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Staatlich finanziert

Kulturstaatsminister Weimer kritisiert Auftritt eines antisemitischen Rappers in seinem Haus – doch Konsequenzen bleiben aus

Rapper Chefket stellte das Existenzrecht Israels infrage. Am 7. Oktober, dem Jahrestag des Hamas-Massakers an Israelis, tritt er im staatlichen Haus der Kulturen der Welt auf. Staatsminister Wolfram Weimer äußert sich besorgt – weitere Konsequenzen gibt es nicht.

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Kulturstaatsminister Weimer kritisiert den Auftritt des Rappers Chefket im Berliner Haus der Kulturen der Welt, für das Weimer selbst zuständig ist. (IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

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Am 7. Oktober, dem zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers an Israelis, darf der Rapper Chefket im staatlich finanzierten Haus der Kulturen der Welt in Berlin bei einer Veranstaltung des ZDF-Satirikers Jan Böhmermann auftreten. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer, der in seiner Position Vorsitzender des Aufsichtsrats ist, kritisiert den Auftritt des Rappers, der in der Vergangenheit ein T-Shirt trug, das das Existenzrecht Israels infrage stellte. Bis auf einen Briefwechsel zieht Weimer jedoch keine weiteren Konsequenzen.

In einem Brief an das Haus der Kulturen der Welt, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, äußert Weimer seine Bedenken zum Auftritt von Chefket in seinem Haus. Für die Bundesregierung ist das T-Shirt, das das Existenzrecht Israels abspricht, klar antisemitisch. Dass der Rapper gerade am Jahrestag des Hamas-Massakers in dem Haus auftritt, bezeichnet Weimer als „Provokation“. Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, den Intendanten des Hauses, fordert Weimer auf, sowohl mit dem Veranstalter als auch den Künstlern zu sprechen und „Sorge dafür zu tragen, dass es nicht zu antisemitischen Äußerungen in jedweder Form kommt“. Chefket heißt mit bürgerlichem Namen Şevket Dirican und ist Sohn türkischer Einwanderer.

Gegenüber der dpa wurde Weimer dann noch einmal deutlicher: „Deshalb sollten die Veranstalter wissen, dass ich als Aufsichtsrat des Hauses der Kulturen der Welt nicht akzeptiere, wenn das HDK für antisemitische Aktionen missbraucht wird.“ Für das Haus der Kulturen antwortete ihr Intendant auf das Schreiben von Weimer. In dem Brief, der der dpa vorliegt, stellte Bonaventure Soh Bejeng Ndikung klar, dass es „im Haus der Kulturen der Welt keinen Platz für Antisemitismus“ gibt.

„Jan Böhmermann und die Gruppe Royale sind bei der Kuration der Ausstellung sowie des dazugehörigen Programms künstlerisch frei“, schreibt der Intendant zum Auftritt des ZDF-Satirikers und verweist darauf, dass Böhmermann eine „klare Haltung zur Frage des Antisemitismus“ hat. Sollte es zu antisemitischen Äußerungen oder Gesten auf der Bühne kommen, werden diese zurückgewiesen, versichert man Weimer.

Für Weimer ist die Bekämpfung des Antisemitismus in der deutschen Kulturszene laut eigenen Angaben eine der wichtigsten Aufgaben in seinem Amt. Seine Vorgängerin Claudia Roth scheiterte mehrfach daran, Antisemitismus auf staatlich geförderten Veranstaltungen zu unterbinden. So kam es unter anderem auf der Filmveranstaltung Berlinale und der Ausstellung Documenta zu antisemitischen Entgleisungen seitens der Künstler. Weimer hat Mitte September angekündigt, dass er Künstlern die Kulturförderung entziehen will, wenn diese sich antisemitisch äußern. Um den Auftritt von Chefket zu verhindern, war Weimer jedoch zu spät.

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20 Kommentare

  • „Jan Böhmermann und die Gruppe Royale sind bei der Kuration der Ausstellung sowie des dazugehörigen Programms künstlerisch frei“,

    Das mag sein. Die Frage ist aber, wer finanziert das Ganze?
    Wer so etwas finanzieren möchte, soll es tun. Ich möchte einen Böhmermann nicht finanzieren.

    • Das finanzieren wir mit unseren Steuergeldern !!

