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Compact-Razzia

Kuriose Szene: Polizei konfisziert Möbel von Elsässer

Nach neuesten Angaben waren 339 Beamte an den Razzien gegen das Compact-Magazin beteiligt. Einige von ihnen konfiszierten kurioserweise auch „Büromöbel“ – eine Erklärung dafür hat das Innenministerium nicht. Derweil wurde die Compact-Website abgeschaltet.

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In einer neuen Meldung nennt das BMI die Zahl der an den Razzien beteiligten Beamten und legt zusätzlich ein kurioses Detail dar: auch Bürostühle wurden konfisziert.

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Nachdem Verbot des Compact-Magazins (Apollo News berichtete) kam es am Dienstagmorgen zu 14 Hausdurchsuchungen bei 10 betroffenen Personen, darunter Mitarbeiter des Mediums. Die Polizei rückte dabei mit einem erstaunlichen großen Aufgebot an: Nach neuesten Angaben aus einer aktualisierten Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums (BMI) von Dienstagnachmittag waren 339 Beamte in Brandenburg, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt im Einsatz.

Während der Morgenstunden war die Website von Compact noch erreichbar, jetzt teilte das BMI jedoch mit, die Seite sei vollständig gesperrt worden. Tatsächlich kann man die Internetseite nicht mehr aufrufen. Der YouTube-Kanal „COMPACTTV“ mit rund 350.000 Abonnenten ist derweil noch aktiv, die Plattformbetreiber von Compact-Konten wurden aber bezüglich deren Abschaltung kontaktiert, schreibt das BMI.

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Bei den Durchsuchungen wurden kurioserweise auch Einrichtungsgegenstände beschlagnahmt. Was sich die Polizei davon erhoffte, beantwortete das BMI auf Apollo News-Anfrage nicht. In einem zwölf Sekunden langen Video ist zu sehen, wie Polizeibeamte, mutmaßlich Mitarbeiter des brandenburgischen Landeskriminalamts, mehrere Büromöbel konfiszieren.

Zu sehen waren ein Tischgestell, die dazugehörige Platte und zwei Stühle, darunter ein Bürostuhl, die für das Verladen in einen Polizei-Lastkraftwagen vorbereitet wurden. Neben den Büromöbeln wurden auch „Magazine, Smartphones, IT, Bargeld, Gold, Datenträger, Dokumente, Merchandising-Artikel und sonstige im Online-Shop des Vereins vertriebene Produkte, Bühnentechnik, Fahrzeuge“ sowie „Firmenkonten und Kontounterlagen“ beschlagnahmt, teilte das BMI in der Pressemitteilung mit.

Ob die beschlagnahmten Einrichtungsgegenstände dem Privatbesitz von Compact-Herausgeber Jürgen Elsässer stammen oder Eigentum der „Compact-Magazin GmbH“ beziehungsweise anderer Mitarbeiter sind, blieb seitens des BMI ebenfalls unbeantwortet. Vermutlich stammen die Gegenstände aus Elsässers Haus, das in dem Video zu sehen ist.

https://twitter.com/MagnetStefan/status/1813191983210311712

Eine mögliche, wenngleich absurde Erklärung für den Abtransport der Möbel: Die Polizei könnte damit versuchen, den weiteren Betrieb des Magazins zu erschweren. Mit dem von Innenministerin Nancy Faeser ausgesprochenen Compact-Verbot geht auch ein Betätigungsverbot für Mitarbeiter des Magazins einher. Der Medienbetrieb soll also vollkommen eingestellt werden.

Wenngleich ein fehlender Stuhl die Journalisten nicht vom Publizieren abhalten dürfte, ist diese absurde Erklärung die bislang schlüssigste. Denn die Gegenstände schienen weder als Datenspeicher für belastendes Material noch als Waffe oder ähnliche brisante Gegenstände zu taugen. Warum also sollte die Polizei Stühle und Tische sonst beschlagnahmen?

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