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Blockade der Letzten Generation

LKW-Fahrer verliert Führerschein und muss tausende Euro Strafe zahlen – Klimakleber kommen davon

Die Szene ging durch alle Medien: Klimakleber blockieren hartnäckig einen verzweifelten LKW-Fahrer. Der fährt kurz an. Er verliert jetzt seinen Führerschein, die Klimakleber haben wenig zu befürchten. Dabei ging es um eine kritische Lieferung an ein Krankenhaus.

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Mehrere tausend Euro Strafe und die Entziehung des Führerscheins. Was schon für den normalen Kombi-Fahrer wie eine Schreckensbotschaft klingt, ist für einen hauptberuflichen LKW-Fahrer ein Schicksalsschlag. Der 41-Jährige hatte bei einer Blockade der „Letzten Generation“ die Nerven verloren, war aus seinem Fahrzeug ausgestiegen, hatte die Klimakleber beiseite gezerrt und war wieder eingestiegen. Ob er dabei beobachtete, wie sich die Aktivisten wieder direkt vor die Stoßstange des Lastkraftwagens setzten, ist nicht endgültig feststellbar und dennoch geht die Staatsanwaltschaft Stralsund davon aus, dass „der Fahrer den Blockierer gesehen hat“, so ein Justizsprecher des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Dem LKW-Fahrer, der daraufhin den unverletzten Aktivisten weniger als zwei Meter vor sich herschob und sich später bei der Polizei meldete, wird nun versuchte Körperverletzung, vorsätzlicher gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und Nötigung vorgeworfen. Ein Amtsgericht hatte den Strafbefehl erlassen. Neben dem einjährigen Führerscheinentzug muss der Mann 90 Tagessätze in Höhe einer nicht genannten vierstelligen Summe zahlen.

LKW-Fahrer verliert seinen Job – Aktivisten auf freiem Fuß

Noch am Tag des Vorfalls wurde dem 41-Jährigen zunächst der Führerschein vorläufig entzogen sowie der Job von seinem Arbeitgeber „Air Liquide Group“ gekündigt. Der Gas-Exporteur liefert wichtiges Narkosegas an Krankenhäuser. Dort „gibt es momentan keine Gas-Vorräte. Steht eine Operation an, muss quasi à la minute geliefert werden, damit der Eingriff stattfinden kann“, sagte der Anwalt des Fahrers bereits im Juli gegenüber der Bild. Sein Mandant sei sich der Dringlichkeit bewusst gewesen und habe deswegen überreagiert. „Es tut meinem Mandanten sehr leid, was da am vergangenen Mittwoch passiert ist“, stellte der Strafverteidiger klar.

Die soziale Existenz des Mannes steht auf der Kippe – und die „Letzte Generation“ hatte diesen Vorfall medial danach genüsslich aufgebauscht und sich zum Opfer stilisiert. Doch das einjährige Fahrverbot und die Geldstrafe reichen einigen Anhängern der Klimabewegung immer noch nicht, viele Nutzer zeigen sich in sozialen Netzwerken empört über die „lächerliche“ Strafe.

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Meist werden die Mitglieder der „Letzten Generation“ keine 24 Stunden festgehalten und ohne Auflagen freigelassen. Die wenigen tausend Euro Strafe, die den Aktivisten dann maximal aufgehalst wird, werden durch Spendengelder bezahlt, von weiteren strafrechtlichen Konsequenzen sehen die Behörden aber größtenteils ab.

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Auch gegen die Blockierer in diesem konkreten Fall in Stralsund gibt es keinen Strafbefehl. Die Staatsanwaltschaft ermittelt zwar wegen des Verdachts der Nötigung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, ob daraus aber ernsthafte Konsequenzen entspringen, bleibt fraglich. Auf eine Anfrage von Apollo News gibt die Staatsanwaltschaft dann aber zu bedenken, dass auch bei den „Klimaklebern“ der Vorwurf des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr „geprüft werden“ könnte.

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