  • Dieser Vorgang zeigt das ganze Problem mit der CDU: vordergründig ist man gegen allen möglichen Unsinn, aber im Hintergrund wird fleißig genau dieser Unsinn gefördert.
    Immer wieder ist es ausgerechnet die CDU die Rot/Grünen Schwachsinn umsetzt, obwohl man vorgibt dagegen zu sein.
    So auch bei der Entsendung einer Grünen in den Fernsehrat, so bei der Besetzung des Verfassungsgerichts wo man den eigenen Konservativen Kandidaten zurückgezogen hat und ersetzt hat, aber brav die Aktivistin gewählt hat. Immer wieder passiert so etwas, die CDU ist außen schwarz und innen Rot/Grün.

  • Claudia Roth hat sich aber verändert (Bild).
    Jaja, die Bürde des Amtes…

  • Ja, ich kritisiere mich auch weil ich faul bin aber bleibe weiterhin faul. Rumschwätzen und nichts tun. Das kann ich auch.

  • Der Typ ist dieselbe Fehlbesetzung wie Claudia Roth. Mehr ist dazu nichts zu sagen.

  • Böhmermann war nie ein Antisemit?!
    Obwohl es gibt ja ein Video, bei dem er sich über einen jüdischen Comedian ziemlich seltsam lustig macht.

  • Er ist-wie die anderen in der Regierung- incompetent und ohne Rückgrat

  • Der 7. Oktober ist auch der 125, Geburtstag des Massenmörders Heinrich Himmlers.

  • Weimer ist eine Enttäuschung.

  • Weimer, er hat er auch Beifall geklatscht?

  • Wolfram Weimer ist Claudia Roth für Intellektuelle. Dieselbe Haltung, nur erwas elaborierter im Ausdruck.

  • Und, wurde der feine Herr Kulturstaatsminister ob dieser rassistischen Entgleisung schon zur Sensivitätsschulung vorgeladen?

  • Ob es in Gaza auch mal etwas wie Yad Vashem geben wird?
    Eine Gedenkstätte für den Völkermord an den alle Welt pilgert, sich eine Kufiya anzieht und die (Mit)Schuld eingesteht?

  • Die EBU hatte am Freitag bestätigt, dass sie für November eine Online-Abstimmung der Mitgliedsländer zur ESC-Teilnahme angesetzt habe. Zuletzt hatte es vermehrt Forderungen gegeben, Israel wegen seines Vorgehens im Gazastreifen vom ESC 2026 in Wien auszuschließen.
    Die beteiligten Sender der Niederlande, Spaniens, Islands und Sloweniens wollen 2026 nicht an dem Wettbewerb teilnehmen, wenn Israels Sender nicht ausgeschlossen wird.
    Kultur-Staatsminister Wolfram Weimer (parteilos) warnt vor einem Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest (ESC).
    „Der Eurovision Song Contest sollte ein Ort der Begegnung und der Vielfalt sein – nicht der Spaltung oder Ausgrenzung“, sagte Weimer dem „Tagesspiegel“

    -11
    • Wer die letzten beiden ESC gesehen hat, kann ohne Zweifel erkennen, dass die links-grüne wooke Jury dafür gesorgt hat, dass die von den Zuschauern favorisierten Songs NICHT gewinnen konnten. Ohne diese fürchterliche Jury hätte letztes Jahr Israel gewonnen und nicht dieser Typ aus Österreich.
      Also braucht man sich diese tendenziöse Veranstaltung eigentlich gar nicht mehr ansehen, da das Ergebnis in der Regel schon vorher feststeht.
      Der Sieger wird wieder wooke, schwul, non-binär oder trans sein, trägt einen musikalisch vermurksten Song vor und kann definitiv nicht singen.

    • Verstehen dass die Kommentatoren hier nicht, dass das eine reine Information ist?

  • Immer wieder der ‚Antisemitismus‘. Es sind nur 10% der Israelis Semiten. Ausserdem sind wir mit solchen Kategorien faustdick im bösen Rassismus drin. Das Wort ‚antigermanisch‘ dürfte man wohl nicht verwenden.

  • Weimer ist ein Cuckservative par excellence.

  • Mehr als heiße Luft kommen aus diesen Hirnen nicht mehr heraus!

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