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Belastende Akten

Filz und Manipulation: Wie ein Grünen-Netzwerk beim Atomausstieg täuschte

Recherchen des Cicero belegen, wie ein Netzwerk von Grünen-Politikern und Anti-Atom-Ideologen manipulativ die Abschaltung der Kernkraftwerke durchsetzen wollte: gegen die Faktenlage und gegen die Vernunft. Eine „filzartige“ Clique in Grünen-Ministerien sabotierte Deutschland.

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Der Atomausstieg war über Jahre das Herzensprojekt der Grünen – und wurde schließlich umgesetzt. Während die Atomkraft global eine Renaissance erlebt, hat Deutschland seine letzten AKW, die zu den sichersten und zuverlässigsten der Welt zählen, mitten in einer Energiekrise stillgelegt. Für viele absolut unverständlich.

Wie lief der Entscheidungsprozess dazu ab? Was – und wer – trieb die Grünen Ministerien für Umwelt und für Wirtschaft, insbesondere letzteres, konkret an? Das Magazin Cicero forderte beim Wirtschaftsministerium Akteneinsicht – doch Habecks Behörde mauerte, wollte keine Auskünfte erteilen. Der Cicero klagte daraufhin auf Akteneinsicht. Mit Erfolg: Ein Richter befand, Habecks Geheimhaltung war rechtswidrig.

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In der Folge mussten die Dokumente herausgegeben werden. „Sie sind äußerst brisant, weil sich jetzt herausstellt, wie im Habeck-Ministerium getrickst und getäuscht wurde, um die Öffentlichkeit (aber auch den zuständigen Minister selbst) hinters Licht zu führen“, schreibt Alexander Marguier, Chefredakteur des Magazins. Redakteur Daniel Gräber arbeitete die Akten durch und dokumentierte dies in dem Artikel „Habecks Geheimakten: Wie die Grünen beim Atomausstieg getäuscht haben“.

Der deutsche Sonderweg muss „verteidigt werden“

Die Akten belegen, wie eine kleine grüne Clique im Führungsstab des BMWK Politik machte – gegen die Interessen Deutschlands, gegen die Faktenlage, und am Ende auch am eigenen Minister vorbei. Die Expertise der mit Steuergeld bezahlten Fachleute im eigenen Ministerium spielte kaum eine Rolle, schreibt der Cicero – meistens wurden sie gar nicht erst gefragt. Die von Grünen-Parteisoldaten durchsetzten Führungszirkel der Ministerien für Energie und Wirtschaft sowie des für nukleare Sicherheit zuständigen Umweltministeriums machten alle wesentlichen Schritte unter sich aus. Ihr Entschluss stand fest: Den Traum vom Atom-Ende endlich über die Ziellinie bringen, koste es, was es wolle. „Wenn die Fachreferate beider Ministerien doch mal ihre Einschätzung mitteilen durften, wurde diese meist übergangen – oder gezielt verfälscht. Wer stattdessen immer Gehör fand: die Partei und die Bundestagsfraktion der Grünen“, schreibt der Cicero.

Parteipolitische Interessen vor allem anderen: Das prägt den Entscheidungsprozess rund um den Atomausstieg und die Laufzeitverlängerungs-Debatte 2022. Schon in den gerichtlichen Verhandlungen zur Cicero-Klage argumentieren Ministerialbeamte, der totale Sonderweg des Atomausstieges müsse „zukünftig sowohl gesellschaftlich als auch gegenüber den internationalen und europäischen Partnern verteidigt werden“. Deswegen dürfe man die Akten nicht freigeben – „die Verhandlungspartner der Bundesregierung könnten der Bundesregierung – bei einer Offenlegung der Dokumente – die entwickelten Argumente entgegenhalten.“

Graichen und Co.: „filzartiges“ Grünen-Netzwerk manipulierte die Atom-Politik

Das Magazin schreibt über ein „dichtes, filzartiges Netzwerk“ von Grünen-Funktionären, das die deutsche Energiepolitik beherrsche. Mittendrin: Der ehemalige Habeck-Staatssekretär Patrick Graichen. Er gehörte, zusammen mit den Staatssekretären im Umweltministerium Stefan Tidow und Gerrit Niehaus zu den treibenden Kräften. Die grünen Staatssekretäre waren die zentralen Figuren im monatelangen Gezerre um die AKW-Laufzeitverlängerung. Sie tauschten sich ständig aus, sprachen sich scheinbar mehr miteinander ab als mit ihren Ministern. „Und sie waren sich von vornherein einig: Ein Abrücken vom
Atomausstieg darf es nicht geben. Fachliche Argumente, die dafürsprechen, sollten gar nicht erst bekannt werden“, schreibt der Cicero. Nicht einmal dem eigenen Minister.

