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Wahlen

Linker Kandidat gewinnt Wahl im Kosovo – auch Unterstützung von Deutsch-Kosovaren war entscheidend

Albin Kurti ist mit seiner Partei Vetevendosje bei den vorgezogenen Wahlen als Sieger hervorgegangen -auch mithilfe der Deutsch-Kosovaren. Der angestrebte EU-Beitritt bleibt wegen seines anti-westlichem Kurs vorerst jedoch aus.

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Kurtis Partei sicherte sich die Hälfte der Stimmen (IMAGO/Anadolu Agency)

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Der amtierende Ministerpräsident Albin Kurti bleibt vorerst im Amt. Seine Partei Vetevendosje (LVV) konnte sich bei der vorgezogenen Wahl erneut die meisten Stimmen sichern. Nach Auszählung fast aller Stimmzettel gewann die LVV etwa 50 Prozent der Stimmen, die liberale Demokratische Partei (PDK) kam auf 21 Prozent, während die bürgerliche Demokratische Liga des Kosovos (LDK) mit 13,6 Prozent enttäuschte. Die konservative Allianz für die Zukunft (AAK) kam nach der Auszählung auf 5,7 Prozent aller Stimmen.

Die Wahl am Sonntag folgte auf eine zehnmonatige politische Pattsituation, in der die LVV bei der Wahl am 9. Februar zwar die meisten Stimmen gewonnen hatte, aber keine Regierung bilden konnte. Ob es Kurti schafft nach der gestrigen Wahl eine Regierung zu bilden bleibt unklar. Eine Zusammenarbeit lehnen die Oppositionsparteien wegen seiner anti-westlichen Haltung ab. Er bleibt weiterhin auf die Unterstützung der ethnischen Minderheiten angewiesen.

Nach den Wahlgesetzen des Kosovo sind 20 Parlamentssitze automatisch für Vertreter der ethnischen Serben und anderer Minderheitsparteien reserviert. Kurtis harter Kurs gegen Serben im Norden des Landes verschärfte die Lage zunehmend, was eine Kooperation mit ihnen unmöglich machte. In seiner Regierungszeit beseitigte er serbische Behördenstrukturen und ging mit der Polizei zum Teil hart gegen sie vor. Abgeordnete der anderen Minderheiten erklärten sich jedoch bereit mit Kurti Gesetze zu verabschieden.

Wie die Welt berichtet, gelang es der Vetevendosje große Mengen zu mobilisieren, besonders Deutsch-Kosovaren spielten dabei eine entscheidende Rolle. Der gesetzte Wahltermin zwischen den Feiertagen ermöglichte vielen von ihnen für Kurti zu stimmen, da sie während Weihnachten und Neujahr ihre Familie im Kosovo besuchen. Die Deutsch-Kosovaren unterstützten traditionell die LVV überproportional stark. Nach seinem Sieg feierte sich Kurti und verkündete: „Nach fairen, demokratischen und freien Wahlen sind wir heute noch siegreicher als Anfang Februar. Jetzt liegt viel Arbeit vor uns.“

Kurti strebt seit längerem eine Mitgliedschaft in der EU an, sein Umgang mit der serbischen Minderheit und seine Verweigerung, die Beziehungen zu Serbien zu normalisieren, bewegte die USA dazu, Strafmaßnahmen gegen den Kosovo zu veranlassen. 2023 eskalierte die Lage im Nordkosovo, als es zu Zusammenstößen mit ethnischen Serben gekommen ist, bei denen dutzende NATO-Friedenstruppen verletzt wurden. Für die Union gilt das Kosovo weiterhin nur als potenzieller Beitrittskandidat.

rs

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26 Kommentare

  • Das wird leider Nix ! Kurti scheint nicht zur Regierungsbeteiligung mit den Serben bereit. Das wird trotz internationaler Bemühungen weiterhin eine katastrophale Ecke bzw. Pulverfass bleiben. Europäische Werte im Besten Sinne sind meilenweit entfernt.

    • Serbien christlich – Kosovo islamisch.
      Im Unterschied liegt die Differenz.

  • Das gute ist: Die kommen nicht auch noch in die EU. Der Rest kann uns wohl egal sein; ist nicht unser Land.

  • Hat er vielleicht mit dem Bürgergeld aus Deutschland für sich geworben, was ihm seine linken deutschen Freunde empfohlen haben???, ist nur eine Frage…

  • „Deutsch-Kosovaren“ … die sind so wenig Deutsch wie ich Kosovar.

    • Der Apfel hängt eng an Stamm.

  • Eine anti-westliche Haltung könnte für das Kosovo lebensrettend sein….

  • Auch die Kosovarwn müssen ihre heilenden Erfahrungen machen….

