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Meloni-Plan

Italien vor dem Wiedereinstieg in die Atomkraft?

Die Regierung von Georgia Meloni möchte neue Kernkraftwerke in Italien bauen. Der letzte Versuch einer italienischen Regierung neue Kernkraftwerke in dem Land zu bauen scheiterte 2011, nachdem sich in einem Volksentscheid über 90 Prozent gegen die Pläne aussprachen.

Wenn es nach der italienischen Regierung geht werden zukünftig wieder Kernkraftwerke in Italien gebaut.

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Vier Atomkraftwerke produzierten in Italien Strom bis zum Atomunglück in Tschernobyl. Anderthalb Jahre nach dem Unglück stimmten bei einem Volksentscheid fast 90 Prozent der Italiener für den Atomausstieg, der dann auch vollzogen wurde. Seitdem hat Italien keine Atomkraft mehr, obwohl mehrfach atomfreundliche Regierungen an der Macht waren und dies ändern wollten. Den letzten größeren Vorstoß wagte Silvio Berlusconi, der sich 2010 dafür entschied, mehrere Atomkraftwerke in Italien zu bauen. Im darauffolgenden Jahr kam es zu der Nuklearkatastrophe in Fukushima. Der wenige Monate nach dem Unglück stattgefundene Volksentscheid zeigte unter den Eindrücken des Atomunglücks eine Ablehnung von über 90 Prozent für den Bau von Kernkraftwerken.

Über 10 Jahre später wagt die Regierung unter Giorgia Meloni jetzt einen neuen Anlauf. Zum einen möchte die Regierung durch den Bau klimafreundlicher Kernkraftwerke die eigenen Klimaschutzziele erreichen, zum anderen möchte man durch den Bau von Kernkraftwerken unabhängiger von Energie aus Russland werden.

Insbesondere Vizepremierminister Matteo Salvini, der gleichzeitig Infrastrukturminister ist, setzt sich stark für Kernkraftwerke ein. Er verweist bei der Atomkraft gerne auf Frankreich, das italienische Nachbarland, das vor allem auf Atomkraft bei der Stromerzeugung setzt und wesentlich günstigeren Strom als Italien produziert. Laut dem Luxemburger Tageblatt wirft Salvini den Atomkraftgegnern „Scheinheiligkeit“ vor, da Italien Atomstrom derzeit aktiv über Stromimporte nutzt, aber nicht selber herstellen möchte.

Sollte sich Italien für einen Wiedereinstieg in die Atomkraft entscheiden, würde wohl erst 2032 Atomstrom in Italien produziert werden können. Bei den von Italien geplanten Reaktoren handelt es sich um sogenannte Small Modular Reactors, die bis zu 700 Megawatt Leistung haben und weitaus sicherer sind als herkömmliche Reaktoren. Zusätzlich hat dieser Reaktortyp den Vorteil, dass er in der Stromproduktion flexibel ist, was ein besseres Zusammenspiel mit wetterabhängigen erneuerbaren Energien ermöglicht.

Ob die italienische Regierung am Ende wirklich wieder in die Atomenergie einsteigt, ist völlig offen, insbesondere vor dem Hintergrund der beiden vergangenen Volksentscheide. Um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, setzt sich Salvini persönlich dafür ein, dass das erste Atomkraftwerk nach Mailand, in seine Heimat, kommt. Gegenwind bekommt er im eigenen Kabinett für diesen Vorschlag vor allem vom italienischen Umweltminister, der sich wiederum dafür einsetzt, dass der erste Reaktor in seine Heimat Turin kommt.

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