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„Double-Entry“-Visa

Hamburg: Reisebüros helfen afghanischen Flüchtlingen bei unerlaubter Reise in die Heimat

Während Tausende afghanische Flüchtlinge auf ihren Aufenthalt in Deutschland warten, nutzen einige Schlupflöcher, um unerlaubt in ihre Heimat zurückzukehren. In Hamburg bieten viele Reisebüros den Flüchtlingen Hilfe bei dieser Betrugsmasche.

Bilder aus dem Hamburger Problem-Stadtteil St. Georg

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Während Tausende afghanische Flüchtlinge in Deutschland noch immer auf eine Aufenthaltsgenehmigung warten, gibt es inzwischen zahlreiche Berichte über unerlaubte Rückreisen einiger Flüchtlinge in ihre Heimat. Diese werden durch einen speziellen Visa-Trick ermöglicht. Wie RTL berichtet, nutzen einige afghanische Flüchtlinge das sogenannte „Double-Entry“-Visa, um über den Iran unerlaubt nach Afghanistan zu reisen.

Der Grenzübertritt in Afghanistan wird dabei nur auf einem losen Papier dokumentiert, das vor der Rückkehr nach Deutschland vernichtet wird. Für die deutschen Behörden sieht der Aufenthalt so aus, als sei er legal im Iran verbracht worden. Diese Praxis verstößt jedoch gegen die Auflagen für anerkannte Flüchtlinge, die in der Regel nicht in ihr Heimatland zurückkehren dürfen. Wer gegen diese Bestimmungen verstößt, riskiert den Verlust des Flüchtlingsstatus und des Aufenthaltsrechts, sollten die deutschen Behörden davon erfahren.

In Hamburg, insbesondere entlang des Steindamms im südländisch dominierten Stadtteil St. Georg, sollen mehrere Reisebüros diese „Double-Entry“-Visa anbieten. Mitarbeiter dieser Reisebüros sollen gegenüber Kunden versichert haben, dass diese Visa-Trickserei eine sichere Methode sei, um nach Afghanistan zu reisen. Die Reisebüros in dieser Gegend von Hamburg werden größtenteils von Menschen migrantischer Herkunft betrieben.

Ein Mitarbeiter erklärte im Gespräch mit RTL, dass die deutschen Behörden von diesen Rückreisen nichts mitbekommen würden. Der Mitarbeiter erklärte: „Machen wir, kein Problem“. Die Visa werden vor allem im Sommer nachgefragt, die Kosten dafür liegen bei mindestens 500 Euro. Offiziell bestreiten die Reisebüros jedoch, dass sie Visa für Afghanistan anbieten.

Ein Mitarbeiter erklärte, dass unter der Taliban-Herrschaft keine reguläre Regierung existiere, und daher auch keine offiziellen Einreisemöglichkeiten für Inhaber des blauen Reiseausweises für Flüchtlinge bestünden. Stattdessen würden „Double-Entry“-Visa vor allem für Reisen in den Iran oder andere Länder der Region genutzt. Trotz dieser offiziellen Aussagen berichteten Reisende, dass viele ihrer Freunde regelmäßig nach Afghanistan zurückkehren, ohne dass dies von den deutschen Behörden bemerkt werde.

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