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Volksabstimmung

Irland lehnt Verfassungsänderung zur Neudefinition der Familie und Rolle der Frauen ab

Eine große Mehrheit von über 70 Prozent lehnte in Irland eine Änderung der in der Verfassung beschriebenen Frauen- und Familienbilder ab. Die Regierung wollte den Artikel über „Frauen im Haushalt“ ändern, den Begriff „Familie“ entkräften sowie die Artikel über Ehe und dazugehörige Rollen geschlechterneutral formulieren.

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Am Freitag stimmte die irische Bevölkerung gegen Verfassungsänderungen zur Rolle der Frau. Das Referendum sollte über eine Neufassung einiger Artikel zur Ehe und zur Rolle der Frau in der Familie entscheiden. Weil sich ein Großteil der 3,5 Millionen wahlberechtigten Personen gegen eine solche Änderung aussprachen, ist damit weiter vom „häuslichen Leben“ der Frau die Rede.

Der Vorschlag des eigentlich bürgerlichen Regierungsbündnisses mit den Grünen, Artikel 41 zu ändern, wurde damit abgelehnt. Die Koalition hatte die Einführung von den Zusatzartikeln 39 und 40 vorgeschlagen, um Neuerungen vorzunehmen.

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Die aus dem Jahr 1937 stammende irische Verfassung beschreibt in Artikel 41 die Rolle der „Frauen im Haushalt“ – etwa die Zuständigkeit für die Kindererziehung, Betreuung und Pflege. Eine Neufassung dieses Frauenbilds lehnten 67,6 Prozent der Wähler ab.

Des Weiteren legt der Artikel fest, der Staat solle ermöglichen, dass Frauen nicht ihre häuslichen Pflichten vernachlässigen, weil sie aus finanziellen Gründen einer Erwerbstätigkeit nachgehen müssen. Außerdem erkennt der Staat durch diesen Artikel an, dass „die Frau durch ihr Leben zu Hause dem Staat eine Stütze ist, ohne die das Gemeinwohl nicht verwirklicht werden kann“.

Die irische Regierung wollte hier anstatt der „Frau“ eine geschlechterneutrale Darstellung einsetzen und die Bedeutung häuslicher Zuständigkeiten nicht auf die Pflichten der Frau zurückführen, sondern universeller formulieren: „Der Staat erkennt an, dass die gegenseitige Fürsorge von Familienmitgliedern aufgrund der zwischen ihnen bestehenden Bindungen der Gesellschaft eine Stütze ist, ohne die das Gemeinwohl nicht erreicht werden kann, und ist bestrebt, diese Fürsorge zu unterstützen.“

Auch das Wort Familie stand zur Debatte. 73,9 Prozent der wahlberechtigten Iren stimmten gegen eine Abänderung des ersten Unterpunktes von Artikel 41, der die Familie bisher „als die natürliche, primäre und grundlegende Einheit der Gesellschaft“ beschreibt. Hier hatte die Regierung eine Aufweichung des traditionellen Familienbildes gefordert und den Zusatz zur Familie, „unabhängig davon, ob sie auf einer Ehe oder einer anderen dauerhaften Beziehung beruht“, gefordert.

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