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Festnahmen in Berlin

Hamas hatte jahrelang Waffenlager in Europa

In Deutschland, den Niederlanden und Dänemark sind nach Angaben von Sicherheitsbehörden mehrere mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen worden. Den Ermittlungen zufolge sollte mithilfe einem seit langer Zeit versteckten Waffendepot Terroranschläge verübt werden.

Hamas-Dschihadisten. Bildquelle: Hadi Mohammad via Wikimedia Commons (CC BY 4.0)

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In Deutschland, den Niederlanden und Dänemark sind am Donnerstag nach Angaben von Sicherheitsbehörden mehrere mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen worden, die Anschläge gegen jüdische Ziele in Europa geplant haben sollen. Wie der Generalbundesanwalt mitteilte, wurden drei Personen in Berlin und ein weiterer Verdächtiger in Rotterdam festgenommen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um die im Libanon geborenen Abdelhamid Al A. und Ibrahim El-R., um den ägyptischen Staatsangehörigen Mohamed B. sowie Nazih R., der einen niederländischen Pass hat.

Den Ermittlungen zufolge sollte ein Waffenlager, welches die Gruppe in Europa angelegt habe, nach Berlin gebracht werden. Abdelhamid Al A. sei von der islamistischen Hamas damit beauftragt worden, dieses zu finden und dann in der deutschen Hauptstadt für Anschläge auf jüdische oder andere Ziele bereitzuhalten. Seine Weisungen soll er von Führungskadern der Hamas im Libanon entgegengenommen haben.

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Berlin als Terrorbasis

Die vier Männer sollen seit Jahren Hamas-Mitglieder sein und sich an Auslandsoperationen der Vereinigung beteiligt haben. Sie sollen „über eine enge Anbindung“ an Führungskräfte des militärischen Flügels der Hamas verfügt haben. Im Oktober 2023 machten sich drei der Männer in unterschiedlicher Zusammensetzung mehrfach von Berlin aus auf die Suche nach den Waffen.

Die Welt erfuhr aus Sicherheitskreisen, dass die Behörden die Festgenommenen seit Sommer im Visier hatten. Im Zuge der Festnahme des Trios sollen Beamte aktuell auf der Suche nach dem Waffendepot sein. Die ganze Angelegenheit zeigt, dass Europa nicht mehr „nur“ Rückzugsort, sondern auch zum Ziel für die Hamas geworden ist.

Am späten Donnerstagabend führte die Polizei nach Informationen der Zeitung in Berlin-Mitte einen Anti-Terroreinsatz durch. Maskierte Beamte des BKA stürmten dabei ein Mehrfamilienhaus, auch Hundeführer waren im Einsatz. Es soll sich um die Wohnung des Beschuldigten Ibrahim El-R. handeln. Ob sich dieser noch im Objekt aufhielt, war zunächst unklar.

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Zweite Terrorzelle in Europa ausgehoben

Zuvor hatte der dänische Geheimdienst PET von vier Festnahmen wegen der mutmaßlichen Planung eines Terroranschlags berichtet. Drei davon seien in Dänemark erfolgt, eine in den Niederlanden. Nach Angaben des israelischen Auslandsgeheimdienstes haben auch sie Verbindungen zur Hamas. Sie hätten im Auftrag der Terrororganisation gehandelt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unter Berufung auf den Auslandsgeheimdienst Mossad mit. Laut Berichten der Welt besteht zwischen der Terrorzelle in Deutschland und den Festnahmen in Dänemark und den Niederlanden keine direkten Verbindung.

Seit dem Terrorangriff vom 7. Oktober nehmen Befürchtungen zu, dass es auch in Deutschland zu Anschlägen kommen könnte. Erst Anfang November hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ein Betätigungsverbot für die Hamas erlassen. In Deutschland geht das Bundesamt für Verfassungsschutz von rund 450 Mitgliedern der Hamas aus.

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