Diskussion um „Taugenichts“
Lanz will Aiwanger vorführen – und scheitert erneut
Bei Markus Lanz muss sich Aiwanger vehement für die Verwendung des Wortes „Taugenichts“ verteidigen. Lanz versucht den Begriff zu skandalisieren und Aiwanger vorzuführen - doch das gelingt ihm genauso wenig, wie dem Chefreporter der Süddeutschen Zeitung.
Am Donnerstag war Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bei Markus Lanz zu Gast. Dabei wurde der 52-Jährige de facto einem Tribunal ausgesetzt. Aiwanger wurde nach und nach reihum von jedem der geladenen Gäste angegriffen. Besonders scharf attackierte ihn jedoch Moderator Markus Lanz selbst. Er konfrontierte Aiwanger mit einem Tweet, in dem er geschrieben hat, dass die „Arbeitsmoral“ der „Gutwilligen“ sinke, wenn sie merken würden, dass sie „für und von Taugenichtsen ausgenutzt werden“. Für Lanz scheint das ein Skandal gewesen zu sein.
„Wissen Sie, was ein Taugenichts ist?“, fragte Lanz Hubert Aiwanger eindringlich. Dies sei jemand, „der viel redet, aber nicht liefert“, so Aiwanger. „Nein“, entgegnet Lanz bestimmt. Ein Taugenichts sei ein „nichtsnutziger Mensch“ – womit der Moderator offenbar suggerieren will, dass Aiwanger Menschen ihren Wert absprechen würde.
Doch Aiwanger lässt sich nicht auf Lanz Spiel ein und führt aus, dass ein Taugenichts ein Mensch sei, der „auf Kosten der anderen lebt. Der sich selber nicht einbringt. Der sich unsozial verhält. Das ist ein Taugenichts.“ Taugenichts seien beispielsweise „Bürgergeld-Empfänger, die arbeitsfähig wären und eine zumutbare Arbeit ablehnen“.
Es gibt auch „regierende Taugenichtse“
Doch auch an der Spitze des Landes gebe es unfähige Personen: „ein Taugenichts ist auch jemand, der in der Regierung sitzt, keinen Schulabschluss hat, den Leuten Käse erzählt und selber noch nie gearbeitet hat – und am Ende Dinge an die Wand fährt. Auch das ist ein Taugenichts“, so Aiwanger.
Lanz zeigt sich angesichts dieser im Sprachgebrauch sehr üblichen Redewendung und Aiwangers Meinungsäußerung wieder völlig schockiert und möchte Aiwanger auf die Nennung von konkreten Namen festnageln. Lanz fragt ihn, ob er Ricarda Lang oder Kevin Kühnert gemeint habe. Dies seien „ein paar interessante Namen“, so Aiwanger. Weiter erklärt der Bayer, er habe „niemand konkreten“ gedacht, sondern „nur an Politiker“, die „anderen die Welt erklären wollen und selber noch nichts geleistet haben“. Auf die Nennung konkreter Namen wolle er sich nicht einlassen, weil er dann vielleicht „angezeigt werde“.
Aiwanger trifft erstmals auf Chefreporter der SZ
Die Sendung sorgte aber noch wegen eines anderen Grundes für Sprengstoff: Am Donnerstag trafen nach der Flugblatt-Affäre erstmals Aiwanger und Roman Deininger aufeinander. Deininger ist Chefreporter der Süddeutschen Zeitung und war an der reißerischen Veröffentlichung und den falschen Vorwürfen gegen den stellvertretenden bayrischen Ministerpräsidenten beteiligt. Damit konfrontiert räumt Deiniger zumindest ein, dass der SZ in der Angelegenheit „mehr Nüchternheit sehr gut zu Gesicht gestanden“ hätte, „weil so niemals der Eindruck hätte entstehen können, dass wir Herrn Aiwanger nicht mit maximaler Fairness behandeln“.
Diese „Stilkritik“ müsse die Zeitung nun „aushalten“ und habe sie „vielleicht auch verdient“. Im Großen und Ganzen hätte man jedoch nichts falsch gemacht. Die „breite und solide“ Recherche erfülle sämtliche Kriterien der Verdachtsberichterstattung und halte „bis heute jeder Überprüfung“ stand. Anders als der SZ-Chef hier suggeriert, ist das jedoch alles andere als klar: Wie Apollo News seinerzeit berichtet hatte (lesen Sie hier mehr), lag dem Spiegel ebenfalls eine Kopie des Flugblattes vor. Man sah jedoch von einer Veröffentlichung ab, weil die Vorwürfe eben nicht mal die Mindeststandards für eine Verdachtsberichterstattung erfüllt hätten.
Aiwanger befördere „Systemskepsis“
Doch Deininger interessiert das offenbar nicht weiter: „Die Öffentlichkeit in Bayern hatte ein Recht darauf, bestimmte Dinge zu erfahren über ihren stellvertretenden Ministerpräsidenten“. Der Artikel sei „relevant genug“ gewesen, „dass der Bayerische Landtag sich in einer Sondersitzung damit beschäftigt hat“. Außerdem habe die CSU „vor der Erneuerung der Koalition ein Bekenntnis zur Demokratie von Ihnen abgefordert“, sagte Deininger.