  • In der Überschrift steht etwas von einem „linken“ Kandidaten. Im gesamten Artikel habe ich jetzt aber gar nichts gefunden, was an diesem Kandidaten „links“ ist, weder im alten Sinn als Partei der einfachen Leute noch im modernen woken Sinn. Oder gilt es inzwischen als links, wenn man Autonomierechte von Minderheiten beschneidet?

  • Muslime tendieren zu Antisemitismus und Linkstum, auch im Kosovo.
    Das Land (eigentlich eine illegale Abspaltungvon Serbien) hat NICHTS, was es für Europa attraktiv machte.

    • Und es wäre heute noch eine Provinz Serbiens, wenn nicht der Kommunist Milošević mit seinem serbischen Nationalismus alles zerschlagen hätte.

      • Serbische Nationalisten wollen das einfach nicht einsehen. Und so haben sie das Kosovo verloren. Und nun heulen sie wegen der bösen NATO. Selbstreflexion fehl am Platz.

  • Kosovo, eine europäische Hochkultur…

    • Deutschland, eine europäische Hochkultur.
      Merken Sie was?

      • Für Deutschland galt das durchaus, etwa bis zu Kaisers Zeiten.
        Aber wann wäre das Kosovo …?

        • Ich habe in der Zeit der Auflösung Jugoslawiens mich sehr für diese Gegend und die politischen und kriegerischen Händel interessiert, kenne das Kosovo aber nicht aus eigener Anschauung. Vielleicht wissen Sie da mehr. Mich hat nur das Pauschalurteil gestört. Daraus spricht deutsche Hochnäsigkeit. Vor 20 Jahren hätte diese sogar eine gewisse Berechtigung gehabt. Aber ich kann ein Land, in dem Brücken nicht mehr erneuert, sondern gesperrt werden, in dem die Gewalt im öffentlichen Raum und der Verfall von Städten und Infrastruktur überhand nehmen, ganze Stadtteile zu No-Go-Areas werden und der politische Diskurs auf einem erbärmlich niedrigen Brandmauer-Niveau ist, einfach nicht mehr als Hochkultur wahrnehmen. Tut mir leid.

          4
  • „Linker Kandidat gewinnt Wahl im Kosovo“ Koso-Wo??? Worüber entscheidet der denn? Über die Parkplatzgebühren?

  • Apollo … da seid Ihr einem gewaltigen Joke aufgesessen. Bitte lest die Liste der „Kosovarischen Regierung“ … und Euch wird maximal schwindlig. Nämlich! Albin Kurti und Vetevendosje (LVV) bewirken das nur aus einer „Liste aus sechs!“ … hättet Ihr die „Prozente“ auch nur annähernd genau vollzogen, wäret Ihr auf den Joke auch gekommen, ohne auf Leyens Propaganda reinzufallen.
    Ach! was zitiere ich „Listen“ von NATO-Protektoriaten …

    • Verstehe nichts.

      • Schade, ich hätte diese mysteriösen Beiträge auch wirklich gerne verstanden. Könnte aber auch nur eine Fake-Geschichte sein, um Verwirrung zu stiften. Wer weiß?

      • ’ntschuldigt bitte, dass ich nicht innerhalb maßstäblicher 11 min. reagiert habe.
        Der DLF hat heute Mittag klar herausgestellt, dass nicht Vetevendosje (LVV) gewann, sondern eine ziemlich ausgeschustert linke Liste. Wer sich einigermaßen meines Hinweises auf Wiki ‚Regierung letzter 11 Monate‘ bedient hätte, hätte das sofort bestätigt gefunden. Mein redaktioneller Fehler: nicht Liste aus sechs, sondern Liste aus acht. [1] der Misstand der % hätte ja auch Euch auffallen können.
        (Klartext, Info, Verständnis) … ach was soll’s

        • Ich verstehe immer noch nichts. Aber das liegt gewiß an mir und sicher nicht an Ihnen…

          2
        • Die wohl schwächste Ausflucht, vom Wahlsieg Pristina nichts geahnt zu haben? Da helfe ich mal: (wiki) Liste_der_Ministerien_im_Kosovo -> VVS (Kurti) . AKR . PDK . Nisma . SL . KDTP . Lëvizja Vetëvendosje! … und … KV

          -4
    • @egal noch
      Darf ich von Ihnen Erkenntnisgewinn erwarten ? Wäre wirklich nett !

      • nein Realist, (s.o. ‚Hechinger‘) ich bin kein netter Sänftenträger. Hätte man sich aus aktueller Berichterstattung im DLF auch echt selbst zusammenstellen können.

    • Wollen Sie nicht oder können Sie nicht? (Klartext, Info, Verständnis)

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