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Kühlungsborn

Große Teile von CDU-Stadtverband treten aus Partei aus

18 Mitglieder der CDU Kühlungsborn, darunter fast der gesamte Vorstand, treten geschlossen aus – sie werfen der Partei vor, sich von ihren Grundwerten entfernt zu haben. Besonders kritisieren sie die Abkehr von der Schuldenbremse, das Klimaziel im Grundgesetz und fehlende Klarheit in der Migrationspolitik.

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Am Dienstag erklärten 18 Mitglieder der CDU Kühlungsborn, darunter nahezu der gesamte Stadtverbandsvorstand und die Fraktionsspitze, ihren sofortigen Austritt aus der Partei. In einem Schreiben begründen die mecklenburg-vorpommerischen Politiker ihren Weg. Die Partei habe sich von ihren einst tragenden Überzeugungen entfernt. „Jeder von uns ist aus bestimmten Überzeugungen und Grundwerten in die CDU eingetreten. Wenn jedoch grundlegende Punkte und rote Linien überschritten werden, die diese Werte zerstören, muss man zwangsläufig Konsequenzen ziehen.“

Besonders in der Kritik steht der Umgang mit der Schuldenbremse. Die Entscheidung, sie im Zuge der Koalitionsverhandlungen durch eine Grundgesetzänderung „faktisch“ aufzuheben, sehen die nunmehr Ex-Mitglieder als Bruch mit der „DNA“ der Union. Auch die Aufnahme des Klimaneutralitätsziels in die Verfassung sorgte für massive Kritik. Die Ex-CDUler argumentieren, dass „politische Zielsetzungen dieser Tragweite“ nicht in die Verfassung „gehören“.

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In der Migrationspolitik vermissen die Unterzeichner klare Impulse für eine Kurskorrektur. Man dankt für die Zusammenarbeit der vergangenen Jahre und wünscht der CDU „ein besseres Händchen, um eine weitere Austrittswelle innerhalb der CDU zu vermeiden.“

Bei der vergangenen Bundestagswahl, Ende Februar, gewann die AfD im mecklenburg-vorpommerischen Kühlungsborn mit 27,8 Prozent. Sie gewann fast 15 Prozentpunkte im Vergleich zu 2021 dazu. Trotz eines Zuwachses von 3,8 Prozentpunkten wurde die CDU, wie auch 2021, mit 23,1 Prozent Zweiter.

Besonders die Sozialdemokraten verloren dieses Jahr deutlich an Zustimmung. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021, wo die Partei noch in Kühlungsborn gewann, verlor man 2025 16,2 Prozentpunkte und kam schließlich auf knapp 17 Prozent und wurde nur noch Dritter. Die BSW holte aus dem Stand 11 Prozent.

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83 Kommentare

  • Das ist nur 18 Personen aufgefallen?!

    116
  • Ein kleiner Stadtverband der CDU macht das, was in der ganzen Partei Bundesweit geschehen sollte. Kein Protest, Kein Aufbegehren. Als hätte nie eine Wählertäuschung stattgefunden. Die Rest-CDU findet es gut wenn Gysi von der DDR schwärmen darf und Merz! Billion Schulden mit den alten Mehrheiten beschließt. Auch mit den Koalitionsverhandlungen scheinen die CDU Funktionäre zufrieden zu sein.

    178
  • Es gibt sie doch noch, Menschen mit Prinzipien, die sich nicht blind jedem Gehorsam einer Parteidisziplin unterwerfen. Das gibt Hoffnung und eröffnet den Weg unser Grundgesetz wieder einmal mit neuen Augen zu sehen. Denn darin steht nichts von einem Parteienstaat, sondern lediglich etwas von Mitwirkung der Parteien. Sollte sich diese Erkenntnis weiter durchsetzen, können wir diesen degenerierten Budenzauber endlich beenden und zu einem Leben mit natürlichem Verstand und Intelligenz zurückfinden. Aber dafür müssen viele mitmachen. Dann kann es schon morgen vorbei sein.
    Liebe Mitmenschen, ich appelliere an euch, lasst uns hier uns jetzt als Souverän Zeichen setzen. Wie es gehen kann zeigen uns die Konsequenten aus Kühlungsborn. Ihr habt ein Zeichen gesetzt. Danke dafür.

    109
  • Die komplette Basis sollte wegbrechen, dann stünde die Partei allein auf weiter Flur. Keiner mehr vor Ort; keiner macht mehr Wahlkampf; lonly hard im Ländle für die CDU.

    92
  • Für die meisten kann die Hütte nicht stark genug brennen, um zum Umdenken zu gelangen.

  • Eine Partei die gemeinsam mit den links-grün-roten Parteien an der Demokratie sägt hat keine Berechtigung mehr gewählt zu werden.

    103
  • Bitte lasst ihnen noch viele folgen. Dieses Desaster was die Parteispitze gerade abzieht, ist der CDU ünwürdig und muss umgehend angemessen quittiert werden!

