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Antisemitismus-Eklat

Juden fühlen sich in Berliner U-Bahn nicht mehr sicher – staatliche Verkehrsbetriebe reagieren mit ungeheuerlichem Spruch

In einer Berliner U-Bahn grölen Personen antiisraelische Parolen. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) werden daraufhin auf X gefragt, wie man sicherstellen wolle, dass sich Juden in Berliner U-Bahnen sicher fühlen. Die BVG sehen keinen Handlungsbedarf - und bringen ein Argument, das man sonst eher aus der Salafisten-Szene kennt.

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„Free free palestine“ und „viva viva Palästina“ skandierten gestern zahlreiche Personen in einer U-Bahn der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Dass Juden sich bei solchen Parolen noch sicher fühlen, ist kaum denkbar. Der X-Nutzer, Yoav Sapir machte den landeseigenen ÖPNV-Betreiber darauf aufmerksam. „Wir sind nicht alle reich. Teilweise sogar auf die Öffis angewiesen“, erklärte er. Die BVG fragte er: „Welche U-Bahn ist das? Und was tut ihr damit Juden sich auch in der U-Bahn sicher fühlen können? Nicht jeder kann sich täglich Taxis leisten.“

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Für die Vorfälle in der Berliner U-Bahn hält sich die BVG jedoch nicht im Geringsten für verantwortlich. Man gibt zu verstehen, dass der Vorfall von Seiten der BVG keinerlei Konsequenzen nach sich ziehen wird. Im Gegenteil: Man solle sich bei „etwaigen Ungemach“ an die Polizei wenden. Der X-Nutzer fragt schockiert: „Habt ihr die Aufnahme aus eurer eigenen U-Bahn nicht gesehen?“ Und weiter: „Oder ist euch Antisemitismus wieder egal“?

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Hier geht die BVG dann sogar noch einen Schritt weiter. Die Rufe in der Bahn seien nicht „nicht per se antisemitisch“. Schließlich seien Palästinenser ebenfalls Semiten. An dieser Stelle weist der Verfasser des Textes daraufhin, dass er sein „Abi in Geschichte“ gemacht habe. Der Jude wolle hingegen „vermutlich nur billig pöbeln“ und sei „nicht daran interessiert, etwas zu lernen“. Abschließend wünscht die BVG dem Nutzer Yoav Sapir noch „nice Nikolaus“.

Das Argument, dass Araber keine Antisemiten sein könnten, weil sie selbst Semiten wären, kennt man eigentlich aus der islamistischen Szene. Salafist Pierre Vogel brachte dieses Argument jüngst vor. Mit dem offiziellen X-Account der BVG macht sich das aber nun offenbar auch das Land Berlin zu eigen.

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