Werbung

Magdeburg

„Mekka Security“ sollte Weihnachtsmarkt in Magdeburg schützen – mit sehr wenig Personal

Mekka Security sollte den Magdeburger Weihnachtsmarkt absichern. Je nach Wochentag und Uhrzeit waren zwei bis sechs Sicherheitskräfte für die Absicherung des ganzen Markts verantwortlich.

Von

Eine Lücke zwischen zwei Betonpollern ermöglichte Taleb al-Abdulmohsen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt mehrere Menschen zu töten.

Werbung

Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt kommen neue Details zum Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes ans Licht. Laut diesem war die Firma Mekka Security GmbH für die Absicherung des Weihnachtsmarkts mit mobilen Streifen verantwortlich, wie die Bild berichtet.

Je nach Wochentag und Uhrzeit war eine unterschiedliche Anzahl an Mitarbeitern eingeplant. Von Sonntag bis Donnerstag waren von 14 bis 17 Uhr nur zwei Sicherheitskräfte angeheuert, von 17 bis 21:30 Uhr immerhin vier Sicherheitskräfte. Zum Zeitpunkt des Anschlags, an einem Freitag um 19:00 Uhr, waren immerhin sechs Mitarbeiter von Mekka Security eingeplant. Diese sechs Mitarbeiter sollten den gesamten Weihnachtsmarkt mit Tausenden von Besuchern absichern und wären auch dafür verantwortlich gewesen, die Rettungswege zu bewachen.

...
...

Um Rettungskräften den Zugang zum Areal zu gewähren, wurde zwischen zwei Betonabsperrungen eine sechs Meter breite Lücke gelassen. Diese hätte, so zumindest das Sicherheitskonzept, zum einen nur vier Meter breit sein dürfen, zum anderen mit einer Stahlkette verschlossen werden sollen und dann geöffnet werden, wenn Rettungskräfte auf das Gelände müssen. Der Attentäter Taleb al-Abdulmohsen nutzte diese offene Lücke aus, um mit einem BMW fünf Menschen auf dem Weihnachtsmarkt zu töten und Hunderte zu verletzen.

Zuständig für das Öffnen und Schließen der Rettungslücke wäre ebenfalls die Security gewesen. Wie diese mit dem geringen Personal sowohl den Weihnachtsmarkt überwachen als auch gewährleisten sollte, bleibt unklar. Fraglich ist überdies, ob überhaupt geplant war, eine Stahlkette zum Schutz vor Anschlägen an den Betonblöcken zu platzieren. Denn um diese Stahlkette zwischen den Betonpollern platzieren zu können, hätten die Betonpoller Ösen gebraucht. Und diese Ösen waren nicht vorhanden.

Für die Stadt Magdeburg kann dieses Sicherheitskonzept noch ein juristisches Nachspiel haben. Genehmigt werden musste das gesamte Konzept, mit viel zu wenig Sicherheitspersonal, nämlich von der Stadt. Mittlerweile gibt es mehrere Anzeigen wegen der eklatanten Mängel gegen Verantwortliche aus der Stadt Magdeburg und von der Polizei.

Sie haben brisante Insider-Informationen oder Leaks? Hier können Sie uns anonyme Hinweise schicken.

Werbung