Verwaltungschaos
Bis zu zwei Monate: In Berlin werden Leichen tiefgekühlt, weil es bis zur Beerdigung so lange dauert
Bis zu zwei Monate müssen nach Angaben der Innung Angehörige in Berlin auf eine Bestattung warten. Gründe seien fehlende Genehmigungen, schwer erreichbare Friedhofsverwaltungen und Personalmangel.
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In Berlin verzögern sich Beerdigungen zunehmend. Angehörige müssen teils mehrere Wochen, im Extremfall bis zu zwei Monate auf einen Termin warten. Das sagte Fabian Lenzen, Vorsitzender der Bestatterinnung Berlin-Brandenburg, dem RBB.
Als Ursache verwies er zunächst auf die in Berlin vorgeschriebene Bestattungsgenehmigung, die zusätzlich zur Sterbeurkunde ausgestellt werde. „Natürlich kann aber auch die Beantragung der Bestattungsgenehmigung in Ausnahmefällen länger dauern, was zu Wartezeiten führen kann“, so Lenzen. Probleme gebe es auch bei den Friedhofsverwaltungen. Diese seien für Bestatter teilweise schwer erreichbar. In Steglitz-Zehlendorf habe ein Online-Kalender die Terminvergabe inzwischen vereinfacht.
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Ein weiterer Faktor sei Personalmangel. „Zum Beispiel fehlte in Reinickendorf längere Zeit ein Baggerfahrer, der die Gräber aushebt. Dann gab es einen, der war aber eine Zeitlang im Urlaub. Jetzt haben sie dort wieder zwei.“ Hinzu kämen äußere Umstände wie Sturmschäden oder eingeschränkte Kapazitäten. „Am Wannsee gibt es einen Friedhof, der nur alle 14 Tage Bestattungen macht. Wenn der Tag in zwei Wochen dann schon voll ist, muss man dementsprechend auch mal vier Wochen warten.“
Rechtlich seien lange Fristen möglich. Für Erdbestattungen gebe es in Berlin keine Vorgabe, für Urnenbeisetzungen gelte ein Zeitraum von sechs Monaten. Ausgenommen seien allerdings Muslime, da ihre Religion eine zeitnahe Beisetzung vorschreibe.
Während der Wartezeit würden die Verstorbenen gekühlt oder tiefgekühlt. „Der Zustand verändert sich dadurch natürlich trotzdem, deshalb rate ich von einer Abschiednahme am offenen Sarg nach acht Wochen ab“, sagte Lenzen. Eine Einbalsamierung finde nur selten statt. Die Kosten für die Aufbewahrung müssten die Hinterbliebenen übernehmen. „Daran ändert auch ein fehlender Baggerfahrer oder ein Sturm nichts.“
Gibt es denn keine Raketenforschende, die auch Bagger fahren können?
Ja aber nur auf der Mondbasis Alpha.
boah bitte nicht, bald ist wieder Weihnachten
die bürokratie ist der verursacher, nicht der baggerfahrer.
Es ist nur noch grotesk. In diesem Land kann man nicht mal mehr in Würde abnippeln.
Egal wo man hinschaut: es geht überall den Bach runter. Und die feiern sich immer noch selbst.
Berlin ist immer eine Reise wert. Sogar wenn man tot ist 😉
Tiefgekühlt genießen.
So geht Berlin.
🙂
Und wieso müßen Trauernde für die Kosten, z.B. Kühlung aufkommen, wenn die Verwaltung nicht funktioniert?
Da Verstorbene dies nicht mehr selbst tun können, sind sie rechtlich nicht mehr geschäftsfähig. Die Wahl des Friedhof obliegt den Angehörigen, sie könnten auch einen Friedhof außerhalb Berlins nehmen, wo es keine Wartezeiten gibt. Diese sind meist auch sehr viel günstiger.
Eine Lösung wäre, das Bestattungsrecht liberaler zu gestalten. Dann könnte man nach der Kremierung die Asche mit nach Hause nehmen.
Aber da will halt über den Tod hinaus noch Geld verdient werden, obwohl man die Leistung nicht erbringen kann.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass es immer schwieriger wird, Angehörige bzw. Erben zu finden, die die Kosten tragen müssen–bzw. müssten.
Und es auch deshalb immer länger dauert.
Vielleicht könnte man einfach zu Lebzeiten schon die Bestattung beantragen.
