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Dresden

„Hau ab!“: Scholz bei SPD-Wahlkampfauftakt ausgebuht

Beim Wahlkampauftakt der SPD in Dresden wird Bundeskanzler Olaf Scholz mit einem gellenden Pfeifkonzert begrüßt. Scholz hat für den Protest jedoch nur Hohn und Spott übrig. Er bedanke sich bei seinem „Fanclub“, wie er selbst erklärt.

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Bundeskanzler Olaf Scholz war anlässlich des sächsischen Wahlkampfauftakts der SPD zu Gast in Dresden. Bei seiner Rede auf dem zentralen Schlossplatz wurde er mit einem gellenden Pfeifkonzert sowie „Hau ab“-Sprechchören begrüßt. Ernst zu nehmen, schien Scholz den Protest jedoch nicht. Scholz lächelte und war bestens aufgelegt. In Richtung der Demonstranten erklärte er lediglich: „Ich bedanke mich bei meinem Fanclub, der so lässig und fleißig für mich pfeift“.

https://twitter.com/kripp_m/status/1814746143978631430

Bei einem Termin vorab im Dresdener Penck Hotel ließ Scholz es sich nicht nehmen, die Regierungsarbeit kräftig zu loben. „Wenn jemand zwei Jahre weg wäre und sich dann berichten lassen würde, was so passiert ist, wäre er wohl ganz beeindruckt“, so Scholz. „Das färbt aber nicht auf die Leute ab, die live dabei gewesen sind.“ Vielmehr herrsche ein allgemeiner Unmut über die Politik im Land, sodass die Bürger die Erfolge der Regierung gar nicht bemerken würden. „Es ist so viel Pulverdampf in der Landschaft, dass der sich erst mal legen muss, um zu sehen, was alles so erledigt worden ist“, meint der Kanzler.

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Inhaltlich will die SPD vor allem mit ihrer Forderung nach einem Mindestlohn von 15 Euro punkten. Außerdem erklärte Scholz, dass die deutsche Wirtschaft robust sei. „Die Welt kann zehn Milliarden Einwohner haben, aber wir werden die fortschrittlichsten Technologien entwickeln und herstellen“, zeigte Scholz sich zuversichtlich. Zugleich gab Scholz jedoch zu, dass die Infrastruktur in Deutschland inzwischen in einem teils bedenklichen Zustand sei. „Was haben wir nicht bei der EM gemeckert beim Bahnverkehr, da ist seit Jahrzehnten auf Verschleiß gefahren worden“, so Scholz. Dieses Problem müsse man dringend angehen

Die SPD in Sachsen geht mit Petra Köpping als Spitzenkandidatin ins Rennen. Köpping ist die amtierende Gesundheitsministerin und hat gerade im Verlauf der Corona-Krise viel Kritik auf sich geladen. Scholz hingegen scheint von ihrer Kandidatur geradezu begeistert zu sein. „Wir kennen uns lange, du bist eine tolle Frau und hast ein großes Herz. Du bist clever und kannst dich durchsetzen in einer Welt von Männern, die immer so ihr Ding treiben“, so der Kanzler über Köpping.

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