenbergers „Bürgerbewegung Pax Europa“ sei „rechtspopulistisch“, meint die Tagesschau hin. Im Fernsehen heißt es bei der ARD-Sendung, Stürzenberger und die Gruppe seien „Islamfeindlich“. Klingt alles ein wenig nach: Sowas kommt von sowas. Aber genau das darf kein Prinzip in unserer Gesellschaft sein.

Immerhin: Grünen-Chef Nouripour kriegt es tatsächlich hin, den Messer-Angriff zu verurteilen, ohne die Stigmata „Rechtspopulist“ oder „Islamfeind“ an die Opfer der Attacke zu heften. Es geht also, wenn man will. Nur wollen viele Medien offenbar nicht.

Nancy Faeser und Olaf Scholz äußern sich mit Bausatz-Statements. Der Kanzler, der zu betrunkenen Mittzwanzigern auf Sylt noch eine ganze Videobotschaft verkündete, schreibt ein schnelles Statement auf Twitter. Nancy Faeser, die auf Sylt eine „Schande für Deutschland“ sah, ist beim Messerangriff deutlich zurückhaltender und erklärt lediglich, sie habe ja stets vor dem radikalen Islam gewarnt. Ah ja.

Überhaupt ist bemerkenswert, wie viele Medien von einer „unklaren“ Motivlage schreiben. Ja: Noch ist nichts bewiesen. Aber in einer Presselandschaft, die so gerne mutmaßt, ist diese Zurückhaltung auch bezeichnend. Es ist so gut wie sicher, dass der Täter einen islamistischen Hintergrund hatte. Dafür sprechen Aussehen und Ziel des Messer-Mannes. Qualifiziert (und manchmal unqualifiziert) zu spekulieren, gehört eigentlich zu den liebsten Hobbys der Presse. Hier plötzlich so zurückhaltend? Die FAZ weist zumindest auf die islamkritische Haltung der Opfer hin und legt so nahe, was für denkende Menschen eigentlich offensichtlich ist: Stürzenberger und seine Leute wurden zum Ziel, weil sie den Islam kritisieren.

Und das ist kein Einzelfall. Das Opfer der Messer-Attacke wird von radikalen Muslimen immer wieder attackiert und er ist nicht der einzige. Den Islam zu kritisieren, ist längst lebensgefährlich in Deutschland. Verstehen wir überhaupt, was das heißt? Was es heißt, wenn Journalisten wie Constantin Schreiber nichts mehr zum Islam sagen wollen, weil sie Angst vor den Reaktionen haben? Wenn exponierte Religionskritiker öffentlich zum Ziel von Morddrohungen, und dann -versuchen werden? Jeder Stich gegen Stürzenberger war auch ein Stich gegen die freie Gesellschaft – und man muss ihn nicht mögen, um das anzuerkennen. Meinungsfreiheit misst sich immer auch an der Freiheit der Meinungen, die man nicht schätzt.

Es wäre Aufgabe von Politik und Pflicht für Journalisten, sich in einer Situation vor Stürzenberger und vor das Recht auf Meinungsfreiheit und Religionskritik zu stellen – ohne Bekenntniszwang, ohne politisch-korrekte Einordnung des Opfers als „Rechtspopulisten“ oder ähnliches.

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