Selbst vor direkter, wahrheitswidriger Manipulation schreckte die Clique nicht zurück. Aus den Akten geht zweifelsfrei hervor, dass Umwelt-Staatssekretär Niehaus einen Vermerk von Fachleuten einfach umformulierte und so in das Gegenteil verkehrte. Unter der Überschrift „Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke – Mit der nuklearen Sicherheit verträgliche Szenarien“ wurde darin ursprünglich dargelegt, was aus technischer Sicht möglich gewesen wäre. Die Verfasser, allesamt unpolitische Experten im Bundesumweltministerium, beschreiben einen Weiterbetrieb der damals noch laufenden Atomkraftwerke „über mehrere Jahre“ als „mit der Aufrechterhaltung der nuklearen Sicherheit vereinbar“.

Staatssekretär Niehaus bekam den Vermerk auf seinen Schreibtisch – und nahm elementare Änderungen daran vor. In der neuen Niehaus-Version fehlte plötzlich die Aussage, dass eine echte Laufzeitverlängerung mit neuen Brennstäben für mehrere Jahre sicherheitstechnisch möglich wäre. Stattdessen stand dort ganz oben und fett gedruckt: „Die Abteilung S (Nukleare Sicherheit, Strahlenschutz) kommt zu dem Ergebnis, dass die Verlängerung der Laufzeit der drei noch laufenden Atomkraftwerke über den gesetzlich festgelegten und planerisch zugrunde gelegten 31.12.2022 hinaus sicherheitstechnisch nicht vertretbar ist. (…) „Eine Laufzeitverlängerung ist aus Gründen der nuklearen Sicherheit abzulehnen.“

Atom-Debatte „den Stecker ziehen“ – auf Basis eines „grob falschen“ Papiers

Das war offenkundig eine gezielte Manipulation, eine Lüge – was sich auch daran zeigt, dass eine Laufzeitverlängerung ja am Ende doch beschlossen wurde, wenn auch nur für wenige Monate. Das Brisanteste daran: Offenbar wurde dieser von Falschinformationen geprägte Vermerk dem Wirtschaftsministerium geschickt – Robert Habeck bekam den wahren Vermerk wohl nie zu sehen und wurde von Staatssekretären manipuliert.

Umwelt-Staatssekretär Stefan Tidow schickte am 3.März den von Gerrit Niehaus manipulierten Vermerk ins Wirtschaftsministerium, an seinen Duzfreund Patrick Graichen. Graichen entwarf daraufhin einen fünfseitigen Vermerk zur „Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs“. Er kam darin zum politisch gewünschten Ergebnis: Nach „einer Abwägung von Nutzen und Risiken“ sei eine Laufzeitverlängerung nicht zu empfehlen. Der Text strotzte wohl vor Falschbehauptungen und Unwissen – selbst Niehaus schrieb seinem Chef Tidow daraufhin, dass der Text an vielen Stellen „grob falsch“ sei. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte Graichen seinen Vermerk bereits dem Minister geschickt. Habeck lobte daraufhin in einer Mail an Graichen und Tidow dieses „famose“ Papier und formulierte es kurzerhand zu einem Text für die Öffentlichkeit um: „weil ich glaube, man muss das erzählen“. Die Mail belegt, dass Habeck keine Ahnung hatte, hier mit falschen Informationen gefüttert worden zu sein – und legt nahe, dass diese sein Handeln prägten.

Habecks Leute bemühten sich noch um Schadensbegrenzung, am Ende wurde eine gekürzte und veränderte Version auf der Website des Ministeriums veröffentlicht. Damit, so dachte man innerhalb des Führungszirkels, sei die Atomkraftfrage ein für alle Mal beantwortet. „Dann ziehen wir der Debatte am Dienstag den Stecker und können uns danach auf andere konzentrieren“, schrieb ein Habeck-Mitarbeiter später.

Die umfangreichen Recherchen des Cicero belegen zweifelsfrei einen der größten Polit-Skandale der jüngeren Zeit: Wider besseres Wissen und aus purem, parteipolitisch-ideologischen Kalkül heraus versuchten Grünen-Politiker, eine für Deutschland fatale Entscheidung zu erzwingen. Am Ende sollte es anders kommen, als Bundeskanzler Olaf Scholz die Minister Habeck und Lemke anwies, einen „Streckbetrieb“ der drei verbliebenen Atomkraftwerke zu veranlassen. So hatten es die Fachleute, die man in den Kreisen grüner Filz-Beamter partout mundtot machen wollte, auch empfohlen.

