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Olympische Spiele

Imane Khelif gewinnt nächsten Kampf – Wirbel um Geburtsurkunde

Im Vorfeld des Viertelfinalkampfes war eine breite Debatte um Imane Khelif entbrannt: ist sie ein Mann oder eine Frau? Khelif boxte sich eine Runde weiter.

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Am Samstag konnte Imane Khelif auch ihren Viertelfinalkampf ohne Probleme gewinnen – die Debatte um ihr Geschlecht wird dadurch befeuert.

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Die algerische Boxerin Imane Khelif hat auch ihren Viertelfinalkampf gegen die Ungarin Anna Luca Hamori gewonnen. In allen drei Runden dominierte die 25-Jährige ihre 23-jährige Kontrahentin, die mit 1,75 Metern drei Zentimeter kleiner als Khelif ist und somit spürbare körperliche Nachteile hatte. Khelif setzte energischere Schläge und konnte sich letztlich mit fünf Wertungspunkten durchsetzen, während Hamori leer ausging.

Im Vorfeld des Kampfes tobte eine Diskussion um das Geschlecht von Khelif, weil diese trotz ihrer amtlichen Weiblichkeit XY-Chromosomen besitzt – ein genetisch männliches Merkmal. Die Algerierin hatte zwar schon an den Olympischen Spielen 2021 teilgenommen, war aber nach Geschlechtstests bei den Amateur-Weltmeisterschaften der International Boxing Association (IBA) 2022 und 2023 von IBA-Kämpfen ausgeschlossen worden.

Der Verband habe „separate und anerkannte Tests durchgeführt“, teilte die IBA in Pressemitteilungen – auch im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen – mit. Deren Ergebnisse hielt die IBA aber zunächst „vertraulich“. Am Freitag meldete sich jedoch der ehemalige Generalsekretär der IBA, István Kovács, zu Wort: „Die algerische Boxerin ist ein biologischer Mann“, erklärte der 53-Jährige gegenüber der ungarischen Zeitschrift Magyar Nemzet (Apollo News berichtete).

Kovács heizte damit die Debatte um das Geschlecht von Khelif weiter an. Auch seine Landsfrau Hamori hatte sich vor ihrem Kampf in Bildform zu der Diskussion geäußert. Auf Instagram soll die 23-Jährige ein KI-generiertes Bild veröffentlicht haben, das eine dünne Boxerin im Ring gegen einen muskulösen Boxer mit zwei Teufelshörnern darstellte. Hamori musste den Beitrag – möglicherweise auf Drängen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) – später löschen.

Der Kampf am Samstagnachmittag verlief währenddessen fair. Hamori zeigte sich sportlich und akzeptierte die Niederlage nach dem regulären Ende des Kampfes. Während der Begegnung wurde Khelif ab und zu für kleinere Unsauberkeiten ermahnt, alles in allem gab es aber keine Auffälligkeiten.

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Im letzten Kampf hatte Khelifs Gegnerin, die Italienerin Angela Carini, nach 46 Sekunden aufgegeben. Sie habe „noch nie so einen Schlag gespürt“, sagte sie später. Anschließend war die Debatte um das Geschlecht von Khelif entbrannt. Kurz vor dem Kampf gegen Hamori hatte The India Express in einem Bericht die Geburtsurkunde der 25-Jährigen offengelegt. Das IOC hatte immer darauf verwiesen, dass offizielle Dokumente Khelif als weiblich ausweisen würden.

Das ist auch bei der Geburtsurkunde der Fall, und trotzdem beinhaltet das Dokument fragwürdige Auffälligkeiten: Denn neben Khelifs Geburtsdatum ist hier ein weiteres Datum, das vermutlich den Ausstellungstag dokumentiert, vermerkt. Hier steht allerdings nicht 1999, sondern 2018. Das berichtet Nius. Kurioserweise unterscheidet sich die Formatierung der beiden Daten.

Am Dienstag tritt Khelif im olympischen Halbfinale der Gewichtsklasse 66 Kilogramm gegen die Thailänderin Janjaem Sunwannapheng an, die am Samstag eine starke Leistung gegen ihre türkische Kontrahentin zeigte und sich ebenfalls in einer Runde nach Punkten weiter boxen konnte.

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