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DIHK

„Können uns keine Schönwetter-Produktion leisten“: Industrie schlägt wegen labiler Stromversorgung Alarm

Die deutsche Industrie schlägt Alarm angesichts einer zunehmend instabilen Stromversorgung. Laut DIHK-Umfrage führe dies bei vielen Unternehmen zu erheblichen finanziellen Belastungen. Branchenvertreter sehen deswegen die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährdet.

DIHK-Präsident Peter Adrian beklagt wegen Stromausfällen erhebliche Zusatzkosten für die Industrie

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Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) berichten zunehmend mehr Unternehmen von Problemen durch Stromunterbrechungen. Demnach war ein beträchtlicher Anteil der befragten Firmen im vergangenen Jahr von kurz- und längerfristigen Stromausfällen betroffen. Die Unternehmen stehen inzwischen auch vor erheblichen finanziellen Problemen.

„Rund ein Viertel der Industrieunternehmen hat zumindest schon kurze Unterbrechungen der Stromversorgung unter drei Minuten erlebt“, so der DIHK-Präsident Peter Adrian gegenüber table.media. Und weiter: „Das trifft viele Unternehmen hart: Selbst Stromausfälle von Sekundenbruchteilen können in sensiblen Bereichen zu gravierenden Problemen im Produktionsprozess führen“. Die DIHK hat eigens zu den Stromausfällen bei Firmen eine Umfrage initiiert.

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Demnach machen sich die Stromausfälle in den Unternehmensbilanzen deutlich bemerkbar. Etwa ein Drittel der 1.000 befragten Firmen berichteten von zusätzlichen Kosten in Höhe von bis zu 10.000 Euro. Für 15 Prozent der Betriebe beliefen sich die Kosten auf 10.000 bis 100.000 Euro. Zwei Prozent der Unternehmen berichten gar von Mehrkosten in Höhe von über 100.000 Euro. Der DIHK zufolge bedroht die instabile Stromversorgung inzwischen die Zukunftsfähigkeit des gesamten Wirtschaftsstandorts Deutschlands.

„Kleine und große Betriebe müssen sich auf eine sichere Stromversorgung verlassen können“, so Adrian. „Der Erfolg des Wirtschaftsstandortes Deutschland hängt mit davon ab, ob sich Unternehmen in Deutschland künftig verlässlich zu wettbewerbsfähigen Preisen mit Energie versorgen können“. Dem DIHK-Präsidenten zufolge würde die Frage der Energieversorgung über die Frage der Zukunftsfähigkeit Deutschlands Aussage treffen. „Das entscheidet immer öfter darüber, ob ein Unternehmen hier oder im Ausland investiert.“

Dabei herrscht in Deutschland überwiegend die Auffassung vor, dass eine stabile Energieversorgung problemlos gewährleistet sei. Der SAIDI-Index, der als Maßstab für die Versorgungssicherheit dient, attestiert Deutschland regelmäßig eine verlässliche Stromversorgung. Jedoch berücksichtigt er kurze Stromausfälle unter drei Minuten nicht. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) äußert deswegen scharfe Kritik an den Messmethoden des SAIDI-Indexes. Gerade kurzzeitige Unterbrechungen seien für die Industrie problematisch.

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Die Debatte verschärfte sich erst kürzlich wieder. Im November und Dezember näherten sich die Preise zeitweise der 1.000-Euro-Marke pro Megawattstunde, was nicht nur in Deutschland, sondern auch in Schweden und Norwegen Besorgnis auslöste. Diese Länder kritisieren Deutschlands Energiepolitik nach dem Kohle- und Atomausstieg und den Mangel an grundlastfähigen Kraftwerken.

Table.Media zufolge schlägt aus diesem Grund auch RWE-Chef Markus Krebber Alarm. Die starken Preissprünge würden die kritischen Netzzustände während Dunkelflauten in Deutschland beweisen. Er fordert nun von der Bundesregierung die Einführung von Kapazitätsmärkten, um die Stromversorgung wetterunabhängiger und sicherer zu gestalten. Auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI) unterstützt die Forderung.

Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie, fordert ebenso Backup-Kraftwerke, um die Energieversorgung hierzulande sicherzustellen. Er erklärt hierzu: „Unternehmen und unser Land können sich keine Schönwetter-Produktion leisten. Viele Anlagen der Chemie- und Pharmaindustrie produzieren rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr“.