Das hätte auch den Vorteil, dass man das selber machen kann.
Wenn du also in Berlin merkst, es läuft nicht mehr so, schnell eben anrufen, oder via app den Termin eintragen.
Wenn du dann nach 6 Monaten immer noch lebst, den Termin einfach stornieren.
Ich sehe das Problem nicht.
Klar, und am besten hebt jeder Sterbende noch eigenhändig sein eigenes Grab vor seinem Tod aus.
/Sarkasmus Ende
Ich hoffe das war nicht ihr Ernst, was sie da gerade geschrieben haben? Denn mit Ihrem Vorschlag verschlimmern sie die ganze Situation durch ständig sinnlos blockierte Termine noch zusätzlich. Denn auch stornierte Termine bedeuten Arbeitsaufwand, der von den zu wenig vorhandenen Bürokraten erledigt werden muß.
Wer einen Termin gebucht hat, muss dann natürlich auch termingerecht ableben. Sonst bekommt er ein Zwangsgeld, so lange, bis… /Sarkasmus Ende
Das war Todernst. Todes Todernst.
Und wir wollen nicht Bürokratie in Berlin bekämpfen (sinnlos), sondern Löcher graben. Den Tiefkühlschrank leeren.
Und die Idee mit dem selber graben ist garnicht so schlecht.
Aber da hat wahrscheinlich die Innung was dagegen.
Vielleicht kann man sich auf 20% Rabatt einigen, wenn man selber gräbt.
Den Termin stornieren? Nix da: im Internet höchstbietend versteigern.
Bei Arztterminen könnte sich das auch anbieten inzwischen. 😉
/Ironie off
Interessant finde ich aber, dass mal wieder nur die Einheimischen leiden müssen. Muslime haben eine religiöse Vorschrift für die Bestattung und daher offenbar Vorrechte. Mir war gar nicht bekannt, dass D inzwischen muslimisches Recht in seine Gesetze aufgenommen hat. Und der Gleichbehandlungsgrundsatz gilt dann auch nicht mehr?
Ich hörte auch mal davon, dass Muslime keinen Sarg brauchen, da macht man auch gerne eine Ausnahme. Bei Einheimischen dagegen nicht.
Ist es ok, sich deswegen als Mensch zweiter Klasse zu fühlen?
Die COVID-Spritze wirkt.
Respirationsvirus in die Oberarmschleimhaut. Kindlich genial, einfacher Plan, immer für ’ne Überraschung gut.
Das sind Verhältnisse wie bspw. in der Türkei. Da ist die Kühlung aber auf 15 Tage begrenzt. Danach muss beerdigt werden.
Ketzerisch gesagt: In Berlin Muslime „zeitnah“. Ungläubige verwesen dahin.
Das muss wohl (die neue) PIETÄT sein
ggü. dem Verstorbenen und seinen Angehörigen.
Ich bin begeistert….. 😑
Dann soll die Kirche eben auch zeitnahe Beerdigungen vorschreiben.
Die Kirche hat keine Zeit für so was die muss alle Kräfte einsetzen um die AFD zu bekämpfen.
Die Kirche sind für Bestattungen nicht zuständig, nur – falls gewünscht – für die Feierlichkeit.
Die Bestattung obliegt verwaltungstechnisch den Kommunen.
Die Bestattungsrechte der Länder müssen dringend liberalisiert werden.
Glaube gehört zu haben, für Muslime gilt das nicht. Ist auch ok. Aber es trifft wieder nicht alle ….wer weiß darüber mehr?
Da müssen die ja Kühl-Gefrier-Kombinationen ohne Ende haben…;-)
Unglaublich, was in diesem Failed State alles möglich ist !
Die Rechnung, die sicher keine acht Wochen auf sich warten lässt, für diesen Dilettantismus dürfen dann die Hinterbliebenen bezahlen.
PS: Was passiert eigentlich bei einem Stromausfall?
Da möchte man lieber NICHT drüber nachdenken, was bei einem Stromausfall passiert…;-)
Ob Wegner schon einmal darüber nachgedacht hat ? Ich bezweifle das. Na vielleicht hat er „Glück“, und so eine Aufbewahrungstiefkühltruhe befindet sich direkt hinter seinem Haus…;-)))
Und was das an Energie kostet, der CO2-Fußabdruck wird dann nach dem Tod noch hochgeschraubt, ohne, dass man sich dagegen wehren kann. Dass allerdings die Hinterbliebenen dafür auch noch finanziell aufkommen müssen, ist eine Frechheit. Die können doch nun wirklich nichts dafür.
