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Serie von Davidstern-Schmierereien: Werden in Berlin systematisch Häuser, in denen Juden leben, markiert?

In Berlin wurden zahlreiche Wohnhäuser mit Davidsternen beschmiert. Die Geschehnisse erinnern an dunkle Zeiten der deutschen Geschichte. Betroffene jüdische Anwohner schildern Angst und Ohnmacht. Die Hamas hatte kürzlich zur weltweiten Gewalt gegen Juden aufgerufen.

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Davidsterne an Häusern, in denen Juden leben – was man sonst nur aus Büchern über die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte kennt, wird in Berlin grade wieder zur bitteren Realität. Überall in der Stadt entdecken Anwohner Schmierereien an Hauswänden und Türen – Davidsterne, teilweise mit weiteren Symbolen versehen.

Wie Apollo News exklusiv erfuhr, sind davon mehrere Häuser im Bezirk Berlin-Kreuzberg betroffen – genauer gesagt am Paul-Lincke-Ufer. Dort wurden Sterne mit fünf Ecken angesprüht – wie die Polizei Passanten gegenüber berichtete, geht man wegen gleichzeitiger mutmaßlich arabischer Symbole an der Hauswand davon aus, dass diese Pentagramme Davidsterne darstellen sollen.

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Auf Anfrage von Apollo News teilte die Polizei mit, dass am Paul-Lincke-Ufer „Davidsterne angebracht worden, aber in falscher Anordnung der Dreiecke“. Außerdem habe es Schmierereien in hebräischer Schrift gegeben. Geschrieben wurde demnach übersetzt „existieren und leben“. Aus diesem Grund ist unklar, ob es sich hier um pro- oder anti-israelische Schmierereien handelt. Das sei jetzt Gegenstand der Ermittlungen.

Laut einer aktuellen Pressemitteilung der Berliner Polizei sind zwei weitere Vorfälle in Friedrichshain registriert worden. Eine „Farbschmiererei in Form eines Davidsternes an einer Tür eines Hauseinganges eines Mehrfamilienhauses“ wurde in der Bossestraße und eine weitere Kennzeichnung in der Bödiker Straße festgestellt.

Bereits am Freitag – dem Tag, an dem einer der Gründer der Hamas zum globalen Dschihad aufgerufen hatte – war außerdem über einen Fall an einem Mehrfamilienhaus im Bezirk Prenzlauer Berg berichtet worden. Eine jüdische Bewohnerin hatte die Markierung bemerkt und die Polizei gerufen, die ihr jedoch gesagt haben sollen, dass sie „keine Kapazitäten“ hätten – sie baten die junge Frau um eine „Online-Anzeige“. Die Beamten hätten ihr zudem geraten, den Davidstern selbst zu entfernen – „Man wisse nicht, welche Kräfte das sonst anzieht.“

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„Ich habe mir wirklich überlegt, ob ich zu Hause bleibe. Ich habe Angst, weil ich die Eskalationsstufe nicht einschätzen kann“, erklärte die jüdische Bewohnerin später gegenüber Bild. „Ich spreche Hebräisch, telefoniere auf Hebräisch und trage einen Davidstern“.

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Zahlreiche Beiträge, die via Social Media verbreitet werden, lassen vermuten, dass noch zahlreiche weitere Wohnhäuser von den Markierungen betroffen sind und die bisher bekannten Fälle lediglich die Spitze des Eisbergs sind. Die Vermutung liegt außerdem nahe, dass die Schmierereien mit dem Aufruf der Hamas zusammenhängen, überall auf der Welt Juden und ihr Eigentum anzugreifen.

Auf Anfrage von Apollo News, ob der Vorfall im Prenzlauer Berg direkt mit dem Aufruf der Hamas zusammenhängt, erklärte die Pressestelle der Berliner Polizei am Freitag, dass man dies nicht bestätigen könne, der Verdacht aber nahe liege.

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