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Gerichtsurteil

Kriminalitäts-Statistik auf Twitter geteilt: AfD-Politikerin muss 6.000 Euro Strafe zahlen

Die AfD-Politikerin Marie-Thérèse Kaiser teilte auf Twitter einen Beitrag zu Sexualverbrechen von Afghanen, den sie mit einer Statistik unterlegt hatte. Deshalb wurde sie nun wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 6.000 Euro verurteilt.

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Die AfD-Politikerin Marie-Thérèse Kaiser teilte 2021 im Zusammenhang mit der damaligen Ortskräfte-Debatte einen Beitrag auf Twitter. Darin schrieb sie: „Afghanistan-Flüchtlinge; Hamburger SPD-Bürgermeister für ,unbürokratische‘ Aufnahme; Willkommenskultur für Gruppenvergewaltigungen?“ Mit dieser Frage bezog sich Kaiser auf ein Interview des Hamburger Bürgermeisters, in dem dieser forderte, Ortskräfte aus Afghanistan aufzunehmen.

In einem ergänzenden Beitrag erläuterte Kaiser ihre Bedenken bezüglich unkontrollierter Zuwanderung und betonte die potenziellen Risiken von Vergewaltigungen durch „kulturfremde Massen“. Außerdem hing sie einen Zeitungsartikel an, demzufolge Afghanen überproportional häufig an Sexualverbrechen beteiligt sind. Und genau dabei soll es sich laut dem Amtsgericht Verden nun um Volksverhetzung handeln.

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In erster Instanz hatte das Amtsgericht Rotenburg im Juni 2023 geurteilt, dass Kaiser die Angaben in ihrem Tweet aus dem Kontext gerissen habe. Von einem objektiven Betrachter werde der Beitrag als volksverhetzend empfunden. Die abgrenzbare Gruppe der Afghanen werde in ihrer Menschenwürde verletzt. Deshalb wurde sie zu einer Geldstrafe in Höhe von 100 Tagessätzen à 60 Euro, also zu einer Strafzahlung von 6.000 Euro, verurteilt.

Kaiser ging daraufhin in Berufung – doch das erstinstanzliche Urteil wurde nun vom Landgericht Verden bestätigt. Das Gericht urteilte, dass Kaiser „die Menschenwürde“ einer klar abgegrenzten Gruppe angegriffen habe. Zudem sieht das Gericht in dem Beitrag eine „Aufstachelung zu Hass“. Die zusätzlichen Erläuterungen würden dies sogar noch verstärken. Kaiser erzeuge mit dem Post ein Klima der Angst und Ablehnung. „Wer die Menschenwürde angreift, kann sich nicht auf Meinungsfreiheit berufen“, heißt es in der Urteilsbegründung.

Auch international sorgt der Fall für Aufsehen. Tesla-Gründer und Tech-Milliadär Elon Musk äußerte sich auf Twitter zu dem Urteil. Musk ging auf den Tweet eines amerikanischen Twitter-Users ein, in dem erläutert wurde, dass Kaiser für das Teilen einer Statistik verurteilt wurde. Er schrieb: „Wollen Sie damit sagen, dass die Geldstrafe für die Wiederholung genauer Regierungsstatistiken verhängt wurde? War irgendetwas in dem, was sie sagte, ungenau?“ Die AfD-Politikerin kündigte an in Revision gehen zu wollen.

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