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Auftrags-Einbruch

Insolvenzanträge steigen auf neuen Rekordstand – über 30.000 Arbeitsplätze betroffen

Nachdem die Insolvenzanträge im Februar und März Höchststände erreicht hatten, stieg der Wert im April zum dritten Mal in Folge an. Eine neue Höchstzahl von 1.367 Unternehmen meldeten demnach die Zahlungsunfähigkeit an. Verschiedene Branchen verzeichnen weiterhin weniger Aufträge.

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Immer weniger Aufträge und ein Rekordstand bei den Insolvenzanträgen bedrohen die Grundlage der deutschen Wirtschaft. Im April verzeichnete das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erneut einen neuen Insolvenz-Höchststand – zum dritten Mal in Folge. Im Vergleich zu den 1.297 Anträgen im März stieg die Zahl um fünf Prozent auf 1.397 Insolvenzen im April.

Das IWH hatte bereits im März einen neuen Höchststand verkündet. Demnach wurden neun Prozent mehr Insolvenzen registriert als noch im Februar (Apollo News berichtete). Im Vergleich zum Vorjahres-März bedeutete das einen Anstieg um 35 Prozent. Auch diese Zahl wurde im April einmal mehr übertroffen: demnach gab es ganze 47 Prozent mehr Insolvenzanträge als noch im Vorjahreszeitraum.

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Vor allem die Zahl der davon betroffenen Arbeitsplätze stufte das IWH als „außergewöhn­lich hoch“ ein. So seien allein bei den zehn größten Unternehmen, die im April Insolvenz anmeldeten, 34.000 Arbeitsplätze betroffen. Als möglichen Grund nannte das Institut, das seit 2016 jährlich eine Insolvenzstatistik erhebt, die erneute Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof.

Weil das Warenhaus aber von neuen Investoren weitergeführt werden soll und nur 16 der 92 Standorte geschlossen werden müssen, sei ein Großteil der Arbeitsplätze wohl gesichert. Von den betroffenen 12.800 Mitarbeitern müssen etwa 1.400 eine Kündigung befürchten.

Aber auch im Bausektor und „in kleineren Branchen wie Information und Kommunikation“ stiegen die Insolvenz-Anträge auf ein Rekordhoch. So erklärte der Vorsitzende des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, Mathias Kammüller, der Stuttgarter Zeitung, im Südwesten Deutschlands seien die branchenbezogenen Neuaufträge zwischen Januar und März um 13 Prozent zurückgegangen.

Kammüller macht dafür vor allem die Transformation der Autoindustrie verantwortlich: Hersteller würden weniger Maschinen für den Bau oder die Installation von Motoren oder Getrieben kaufen. Weil die Auslastung der baden-württembergischen Maschinenbauer derzeit mit 83 Prozent drei Prozent unter dem Durchschnittswert der vergangenen Jahre liegt, liebäugeln 3.800 Unternehmen mit der Einführung von Kurzarbeit.

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