Aiwanger entgegnet: „Natürlich will die ‚Süddeutsche‘ die Grünen an die Regierung bringen und den Bauern Aiwanger seit zehn Jahren weghaben“. Die Süddeutsche Zeitung habe ein „Pamphlet zusammengeschrieben“ und zu einer „Weltuntergangsstory aufmunitioniert“, um ihn „fertig zu machen“. Der SZ-Chefreporter weiß sich hier offenbar nicht anders zu helfen, als Aiwanger mit einem Generalvorwurf anzugreifen. Aiwanger würde eine Systemskepsis bei den Leuten bedienen, die in unserer Zeit brandgefährlich sei, so Deininger. Wie Lanz versuchte auch der SZ-Chef Hubert Aiwanger vorzuführen, doch das misslang – abermals.
„Lanz fragt ihn, ob er Ricarda Lang oder Kevin Kühnert gemeint habe.“ – An Aiwangers Stelle hätte ich hier die Gegenfrage gestellt, warum er, Lanz, gerade diese beiden nennen würde. Das müsse ja einen bestimmten Grund haben. – Auf das Gesicht von Lanz wäre ich gespannt gewesen.
Man merkt eine gewisse Nervosität bei den Linksgrünen. Sie wissen genau was sie getan haben und immer noch tun. Und dass man ihnen auf die Schliche gekommen ist, wie diese Woche gesehen. Es wird allmählich eng für sie. Da stört ein Aiwanger natürlich, der die Dinge beim Namen nennt, in seiner bodenständigen Art, und nicht um den Brei herumredet. Das nennen die dann „Systemskepsis bedienen“. Als ob das aktuelle Chaos, das sie angerichtet haben, eine „Bedienung“ noch nötig hätte.
eigentlich hätte Aiwanger Lanz auf die Aufzählung antworten müssen „interessant Herr Lanz wenn ich von Taugenichtse in der Regierung spreche denken sie an Kühnert und Lang? Wie kommen sie auf diese Personen?“
@Aiwanger: Chapeau! Absolut nervenstark, der Mann. Besser hätte es nicht laufen können!
@Lanz: Danke für die perfekte FW-Wahlwerbung zur Prime Time!
Ich habe nur die erste Sendung gesehen, aber das hört sich nach einem klaren 2:0 für Aiwanger an ;.)
War super von Aiwanger, obwohl ich kein Fan von diesem bin.
Lächerlich auch wieder mal die Erwähnung der Jugendsünde, die er nicht mal begangen hat.
So armselig sind diese Lügenpresse und deren Gurus mit deren Sektenmitgliedern.
Schuld haben jedoch auch diese, welche diesen teuren Skandal an den Hebeln (um es noch harmlos auszudrücken) gewählt haben.
Aber warten wir der Dinge, welche da noch so hochkochen.
Lindner und Kubicki, Buschmann sind die Wahrzeichen der lächerlichen FDP, die man noch nie anders kannte.
Hubsi for president. Hätten wir doch mehr Politiker mit Ar..in der Hose. Die Propagandaschergen der Regierung würden düsteren Zeiten entgegengehen.
Schön, dass Leute wie Lanz und dieser Deininger mit ihrem Tun genau das Gegenteil von dem erreichen, was sie damit verursachen wollen.
Es gibt ja genügend Begriffe dafür, wie man so etwas bezeichnen kann.
Als Landwirt kennt sich Hubert Aiwanger halt aus und weiß, wie man einen LANZ bedient
Empfehlung: Gysis Diss, die er mit 28 Jahren schrieb, auf antidemokratische Thesen zu untersuchen.
Kriminelle Ausländer sollten abgeschoben werden. Lanz ist Italiener. Volksverhetzung (danke für den neuen Paragraphen liebe SPD/Grüne!) und aktives Wirken gegen Deutschland dürften ja genug Gründe sein.
Da ist wohl ein moderner Gladiatorenkampf trotz Überzahl der bevorzugten Streiter mal wieder nicht verlaufen, wie geplant.
Über die Begriffe Taugenichts, Tagedieb, Nichtsnutz usw. brauchte man bisher auch nicht zu diskutieren. Solange Deutsch die vorherrschende Sprache hierzulande war, wusste jeder, was gemeint war.
Aiwanger irrt jedoch ein wenig in seiner Definition von „Taugenichtsen“. Wenn er moniert, das Leute, die nicht arbeiten gehen, Taugenichtse wären, widerspricht er sich selbst. Diese Leute gehen ja eben gerade NICHT arbeiten, weil sie zu nichts taugen. Die Leute, die Aiwanger wohl zu meinen scheint, der ALG-II-Empfänger, „der sich unsozial verhält“, nannte man früher Asoziale. Konsequenterweise müsste Aiwanger dann auch wieder den § 249 einführen. Dann könnte er „Asoziale“ schneller in den Knast oder den „Jugendwerkhof“ stecken. Mal schauen, ob „Hubsi“ sich auch das zutraut !