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Hisbollah-Rakete tötet auf israelischem Fußballplatz 11 Kinder – Israel reagiert mit Luftangriffen im Libanon

Ein Angriff der vom Iran kontrollierten Hisbollah auf Nord-Israel hat 11 Kinder getötet. Ministerpräsident Netanyahu bricht seine US-Reise ab. Die Zeichen stehen auf Sturm - es könnte zu einem Krieg auch mit Bodentruppen im Libanon kommen.

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Nach einem verheerenden Raketenangriff auf einen Fußballplatz, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen, hat Israel als Reaktion mehrere Ziele im Libanon angegriffen. Dies teilte das israelische Militär auf X (vormals Twitter) mit, begleitet von einem Video, das die Angriffe dokumentieren soll.

Laut den Angaben des Militärs handelte es sich bei den Zielen um Waffenlager der Hisbollah. Die genauen Details und das Ausmaß des Luftschlags sind noch unklar.

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Libanesischen Medienberichten zufolge haben die israelischen Streitkräfte mit Luftangriffen im Südlibanon auf den brutalen Raketenangriff der Hisbollah auf die drusische Stadt Majdal Shams reagiert. Die Luftangriffe konzentrieren sich Berichten zufolge auf die Stadt Burj el-Shemali, etwa drei Kilometer von Tyros entfernt. Diese Berichte wurden seitens der IDF weder dementiert noch bestätigt.

In den sozialen Medien kursieren Videos, die die Angriffe zeigen sollen. Laut dem israelischen Armeeradio zielten die israelischen Streitkräfte auch auf die Region Chebaa, von wo aus die Rakete nach Majdal Shams abgefeuert wurde.

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Ein Sprecher der IDF erklärte, dass der Angriff von Ali Muhammad Yahya, einem Kommandeur einer Raketenabschussrampe in Chebaa, geleitet wurde, wie die Times of Israel berichtet.


Bei einem Raketenangriff in der Gegend von Majdal Shams, einer drusischen Stadt auf den Golan-Höhen im Norden Israels, kamen mindestens 11 Menschen ums Leben. Der Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte, Daniel Hagari, sagte in einer Pressekonferenz, dass alle Opfer zwischen 10 und 20 Jahre alt gewesen seien.

Mindestens 19 Menschen wurden verletzt, darunter sechs schwer. Sie wurden von israelischen Rettungskräften und per Militärhubschrauber in Krankenhäuser gebracht. Videos im Netz zeigen Raketeneinschläge auf einem Fußballplatz, Kinder rennen um ihr Leben. Zwar war eine Sirene ertönt, aber die Warnung kam zu spät.

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Bei seiner Ankunft am Unfallort erklärte ein leitender Sanitäter laut Jerusalem Post: „Wir kamen auf dem Fußballplatz an und sahen Zerstörung und brennende Gegenstände. Opfer lagen auf dem Gras und die Lage war schwierig. Wir begannen sofort mit der Triage der Verletzten. Einige der Verletzten wurden in örtliche Kliniken gebracht und unsere Teams wurden ebenfalls dorthin geschickt. Während des Vorfalls gab es zusätzliche Alarme und die medizinische Behandlung der Verletzten ist noch im Gange.“

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Der Raketenbeschuss kam aus dem Libanon; nach israelischen Militärinformationen wurde er direkt von der Hisbollah durchgeführt. Die schiitische Terrororganisation, die vom Iran kontrolliert wird, bekannte sich noch am Nachmittag zu zahlreichen Raketenangriffen in der Region. Nachdem die Nachricht der toten Kinder aufgekommen war, wies die Gruppe die Verantwortung für diese spezielle Rakete von sich.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist derzeit in den USA und sprach dort vor dem US-Kongress. Er will nun die Reise abbrechen und so schnell wie möglich zurückkehren. Sein Außenminister Israel Katz sagte Channel 12: „Es gibt keinen Zweifel, dass die Hisbollah alle roten Linien überschritten hat. Wir stehen vor einem umfassenden Krieg.“ Netanyahu selber erklärte auf X (vormals Twitter), die Hisbollah werde „für diesen Angriff einen hohen Preis zahlen wird, den sie bisher noch nicht gezahlt hat“.

Kan News zitiert einen hohen israelischen Regierungsbeamten mit den Worten: „Die Katastrophe von Majdal Shams könnte ein Signal für einen Richtungswechsel im Krieg sein.“ Ein Sicherheitsbeamter sagte dem Sender: „Das ist ein Vorfall, den wir nicht beschönigen werden. Es wird eine harte Reaktion geben.“ Israelische Regierungsvertreter deuteten an, dass die militärische Reaktion auf den Raketenangriff der Hisbollah wahrscheinlich sehr scharf ausfallen würde. Es war der tödlichste Angriff auf israelische Zivilisten seit dem 7. Oktober.

Bereits seit Wochen spitzt sich die Situation im Norden Israels zu, Jerusalem musste zahlreiche Gebiete dauerhaft evakuieren. Immer wieder stand ein offener Landkrieg kurz bevor. Die Hisbollah steht dabei auch offiziell unter Kontrolle der religiösen Führung im Iran. Seit dem 7. Oktober attackierte die Gruppe Israel immer wieder, warf aber nicht alle Kräfte ins Gefecht.

Israel wollte lange Zeit keine zweite Front eröffnen, in israelischen Regierungskreisen hat sich aber spätestens seit einem direkten iranischen Raketenangriff die Haltung zunehmend durchgesetzt, dass an einer Zerschlagung der Hisbollah kein Weg vorbeiführt. Die Gruppe verfügt über eine deutlich bessere technologische Ausrüstung als die Hamas und ein stehendes Heer. In den vergangenen Jahren wuchs ihr Einfluss im Libanon immer stärker; faktisch beherrscht sie immer größere Teile des Landes.

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