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143 Kommentare

  • Hier würde ich mir staatsanwaltliche Ermittlungen wünschen, denn hier haben wir offenbar konkrete Verdachtsfälle strafbaren Handelns und nicht nur eine Vermutung, wie im Fall Krah.

    212
  • Es ist schon peinlich bis kriminell. Deutschland ist so korrupt wie die Bananenrepubliken, über die manch so gerne lästern. Was noch schlimmer ist: sowas fliegt auf, aber es hat keine Konsequenzen.

    176
  • Ich habe meine Zweifel, dass Habeck davon gar nichts gewusst hat. Er hat möglicherweise aber dafür gesorgt, dass man ihm nichts anhängen kann, damit er im Zweifelsfall weiter machen kann.
    Auf jeden Fall muss er jetzt darauf in irgendeiner Weise reagieren. Vermutlich kommt jetzt wieder ein Spruch wie „die Gerichte und der Cicero sind schuld.“
    Auf jeden Fall macht es Hoffnung, dass es immer wieder Presseorgane gibt, welche mit sehr viel Durchhaltevermögen und auch Geldeinsatz der Wahrheit zur Öffentlichkeit verhelfen.

    103
  • Wir brauchen Fackeln, Fackeln und Mistforken.

    89
  • Wie kann eine solche Gestalt, die die Bürger des Landes in dieser Weise belogen und betrogen hat, um seine widerliche grüne Ideologie durchzuprügeln, überhaupt Mitglied der Bundesregierung sein?

    69
  • Der Graichen-Clan wird immer noch fürstlich entlohnt durch unsere Steuergelder…Wo ist hier die Staatsanwaltschaft und der Hr. Haldenwang.
    In einem Rechtsstaat der gerne so hingestellt wird von unseren Altparteien,gilt eigentlich „Jeder (auch Politiker u. Reiche)sind vor dem Gesetz gleich“.

    55
  • Alles gegen Deutschland.

    48
  • Was wollt Ihr? Das ist mittlerweile das Land wo tarnen, täuschen und abkassieren die höchste Maxime ist.

    43
  • Harbeck -in seiner Blödheit- auch noch in Schutz zu nehmen ist absoluter Unsinn. Als Minister muss er wissen, dass er im Kreuzfeuer der Manipulation -von wem auch immer sie ausgeht- steht.

    37
  • Bin mal gespannt, wie und wann die ÖRR darüber berichten.

    28
  • Tricksen täuschen realitätsfremde Ideologien ohne Rücksicht auf Verluste durchprügeln die eigenen Bürger wo es nur geht bevormunden und abkassieren

    aber sich selbst als den barmherzigen Samariter darstellen der immer nur für Andere da ist sich fürs Gemeinwohl bis zur Selbstaufgabe aufopfert und grundsätzlich allwissend und in jeglicher Hinsicht unschuldig ist

    DAS SIND die Grünen unter Habek und die gesamte ÜBRIGE Ampelkoalition

    Lt meinem Eindruck waren Habek und die übrigen (H)Ampelkoalitionäre von Anfang an vollumfänglich in dem jetzt von Cicero genannten Sachverhalt involviert und in Kenntnis

    Ich selbst und hoffentlich etliche Andere schenken allen Bekundungen Beteuerungen Versprechen etc.. durch Habek und Co nicht mal ansatzweise jeglichen Glauben weil sich diese wie schon so oft als Luftnummer entpuppen

    Schon traurig wie das Land durch solche Leute wie Habek und Co systematisch an die Wand gefahren wird

  • „weil ich glaube, man muss das erzählen“ – einem Märchenonkel würdig, diese Formulierung. Die zeigt, für wieviel geistig minderbemittelt er seine Bürger hält, denen er eine Erzählung auftischen muss, damit es glaubwürdig erscheint. Und diesen „Erzählungen“ geht das deutsche Volk mindestens seit 2020 ununterbrochen auf den Leim. Schöne neue Welt!

  • …by the way. In allen Leitmedien war heute morgen diese Geschichte der Aufmacher. Nur bei NTV findet man nichts darüber, was viel darüber verrät, wo dieses Medium politisch steht.

    20
  • Ohne den Artikel gelesen zu haben.

    Wenn ein Wirtschaftsminister sagt Ukrainische AKW’s können weiterlaufen, Sie seien ja nun mal gebaut und unsere Monate später abschaltet.

    Genau da wusste ich, das ist kein Wirtschaftsminister, da ist was anderes im Spiel.

  • An der Titelzeile der WELT kann man sehen, wie die Hofschranzenmedien versuchen, die ganze Geschiche im Sinne Habecks zu drehen: „Habeck wurde beim Atomausstieg offenbar von seinen eigenen Leuten getäuscht“.