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29 Kommentare

  • „DIHK
    „Können uns keine Schönwetter-Produktion leisten“: Industrie schlägt wegen labiler Stromversorgung Alarm“

    Industrie und ihre Verbände.
    Jahrelang gingen sie treu an der Seite der links-grünen Politiker,
    stets in der Hoffnung ihr erfolgreiches Business durch sozialistische Planwirtschaft abgesichert zu bekommen. Sie glaubten, Politiker sichern ihnen Geldzuflüsse durch Subventionen und besorgen ihnen Absatz durch staatliche Bevormundung ihrer Kunden.

    Jetzt ganz plötzlich stellen sie fest, dass das so nicht funktioniert?

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  • Ich komme eigentlich aus dem Lachen gar nicht mehr raus. Das kann man einfach nur noch als Realsatire bezeichnen.
    Jahrelang wurde der Kurs der Regierungen von eigentlich allen Industrieverbänden mitgetragen um möglichst viele Milliarden an Subventionen abzugreifen, obwohl Jedem mit einem gewissen Restbestand an gesundem Menschenverstand schon lange klar war wie es enden wird.
    Und jetzt wo auch der Letzte wieder halbwegs in der Realität angekommen ist, das Kind aber längst in den Brunnen gefallen ist, beklagt man sich. Letztendlich natürlich vor allen Dingen um weitere Milliarden an Subventionen abzugreifen.

  • Wo war denn der Protest der DIHK, als vor ein paar Jahren begonnen wurde, Deutschlands preiswerte, zuverlässige und sichere Stromversorgung zu zerstören? Merken die tatsächlich erst jetzt, dass man ein hochentwickeltes Industrieland nicht mit genügend Strom versorgen kann, wenn man auf Windkraft und Solarenergie setzt? Das fällt denen erst jetzt auf? Ernsthaft?!

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  • Auch die Branchenvertreter, die die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands für gefährdet ansehen, müssen irgendwann auch einmal begreifen, dass dies das Ziel von Rot-Grün ist.
    Insbesondere der beste Wirtschaftsminister Deutschlands aller Zeiten kümmert sich … um Dunkelflauten, um das Abschalten von Kraftwerken und um den Rückbau des Gasleitungsnetzes.

  • Der sollte keine Reden bei Apollo schwingen sondern die Verantwortlichen der linksrotgrünen Regierung plus Merkel-Merz angehen!

  • Das sind diese Verbände, denen es bei Corona nicht streng genug zugehen konnte und die bei jedem Aufruf „gegen rechts“ dabei sind. Da würde ich mal sagen, heult doch.

  • Die Deindustrialisirung von Deutschland hat begonnen so wie in Ostdeutschland nach 1990. Das kann niemand mehr aufhalten weil es beschlossene Sache ist. Die deutschen haben es nur noch nicht verstanden. Der DIHK Präsident Quatsch nur dummes Zeug irgendetwas muss Er ja sagen sein Job ist nämlich sicher, Er wird ihn nicht verlieren nur der normale Arbeiter wird Hunger’n müssen.😕

  • Wo waren diese Leute, als z. B. Baerbock öffentlich davon laberte, wie man Energie gewinnt, indem man Tiefkühlhähnchen von -23 auf -21 Grad erwärmt? Es wäre schön gewesen, hätten sich bereits damals die Verbände massiv eingemischt und nicht das Feld nur ein paar Hanseln überlassen hätten, die sich leicht als „Klimaleugner“ abtun ließen.

    Jetzt isses halt zu spät, um aus dieser Nummer noch einigermaßen ungerupft heraus zu kommen.

  • Ich kann nicht glauben daß die jetzt schon aufgewacht sind. Wahrscheinlich haben sie aber erst jetzt einen Morgenmantel kaufen können. Um sich vollends lächerlich zu machen, fehlt nur noch daß sie eine Wahlempfehlung für die UNION aussprechen.

  • Wie wenig in sich stimmig hiesig die mit Macht in der jüngeren Vergangenheit betriebene Energie- und Wirtschaftspolitik in Wirklichkeit ist, wird spätestens dann klar, wenn insbesondere eine Fabrik zur Herstellung von Halbleitern auch nur für den Bruchteil einer Sekunde nicht mit elektrischem Strom versorgt werden kann. Dennoch sollten allein für das Werk in Magdeburg an die Intel Corporation rund 10 Milliarden Euro durch die öffentliche Hand ausgereicht werden, das angesichts dessen zu nichts anderem nütze gewesen wäre, als Ausschuss zu produzieren. Es nimmt dann nicht wunder, dass inzwischen das Ansinnen allen voran des Bundeskanzlers, aber auch des Vizekanzlers zerplatzt ist wie eine Seifenblase.

