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England

Kind wird bestraft, weil es Lehrer mit vermeintlich falschen Pronomen anspricht

In England ist ein Schüler der neunten Klasse mit Nachsitzen bestraft worden, weil er seinen „nicht-binären“ Lehrer nicht mit der von ihm gewünschten Anrede „Mx“ ansprach – das Verhalten der Schule verstößt gegen geltende Richtlinien.

In England wurde ein Schüler von einer Lehrkraft bestraft, weil er sie nicht mit der gewollten geschlechtsneutralen Anrede ansprach (Symbolbild)

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Wie GB News berichtet, wurde ein Schüler in England dafür bestraft, dass er keine nicht-binäre Anredeform gegenüber seinem Lehrer verwendet hat. Der Neuntklässler hatte die Lehrkraft, die sich laut GB News „als weiblich präsentiert“ mit „Miss“ angesprochen – statt dem geforderten „Mx“. Und das hatte für den etwa 14 oder 15 Jahre alten Schüler Konsequenzen. Denn laut einem Schul-Dokument, das GB News vorliegt, heißt es, dass die gewünschte Anredeformen der Lehrer von Schülern ab dem Alter von elf Jahren respektiert werden müssen.

Der Vorfall ereignete sich zu Beginn des Schuljahres im September. Laut den Eltern des betroffenen Schülers hätte die Lehrkraft nicht von Anfang an deutlich gemacht, dass sie mit der Anrede „Mx“ angesprochen werden will. Auf die – im Verständnis der Lehrkraft – falsche Ansprache reagierte der Lehrer mit den Worten: „Ich bin nicht Miss, sondern Mx.” Daraufhin soll das Kind verwirrt gefragt haben: „Was soll das sein?”

Die Frage des Kindes wurde als Respektlosigkeit angesehen – der Schüler zum Nachsitzen verdonnert. Die Eltern betonten, dass ihr Kind ansonsten gut in der Schule ist und keine Probleme hat. Über den Vorfall, von denen ihr Kind ihnen berichtete, sind sie schockiert: „Was ist Mx? Ich habe noch nie davon gehört. Ich habe das Gefühl, dass dieser Lehrer nicht weiß, wer er ist, und seine Probleme zu den Kindern bringt. Ich habe noch nie Probleme mit der Schule gehabt!“ 

Die Eltern des Schülers möchten nicht, dass ihr Kind vermeintlich geschlechtsneutrale Anreden verwendet – sie sind der Überzeugung, dass es nur zwei Geschlechter gibt. Die Schule habe den Eltern in Gesprächen daraufhin entgegnet, dass sie mit der Zeit gehen müssten. Als Kompromiss hat die Schule nun vorgeschlagen, dass das Kind im Unterricht des „Mx“-Lehrers schweigend die Hand heben kann.

Zudem bestreitet man, dass der Grund für das Nachsitzen die Anrede mit „Miss“ statt „Mx“ war. Interne Nachrichten, die GB News vorliegen, zeigen jedoch, das Gegenteil. Wie die Zeitung weiter berichtet, sollen auch andere Kinder an der Schule mit Nachsichten bestraft worden sein, wenn sie den betreffenden Lehrer falsch angesprochen haben. 

Für die Eltern des Schülers steht derweil fest: „Mein Kind wird nicht in diese Klasse zurückgehen. Ich bereue es, mein Kind auf diese Schule geschickt zu haben“. Man habe zudem das Gefühl, dass man sein „Kind im Stich gelassen habe“ – so GB News.

In einem Statement teilte die Schule auf Anfrage der Zeitung mit: „Unsere Schule ist eine integrative Schule“ Man arbeite „mit allen Mitgliedern der Gemeinschaft zusammen, um Toleranz und Respekt gegenüber ihren Ansichten, Lebensstilen und Überzeugungen sowie ihrer Herkunft und ihrem Hintergrund zu fördern“. Dieses Grundprinzip sei „das Herzstück“ der Schule und stehe „im Zentrum dessen, was wir alle unter britischen Werten verstehen.” Einzelfälle will man nicht kommentieren.

Eine Richtlinie der vorherigen konservativen Regierung aus dem letzten Jahr sieht vor, dass die Verwendung bevorzugter Pronomen freiwillig sein muss. So heißt es in einer Pressemitteilung: „Schulen und Hochschulen sollten Lehrer oder Schüler nicht dazu zwingen, neue Pronomen zu verwenden.“ Unklar ist, ob die neue Labour-Regierung die Richtlinie beibehalten oder ersetzen wird.

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