    46
  • Westerwelle hatte recht gehabt mit der spätrömischen Dekadenz. Allerdings nicht bei den Hartz 4 Empfängern, sondern in der Politik!
    Einfach nur noch gruselig, das mit anzuschauen!

    63
  • Besser spät als nie. Wenigstens ein paar CDU Mitglieder haben Gewissen, Anstand und eine klare Linie. Verstehe zwar nicht wie die nach 2015 noch 10 Jahre durchhalten konnten, aber vielleicht ist es ja eine Ermutigung an andere, es ihnen gleich zu tun, das wäre so wichtig! Nur wenn die CDU deutlich geschwächt wird, kann der grüne Spuk im Lande beendet werden.

    71
  • Bitte viel mehr davon.

  • Bei schlechten Leuten kann man sich darauf verlassen, dass sie schlechte Arbeit machen. Wenn Merz mit dieser Partei fertig ist, wird er sie auf SPD-Niveau heruntergestutzt haben. So wie bei der SPD werden ihm nur die allerdümmsten Wähler bleiben, die immer noch glauben, sie wählen Helmut Kohl oder Helmut Schmidt.

    63
  • Die Revolution kommt von der Basis . . . da kommt etwas in Rutschen, das sich zu einer lebensgefährlichen Lawine für die CDU entwickeln wird,

    21
  • Die CDU hat seit Merkel immer mehr Bestandteile ihrer DNA über Bord geworfen und scheut sich mittlerweile nicht mal mehr, mit der Nachfolgepartei der SED gemeinsame Sache zu machen. Von Ludwig Erhardt und Helmut Kohl ist in dieser Merz CDU nicht mehr viel übrig geblieben.

    18
  • Ein großes Problem ist die Diskrepanz zwischen Lokalpolitik und Bundespolitik. In jeder Partei gibt es fähige Leute die etwas für die Menschen vor Ort machen, auch von den Grünen und Linken. Die Bürger wählen dann diese Personen und damit auch die Partei, welche aber im Bund eine völlig andere Politik verfolgt. Viele haben mit Politik wenig am Hut und sind durch Propaganda von ihrer Partei überzeugt. Das schüren von Angst und die Trägheit Stichwort ‚Ich habe die immer schon gewählt‘ fügen weiteres hinzu. Wo soll denn die Veränderung herkommen, wenn nicht aus Armut, Hunger und Krieg? Es ist schon seit Jahrzehnten traurig und frustrierend

  • wenigstens gibt es noch einige Leute die Charakter haben.
    Das es sowenige sind ist allerdings bezeichnend, es müsste doch eine massive Mitgliederflucht geben. Das was da geschieht, ist doch mit nichts was die CDU/CSU einst ausgemacht hat zu vereinbaren.

  • Gut so.

  • Die Blitzmerker haben also endlich mitbekommen, dass die Union seit etwa 2010 eine links-grüne Partei ist. Ich bin tief beeindruckt! Dennoch retten sie ihren letzten Rest an Selbstachtung, indem sie nun endlich austreten. Bravo!

  • Der Osten gehört der AfD und das ist gut so.

    18
  • Es macht ein wenig Hoffnungen, dass es doch noch Mandatsträger gibt die ihrem Gewissen und nicht dem Parteidiktat folgen.
    Mein nächster Urlaub geht an die Ostsee. Bravo

  • Chapeau!
    Dies Stadtverordneten haben ein Zeichen gesetzt, wie man heute so schön sagt.
    Endlich einmal das richtige Zeichen.

  • Es gibt doch noch Leute mit Ar… in der Hose. Und wieder muss der Osten zeigen, wie man sich wehrt!

  • Ist schon komisch, nicht wahr Herr merz, das selbst ihre Mitglieder sich verschaukelt vorkommen. Und ich hoffe weiterhin, dass noch viele Mitglieder dem Austritt Beispiel folgen werden.

  • Meine Gratulation an den Stadtrat, es gibt / gab doch tatsächlich in der CDU noch ein paar vernüftige und anständige Menschen.
    Hoffentlich war dass nur der Anfang und es werden weitere Hundertausende folgen und künftig AfD wählen !

  • Das ist erst der Anfang.
    Kommunalpolitiker haben immer das Ohr am Puls der Bürger. Sie bekommen Unzufriedenheit als erstes zu spüren und verlieren zuerst ihre Mandate in den Kommunen und Landkreisen, während die Mandatsträger auf den höheren Ebenen noch in ihren Machtebenen gefangen sind.

    Wandel beginnt niemals von oben, sondern immer von unten.
    Aber das heißt auch, dass sich oben erst etwas ändert, wenn auch dort die Mandatsplätze knapp werden, weil der Bürger sie nicht mehr wählt.

  • Im Stadtverband Kühlungsborn war mehr Moral vorhanden, als bei den 360.000 CDUlern im Rest der Republik! Bleibt abzuwarten, ob das die letzten Anständigen waren. Der Fisch fängt immer vom Kopf her an zu stinken! In dem Fall scheint mir der ganze Wal bereits ein übel stinkender Kadaver zu sein.

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