  • Deutschland wollte Vorbild sein, als es den Atomausstieg beschloss. So manche nahmen sich dann auch D zum Vorbild und schlossen sich an. Nun erkennt man den Irrweg, wenn man D folgt.

    Schlagzeile in ZEIT Campus: Schweizer Regierung will Atomausstieg rückgängig machen

    Deutschland dient als Vorbild dafür, dass man D nicht zum Vorbild haben sollte.

  • Was bringt das Gesülze einer sinnfreien Zwangsgeld-CDU Vereinigung namens IHK? Der Clown soll sich zum Teufel scheren und die ganzen Kartellkasper mitnehmen.

  • Das DIHK-Gemecker ficht doch den Schisser nicht an.
    Dunkelflaute im Kopf und Ohren auf Durchzug — also, keine Chance.
    Hilfen kriegste nicht, Alter …

  • Wo waren die Herrschaften die letzten Jahre.

  • „Die deutsche Industrie schlägt Alarm angesichts einer zunehmend instabilen Stromversorgung“ Auch hier wieder nur Warnungen nach drei Jahren Ampel Murks, Überall haben sie den Robert professional hofiert und gefeiert. Ohne Warnungen an Ihn wegen seiner Energiewende. Subventionen waren wichtiger.
    Elon Musk hat es gesagt.: Nur mit der AFD ist Deutschland noch zu retten.–

  • die haben jeden grünen schwachsinn mitgemacht, jetzt jammern sie. pudding statt rückgrat, ein grund für die misere.

  • Wachen die jetzt auch laaangsam auf? Vermutlich wollten die Bosse zuerst IHRE Schäfchen ins Trockene bringen bevor sie Zeit hatten Alarm zu schlagen.

  • „Branchenvertreter sehen deswegen die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährdet.“
    Doch schon? Nach mehr als 30 Jahren (Rio, 1992) Mitgliedschaft in der Klimasekte? Das sind ja richtige Schnellmerker. Respekt.

  • Ja, aber wenn die AfD in Regierungsverantwortung kommen sollte, würde es der Wirtschaft schaden etc…… ja, das ist sehr wahrscheinlich!
    Ich befürchte nur, wenn die AfD in eine Regierungsverantwortung gekommen sein wird, gibt es keine deutsche Wirtschaft mehr, die linke Volksfront war schneller…..

  • Gibt es Bürgergeld auch bei Stromausfall ?

  • Na gute Manager könnten schon lange wissen wen sie wählen sollten. Sie hätten gar nicht erst in jetzige Lage geraten müssen. Man wollte es so. Nicht rumflennen, wenns dann so ist.

  • Zu spät, liebe Verbandspräsidenten, Gewerkschaftsapparatschiks und ökonomische Fehlabbieger in der deutschen Industrie. Seit Habeck und von der Leyen mit Duldung Merkels, die Energiewende einläuteten, mußte es besonders diesem Personenkreis klar sein, was ein solches Unterfangen für ein Land bedeuten würde, welches auf preiswerte und zuverlässige Energie angewiesen ist. Man sieht aber daran, wie weit sich die grüne Ideologie mittlerweile in diesen Kreisen verbreitet hat. Nun platzen die grünen Träume und ich hoffe, auch die weitere Karriereplanung dieser Herrschaften(und Frauschaften, soviel Zeit muss sein).

  • Warum dann nedd, die Wirtschaftsexperten Robät und Marcel sagen, dass geht…

  • In manchen Laendern der EU steht hinter dem Supermarkt ein grosses Notstromaggregat. Teilweise ist die Industrie hoffnungslos veraltet, Strom fuer Öfen war nur bei billiger Kernkraft sinnvoll. Energiesparendes Bauen und Planen Fehlanzeige. Jetzt bleibt nur Abwicklung. Energieintensive Industrien, Kfz, Chemie, Stahl, Duenger werden in Kuerze verschwinden. Daran wird auch die CDU nichts mehr veraendern. Vermurkst durch Merkel 2015, „Atempause“ bei den Erneuerbaren. Batteriespeicher nun 100€/kwh, dh bei 50% und 10.000 Zyklen 2 ct je Speichervorgang. Bei 5 ct kaufen und bei 25 ct verkaufen ist exorbitanter Gewinn von 20ct. Die Anbieter draengeln, nur fehlen die Fachkraefte und Infrastruktur. Ueber Afrika lacht die Sonne, ueber Deutschland die ganze Welt.

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