Der wohl größte Skandal in Bidens Präsidentschaft ist in den deutschen Medien kaum zu finden. Jetzt hat die Präsidentenfamilie von Joe Biden auch noch einen Sonderermittlers am Hals, wie ihn Trump zuletzt jahrelang im Zuge der Mueller-Ermittlung, wegen angeblicher Zusammenarbeit mit Russland, hatte – er stand unter medialem Dauerfeuer. Bei Biden ist das in deutschen Medien jedoch bestenfalls eine Randnotiz wert.
Eigentlich hat die Geschichte rund um windige Geschäfte der Biden-Familie all die Merkmale, die es zum Stoff für jede präsidiale Top-Affäre machen müsste: Millionenzahlungen von russischen Oligarchen, Droh-SMS an chinesische Geschäftspartner, Whistleblower, die von politischer Behinderung der Ermittlungen sprechen, ehemalige Freunde, die jetzt auspacken und sich gegen den Präsidenten wenden, Kongress-Ausschüsse, die am laufenden Band neues Skandal-Material publik machen, und jetzt noch die Ernennung eines Sonderermittlers – im US-Politbetrieb die höchste Eskalationsstufe für einen Präsidentenskandal.
Und trotzdem behandeln deutsche Medien die Affäre immer noch wie eine Verschwörungstheorie: „Hunter Biden“, den Namen assoziieren die meisten Journalisten weiterhin mit windigen Theorien von Internet-Trollen – mit russischen Desinformationen, so wie man einst auch die Skandal-E-Mails von Hunter Bidens Laptop abstempelte. Dass längst der Kongress ermittelt, scheint für viele nicht mehr als ein Aufbauschen dieser vermeintlichen Verschwörungstheorie durch Bidens politische Gegner. Dass auch strafrechtlich gegen Hunter Biden ermittelt wird – jetzt mit einem Sonderermittler – dafür kann ja Biden Senior nichts. Und überhaupt sei Hunter eher ein tragischer Fall, ein Drogen-Abhängiger, der ein paar krumme Deals gedreht hat – sein Vater habe damit freilich nichts zu tun, so der mediale Grundtenor.
Dass sich dessen Aussagen zu den Deals seines Sohnes wöchentlich ändern und widersprechen, darüber berichtet man nicht. Joe Bidens Unterschrift war ja unter keinem der Auslandsdeals, so das aktuelle Narrativ. Vergessen und verschwiegen, dass Biden eigentlich für Jahre beteuerte, nie mit seinem Sohn über dessen Deals gesprochen zu haben und jetzt herauskommt, dass Biden Senior bei vielen Treffen Hunters mit seinen Oligarchen-Geschäftspartnern dabei war – während er Vizepräsident war. Obamas damalige Nr. 2 hätte da ja nur über das Wetter und andere Unwichtigkeiten geredet, heißt es.
Bidens Image-Retter im Einsatz
Bidens Image als unkorrumpierbaren, alten Staatsmann will man auf Krampf aufrechterhalten. Die Politiker mit den windigen Hinterzimmerdeals, die stünden rechts, bei den Republikanern. Dort wimmeln sich Möchtegern-Diktatoren und Proto-Faschisten, so die mediale Linie. Und verglichen mit denen hat Biden natürlich eine weiße Weste. Es war ja schließlich nur sein Sohn, der Millionen von russischen und kasachischen Oligarchen oder von staatsnahen chinesischen Energiekonzernen bekommen hat. Klar irgendwann war mal die Rede davon, dass „10 Prozent für den großen Kerl“ abgestellt werden sollen, aber was heißt das schon? Bei einem Präsidenten würde man wegen sowas doch nicht anfangen wild zu spekulieren, und ihn nur wegen ein paar windigen Auslandskontakten in seinem Umfeld gleich zu Putins Gehilfen erklären oder?
Ob man sich im Zuge der strafrechtlichen Ermittlungen nun auch Biden genauer vorknöpft, das steht noch nicht fest. Die Ernennung des Sonderermittlers eskaliert zwar die Ermittlungen, kommt aber reichlich spät. Zudem wurde derselbe Staatsanwalt ernannt, der bisher die Ermittlungen leitete. Bei ihm, dem letzten Trump-Staatsanwalt, heißt es einerseits, dass ihm bisher als einfacher Ermittler die Hände gebunden waren, andererseits ist die Rede davon, dass auch er intern in der Hunter-Biden-Sache auf die Bremse drückte. Womöglich aus Sorge vor Druck von „Main Justice“, der Zentrale des US-Justizministeriums. Ob das jetzt anders ist, das sehen viele oppositionelle Republikaner fraglich, denn als Sonderermittler werden normalerweise eben Juristen von außerhalb, nicht aktive Staatsanwälte ernannt, um genau solche Interessens- und Karrierekonflikte zu vermeiden.
Klar ist, dass die Ermittler des Kongresses unweit des Justizministeriums, ein Kilometer weiter auf der Pennsylvania Avenue in Washington, nicht locker lassen werden. Was sie zu Tage fördern, wird wohl das brisanteste Material der gesamten Affäre sein. Sie entblößen in der Causa Hunter Biden eine Aussage Joe Bidens nach der anderen als Lüge. Und das wird mitentscheiden, ob der Skandal Biden politisch zum Verhängnis wird.
Das mediale Desinteresse am größten Präsidentenskandal der letzten vier Jahre spricht jedenfalls Bände.
Warum muss man US-Medien gucken? In dem Artikel geht es um ausgewogene Berichterstattung im ÖRR Deutschlands, die eben nicht ausgewogen erfolgt! Es gab Wochen und Monate, da wurde fast täglich über Trump berichtet und dies äußerst selten positiv. Außerdem finde ich hier so ziemlich alle Artikel äußerst lesenswert!!! Apollo-News bitte unbedingt weiter so!!!
wofür sie Trump „lynchten“?
armer Trump, das Opfer
auch nicht besser als BILD Zeitungs-Niveau
Möglicherweise wäre es angebracht auch mal amerikanische Medien zu schauen. Was ihr hier schreibt ist grösstenteils ziemlicher Blödsinn.
MfG