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Schwarz-Rot

Koalitionspapier: Medienaufsicht soll künftig gegen „Informationsmanipulation sowie Hass und Hetze“ vorgehen

Union und SPD haben sich in einem Koalitionspapier zu Presse, Kultur und Medien darauf geeinigt, dass die Medienaufsicht künftig auch „gegen Informationsmanipulation sowie Hass und Hetze vorgehen“ soll. Alltägliche Desinformation und Fakenews seien eine „Bedrohungen für unsere Demokratie“.

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Die schwarz-roten Einigungen aus dem Koalitionspapier der Arbeitsgruppe „Kultur und Medien“ haben es in sich. Bei den Vorgaben für Medien und Presse heißt es dort: „Die bewusste Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen ist durch die Meinungsfreiheit nicht gedeckt.“ Deshalb müsse die Medienaufsicht künftig „gegen Informationsmanipulation sowie Hass und Hetze vorgehen können.“

Wie bereits im Sondierungspapier, heißt es zudem in der finalen Fassung der Arbeitsgruppe: „Gezielte Einflussnahme auf Wahlen sowie inzwischen alltägliche Desinformation und Fakenews sind ernste Bedrohungen für unsere Demokratie, ihre Institutionen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

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Man werde „durchsetzen, dass Online-Plattformen ihren Pflichten hinsichtlich Transparenz und Mitwirkung gegenüber der Aufsicht nachkommen, sowie eine verschärfte Haftung für Inhalte prüfen. Der DSA muss stringent umgesetzt und weiterentwickelt werden“, schreiben die Koalitionäre. Zudem sollen „systematisch eingesetzte manipulative Verbreitungstechniken wie der massenhafte und koordinierte Einsatz von Bots und Fake Accounts“ verboten werden.

Abgesehen von der deutlichen Verschärfung des Vorgehens gegen „Hass und Hetze“, zeichnet sich das Koalitionspapier vor allem durch Stillstand aus. Einer breiten Reform des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks erteilt Schwarz-Rot etwa eine Absage. „Wir setzen uns im dualen
Mediensystem sowohl für einen pluralen öffentlich-rechtlichen Rundfunk als auch für faire
Regulierungs- und Refinanzierungsbedingungen für private Medien ein“, heißt es unter anderem im Papier. Von Maßnahmen, die zu einer Reform beitragen könnten, fehlt jede Spur.

Teilweise will man den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk sogar noch weiter ausbauen. So rechnen die Koalitionäre mit Mehrausgaben für den Auslandssender des ÖRR, der Deutschen Welle. Dieser soll
„angesichts der weltweit zunehmenden Desinformationen und Fake News“ gestärkt werden. Bis 2028 wird deshalb mit Mehrausgaben in Höhe von 75 Millionen Euro gerechnet.

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