Die vielen Raketenchirurgen oder Gehirnphysiker, die neu in Berlin angekommen sind, können vielleicht nicht Bagger fahren. Aber wie Spaten funktionieren kann man jemandem in einer Minute beibringen.
In welchem Kühlhaus liegen die denn bei dem angemieteten von Aldi.😄 Ja das ist jetzt schwarzer Humor. 😃
2 monate ist noch wenig, in einigen stadtbezirken dauert es noch länger.
es gibt nur ein formblatt für die sterbeurkunde in der edv. das könnte in einem oder zwei arbeitsgängen ausgefüllt werden, aber über wochen wird ab und zu mal ein häkchen oder ein kreuzchen gesetzt.
Und jetzt noch der kontrollierte Brounwout wegen Zitterstrom. Dann sind die Kühltruhen aus und es taut
Stellt Euch schon mal mit nem Smartphone hin, damit wir passende „Bergamo“-Photos knipsen koennen, wenn die abgefahren werden. Pandemieeeeeee…..
Corinnaaaaa ☺️
Deutschland, der aufgehende neue Star in der Kategorie neue Dritte-Welt-Länder!
Ich glaube, in den dritte Welt Ländern ist das eine Sache, die dort noch gut funktioniert bzw. viel besser als in Berlin.
„Ausgenommen seien allerdings Muslime, da ihre Religion eine zeitnahe Beisetzung vorschreibe.“
Ja und?
Mein Wunsch ist das auch!
Liebe Berliner, freut euch. Von den vielen neuen Fachkräften kann leider keiner Bagger fahren, dafür werden sie auch bei der Bestattung noch vorrangig behandelt. Und wenn die letzte Ortskraft endlich eingeflogen wurde inclusive Großfamilie wartet ihr dann länger auf eine Bestattung als vor der Wende auf einen Trabi.
„Bis zu“
beinhaltet auch Ausnahmen.
Meint, „Gewinne bis zu 100 Mio Eur“ sagt nichts über die Realität aus, auch wenn es mal jemandem gelungen sein sollte.
Repräsentativ ist nur die durchschnittliche Wartezeit.
Erzähls der Parkuhr
In Berlin leben 4 Prozent der deutschen Bevölkerung, somit ca. 40.000 Sterbefälle jährlich. 110 täglich, 4,5 stündlich,…
Kann schon mal etwas länger dauern als im ländlichen Raum.
Tip
Bagger kaufen, Gewerbe anmelden.
Links gewählt, Chaos bekommen. Kein Mitleid mehr. Alles aufgebraucht.
Urnenbestattung als alleinigen Standard für Alle festsetzen wäre mein Vorschlag. Resourcenschonend und Verwaltungsverschlankend.
Als Unternehmer schlage ich folgende erprobte und erfolgreiche Lösung vor: Die ungeeigneten Mitarbeiter durch kompetentes und motiviertes Personal ersetzen.
Frage im Vorstellungsgespräch: Sie haben zwei Baggerfahrer, die den Betrieb reibungslos am Laufen halten. Einer ist krank und der andere im Urlaub. Wie lösen Sie dieses Problem?
Derjenige Bewerber, der einen Personaldienstleister erwähnt, ist dem Job dann schon recht nahe.
Der CHEFFE schwingt sich höchstselbst auf den Bagger ! Ist doch wohl klar, ne…;-)
Wer schonmal eine Bestattung organisiert hat, der weiß, dass es mehr braucht als einen, der die Grube aushebt.
Der Vorschlag von chipbroker ist da gar nicht so verkehrt. Und die Urne als selbstauflösendes Modell im eigenen Garten zu vergraben, würde viel Aufwand, Geld und Zeit sparen. Lässt aber unser Bestattungsrecht nicht zu. Einzelne Bundesländer sind aber dran.
Zitat: „Die Kosten für die Aufbewahrung müssten die Hinterbliebenen übernehmen.“
So verdient Berlin also auch noch durch Zwangsgebühren mit seiner Inkompetenz.
Dann gibt es auch absolut keinen Grund, an diesem Chaos etwas zu ändern, da würde ja Geld verloren gehen.