    15
  • Das alles, alles war absehbar und von der Grün-Roten Sekte und deren Unterstützer auch genau so angekündigt.
    Ich kleiner, steuerzahlender Depp muß dem ganzen zusehen und kann mit meiner Stimme dem Filz und diesen Verbrechern am Deutschen Volk kein Ende bereiten. Warum? Weil es noch viel mehr deutsche Deppen gibt als mich und die diesen Filz seit Jahren wählen und dafür auch noch auf der Straße demonstrieren. Ihr widert mich an!

  • Nützliche Idioten des WEF.
    Verfilzt bis zu den Haarwurzeln.
    Alles gelogen.
    Corona,Klimawandel,AfD-Theater alles nur Mittel zum Zweck,damit Deutschland vor die Hunde geht und den Abwicklern zum Nulltarif zum Fraß vorgeworfen werden kann.
    Habeck wusste und weiss alles.
    Scholz wusste und weiss alles.
    Die Ampel ist ein Konstrukt der Organisierten Kriminalität.
    Dafür gab es früher die höchstmögliche Strafe.

  • Habecks Rücktritt bitte sofort.

    13
  • Es wird einfach mit politischen Freunden u. Gefolgsleuten telefoniert „über die Lage“ u. im Plauderton werden leichthin Bemerkungen losgetan. „Das geht ja nun gar nicht.“ oder „Naja, Sie wissen schon, was von Ihnen erwartet wird.“ oder „Das ist ja klar, daß das anders gehandhabt werden muß.“ Kleine Bemerkungen u. schon setzt der vorauseilende Gehorsam ein. Da ist kein Befehl u. keine Anweisung nötig u. schriftlich schon mal gar nicht. Aber so funktioniert der politische Laden. Beispiel: Die Bauernproteste wurden bestimmten linksgrünen Kreisen zuviel, die Bevölkerung stand aber auf Seiten der Landwirte u. sogar die Spediteure wollten dabeisein. Und was passierte auf einmal? Überall Demos gegen Rechts. Wie aus dem Hut gezaubert verschwanden die Bauern aus dem Fernsehen und das Fensehen vermeldete, wie große Teile der Bevölkerung … blabla. Mich erinnerte das an das DDR-Fernsehen, wenn da zu hören war, das „der überwältigende Teil der Werktätigen die Entscheidung des ZK begrüßt.“

    13
  • Jetzt lese ich gerade die „Stellungnahmen“ anderer Politiker. UNERTRÄGLICH! CDU – Es war Merkels Entscheidung, wurde alles mitgetragen und später nicht revidiert. Aber jetzt die FDP: Man sei hintergangen worden! Hallo??? Der Cicero bekommt die Akten – wenn auch nur per Klage, aber die Ministerkollegen im selben Kabinett nicht??? Ich als FDP-ler würde die Klappe halten und mich leise verdrücken!

  • „Eine „filzartige“ Clique in Grünen-Ministerien sabotierte Deutschland“.

    Tun sie es denn nicht mehr?

  • Erst mal abwarten. Die nächsten Tage werden spannend. Respekt an Cicero.

  • Das hier wäre eine Aufgabe für den Verfassungsschutz und für die Staatsanwaltschaft, da ,durch konkretes Handeln und Betrügen, der deutsche Staat und die Demokratie angegriffen, seine wirtschaftliche Existenz und die seiner Bürger massiv geschädigt wurde und wird! Die Akteure gehören angeklagt, die Minister müssen zurücktreten. Ich persönlich glaube nicht, daß Habeck nicht bescheid wußte, es paßt zu eindeutig zu seinem Verhalten, siehe gewollte Zerstörung der Industrie. Selbst wenn…ein Minister, der sein Amt schon wieder nicht im Griff hat, muß die Konsequenzen ziehen!! Willy Brandt hat dies bei Guillaume getan…aber Politiker mit Anstand gibt es leider nicht mehr, sonst wären die demokratiezerstörenden Faeser, Paus, Lauterbach, Haldenwang und Baerbock schon weg!!

  • „Das war offenkundig eine gezielte Manipulation, eine Lüge …“

    Ich nenne das Aktenfälschung, wenn nicht gar Urkundenfälschung im Amt.
    Habeck als verantwortlicher Vorgesetzter muss Konsequenzen ziehen und zurücktreten – bzw. zurückgetreten werden.

    Übrigens ergeben sich hieraus nicht zu knappe Verdachtsmomente für Spionagetätigkeiten und ausländische Manipulationen für Deutschlands Energieversorgung.
    Im Falle eines Krieges der Supermächte ist die Energieversorgung Deutschlands Kriegsentscheidend.

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