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Eskalation

Iran erklärt „Zeit reif“ für Schlag gegen Israel – USA garantieren „eisernen“ Beistand

Auf seinen Propaganda-Kanälen droht der Iran, dass ein Vergeltungsschlag gegen Israel kurz bevorstehe. Informierte US-Quellen sehen darin mehr als leere Drohungen: US-Senator Rubio spricht vom „gefährlichsten Moment im Nahen Osten seit 1973.“

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Die Spannungen zwischen dem Iran und Israel nehmen nach dem Schlag gegen die Revolutionsgardisten in Damaskus weiter zu. Anfang des Monats hatte Israel hochrangige Offiziere und Generale der iranischen Terror-Truppe, die in die Planung des Hamas-Großangriffs vom 7. Oktober involviert waren, bei einem Luftschlag getötet. Seitdem droht der Iran mit Vergeltung und Israel ist in Alarmbereitschaft.

Jetzt hat der Iran seine Drohungen erneuert. Die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA schrieb am Mittwoch, die Zeit sei „reif“, Israel zu bestrafen. Sie behauptete, dass eine endgültige Entscheidung über die Reaktion auf Israels Angriff getroffen worden sei und fügte hinzu, dass ein Ausbleiben der Reaktion die „Abschreckung“ des Irans untergraben würde. Die Nachrichtenagentur Tasnim, die den Revolutionsgarden nahesteht, schrieb ebenfalls, dass die „Bestrafung“ Israels unvermeidlich sei und „schwer“ ausfallen werde.

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In Amerika wird das nicht als leere Drohung verstanden: US-Beamte teilten dem in Katar ansässigen Sender Al Jazeera mit, dass die USA davon ausgehen, dass ein iranischer Angriff als Vergeltung für den israelischen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus am 1. April unmittelbar bevorsteht und eher vom Iran selbst als von Stellvertretern durchgeführt wird.

Der republikanische US-Senator Marco Rubio, Mitglied des Geheimdienstausschusses des Senats, hat außerdem öffentlich erklärt, dass der Iran von seinem eigenen Territorium aus einen groß angelegten Angriff auf Israel starten will und dass Israel sich darauf vorbereitet, darauf „sofort“ mit einem noch schwereren Angriff innerhalb des Irans zu reagieren. Rubio sprach weiter „gefährlichste[n] Moment im Nahen Osten seit 1973.“ Damals hätten die arabischen Staaten, insbesondere Ägypten und Syrien, in einem massiven Überraschungsangriff Israel fast besiegt und vernichtet.

Diplomatische Kanäle glühen – auch Baerbock schaltet sich ein

Israel demonstriert derweil Entschlossenheit gegenüber den iranischen Drohungen. Seit Tagen schon patrouilliert die israelische Luftwaffe verstärkt, um mögliche Flugkörper jeglicher Art zu registrieren und abzuwehren. Bei einem Besuch auf einem Luftwaffenstützpunkt sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu am Donnerstag, das Land sei auf Bedrohungen von jenseits des Gazastreifens „vorbereitet“. „Wir haben eine einfache Regel aufgestellt“, sagte er. „Wer uns schadet, dem werden wir auch schaden. Wir sind darauf vorbereitet, alle Sicherheitsbedürfnisse des Staates Israel zu erfüllen, sowohl defensiv als auch offensiv“.

Die diplomatischen Bemühungen zur Verhinderung eines Krieges zwischen Teheran und Jerusalem laufen derweil auf Hochtouren. Diplomaten aus der gesamten Region kämpften darum, den Iran von einem Angriff auf Israel abzuhalten, berichten verschiedene Medien. In den vergangenen zwei Tagen hat der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian mit seinen Amtskollegen in Saudi-Arabien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Irak und der Türkei gesprochen.

Er traf sich außerdem mit Vertretern der syrischen Assad-Regierung und war im Golfstaat Oman zu Gast, dem Experten eine wichtige Rolle bei der indirekten Kommunikation zwischen Washington und Teheran zuschreiben. Auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock soll ihren iranischen Kollegen angerufen und zur „Zurückhaltung“ aufgefordert haben.

Biden verspricht „eisernen“ Beistand Amerikas zu Israel

Die wirkmächtigste Deeskalations-Anregung könnte jedoch aus den USA kommen: Amerika könnte eingreifen, um Israel bei der Verteidigung gegen einen iranischen Raketenangriff zu unterstützen, sagten US-Beamte am Donnerstag. Damit besteht die Möglichkeit einer direkten Konfrontation nicht nur zwischen Iran und Israel, sondern auch zwischen Iran und den USA. US-Präsident Biden erklärte jüngst wiederholt, der US-Beistand zur Sicherheit Israels sei „eisern“, auch und gerade im Hinblick auf den Iran.

Einige Beobachter waren davon ausgegangen, dass der Iran schon am vergangenen Wochenende angreifen würde. Andere sehen die aktuell laufenden Tage des Zuckerfests, die das Ende des im Islam heiligen Fastenmonats Ramadan markieren, als möglichen Zeitraum für einen solchen Angriff.

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