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Nach Sonder-Ausschuss

„Gut informiert“ – Habeck belastet sich in AKW-Affäre selbst

Im Sonder-Ausschuss zum AKW-Skandal gibt sich Habeck betont gelassen und behauptet, er sei stets über alles informiert gewesen. Damit könnte der Minister sich selbst belastet haben.

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Am Freitagmorgen ließ sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vom Energie-Ausschuss des Bundestages befragen. Grund für die Sondersitzung waren Enthüllungen des Magazins Cicero, die dubiose Vorgänge rund um den finalen Atomausstieg 2022/2023 belegen (lesen Sie hier mehr).

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sein Vorgehen bezüglich des Atomausstiegs verteidigt. In der Sondersitzung am Freitag betonte er, dass er sich stets gut informiert gefühlt habe, was sein Ministerium betrifft. Alle relevanten Fragen seien vor der Entscheidung gründlich diskutiert worden. Auch die Möglichkeit eines Weiterbetriebs der Atomkraftwerke zur Einsparung von Gas habe er mit den Betreibern besprochen, obwohl ihm dazu kein entsprechendes Dokument aus seinem Ministerium vorgelegt worden sei; diese Information habe er erst aus den Medien erfahren.

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Eine Aussage, die Habeck noch in Bedrängnis bringen könnte: Die Akten erweckten zunächst den Eindruck, als sei der Minister von der Staatssekretärsebene fehlgeleitet und falsch informiert worden. Ein Bekenntnis von Habeck, stets „gut informiert“ worden zu sein, würde eine deutlich größere Verantwortung des Ministers für den AKW-Skandal bedeuten, als bisher vermutet.

Habeck sei bereit, sämtliche Dokumente dem Ausschuss zur Verfügung zu stellen, kündigte er an. Die Grünen-, SPD- und Linken-Abgeordneten unterstützten Habeck in der Ausschussitzung. Die Union hingegen fordert einen Untersuchungsausschuss, um Vorwürfe der Irreführung der Bevölkerung beim Atomausstieg zu klären. Habeck erklärte, dass er einem möglichen Untersuchungsausschuss gelassen entgegenblicke.

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