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Berlin

„Hoffe, dass die Grünen sich bald mehr durchsetzen können“ – Richter irritiert mit Klimakleber-Urteil

Eine Klimakleberin wird in Berlin zu wenigen Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Dabei feiert der Richter ihr Anliegen, wünscht der Straftäterin „alles Gute“ und erklärt: „Vor allem im Blick auf die Grünen hoffe ich, dass sie sich bald mehr durchsetzen können.“

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Eine Vertreterin der „Letzten Generation“ ist in Berlin zu einer niedrigen Strafe verurteilt worden. Der Richter, der die Straftaten der Täterin vollumfänglich anerkannte, äußerte dabei offen Sympathien für das Anliegen der Angeklagten und ihr politisches Lager. Freimütig bekannte er sich auch zu den Grünen.

Die Klimaaktivistin inszeniert ihren Auftritt vor Gericht: Die Angeklagte hat eine vorbereitete Rede, die sie ruhig und bestimmt von ihrem Laptop vorliest. „Wir sind auf der ‚Titanic‘ und steuern auf den Eisberg zu. Wir stehen an Deck, und die Kapitänin tut nichts“, erklärt sie. Sie betont, dass sie auch ein entspanntes Studentenleben führen könnte – „Party machen, Freunde treffen und Sport treiben, aber wenn ich an Dürre und Überschwemmung denke, werde ich wütend“, sagt sie.

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„Ich kann nicht einfach dasitzen, ich muss mich wehren.“ Die Aktivistin ist wegen Nötigung angeklagt und wird beschuldigt, an der Aktion der Letzten Generation im Jahr 2022 beteiligt gewesen zu sein, bei der der große Weihnachtsbaum vor dem Brandenburger Tor abgesägt wurde. Zudem war sie an mehreren Straßenblockaden beteiligt. Die Letzte Generation ist mittlerweile gut auf solche Prozesse vorbereitet: Die Gruppe hat einen Verein zur Rechtshilfe gegründet, der Angeklagte mit Juristen, Psychologinnen und Coaches unterstützt. Antonia V. hatte ein Team aus drei Unterstützern dabei.

Ein vierter Unterstützer sitzt auf der Richterbank: Der Richter bekundet offen Sympathien für die Straftäterin. Entsprechend milde fällt auch das Urteil aus: 40 gemeinnützige Arbeitsstunden lautet ihre Strafe. „Persönlich kann ich Sie verstehen, juristisch, denke ich, ist es eine Straftat.“ Dann legt der Richter völlig ohne Not ein politisches Bekenntnis im Sinne der Angeklagten ab: „Ich hoffe, dass es bald andere Wahlergebnisse gibt. Vor allem im Blick auf die Grünen hoffe ich, dass sie sich bald mehr durchsetzen können.“ Abschließend sagt er: „Ich wünsche Ihnen alles Gute. Folgen Sie Ihrem Gewissen.“ 

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