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Geiselnahme am Hamburger Flughafen: Faesers Versagen bedroht unsere Sicherheit und Freiheit

Die Geiselnahme in Hamburg hielt Deutschland über 18 Stunden in Atem. Einem bewaffneten Mann gelang es mit nichts mehr als einem Auto auf das Rollfeld einzudringen. Zu verantworten hat dies einmal mehr Innenministerin Nancy Faeser.

Es ist Samstagabend, 20 Uhr: Salman E. rast mit einem Auto auf das Rollfeld des Flughafens in Hamburg. Zwei Molotowcocktails wirft er aus seinem Fenster und feuert mehrere Schüsse in die Luft ab. Der Mann türkischer Herkunft stoppte sein Fahrzeug unterhalb einer voll besetzten Maschine, die startbereit war, und forderte einen Flug in die Türkei. Als Geisel hielt er seine eigene vierjährige Tochter. 920 Polizisten, hierunter Spezialeinsatzkommandos, Hundeführer, Anti-Terror-Einheiten, Polizei-Psychologen, mehrere Einsatzhundertschaften und Scharfschützen aus insgesamt sieben Bundesländern waren im Einsatz.

Nun ist die Erleichterung groß. Nach über 18 nervenaufreibenden Stunden konnte die Geiselnahme beendet werden. Die vierjährige Tochter ist wieder in den Händen ihrer Mutter. Auch der Flugverkehr befindet sich wieder im Normalbetrieb. Und doch wirft der Vorfall Fragen auf. Hamburg ist wohl nur um Haaresbreite an einem Blutbad vorbeigeschrammt. Wie kann es sein, dass ein schwer bewaffneter Mann ohne größeren Widerstand auf das Rollfeld eines Flughafens gelangen und dann sogar noch unter einer voll besetzten Maschine parken konnte?

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Die Behörden sind „unfassbar naiv“

Der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt hat die Antwort parat. Flughafenbetreiber und die Behörden sind „unfassbar naiv“, so Großbongardt gegenüber dem Spiegel. Flughäfen seien seit Jahren ein bevorzugtes Anschlagsziel von Terroristen. Vor allem aber ist die Geiselnahme ein Versagen von Innenministerien Nancy Faeser. Die Luftsicherheit ist auf EU-Ebene geregelt und in der Umsetzung folglich Aufgabe des Innenministeriums. Um das Konzept der One-Stop-Security zu ermöglichen (Passagiere müssen beim Umsteigen innerhalb der Europäischen Union keine erneute Sicherheitskontrolle durchlaufen) gilt es entsprechende Sicherheitsstandards zu erfüllen. Hier sind zwar keine einheitlichen europäischen Normen festgeschrieben, jedoch müssen die Sicherheitsmaßnahmen den festgelegten Zielen entsprechen.

In vielen Punkten sei das Luftsicherheitsgesetz jedoch zu lasch, bemängelt etwa der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Heiko Teggatz. Der Flughafen in Hamburg sei da schon verhältnismäßig gut gesichert. „Die Sicherung des Geländes entspricht allen gesetzlichen Vorgaben und übertrifft diese größtenteils“, erklärt in diesem Zusammenhang eine Sprecherin des Hamburger Flughafens.

Faesers Versagen

Doch nicht sicher genug – und dafür hat es in den vergangenen Monaten zahlreiche Warnschüsse gegeben. In Berlin gelangten „Aktivisten“ der „Letzten Generation“ mit einem schlichten Bolzenschneider auf das Rollfeld. In Düsseldorf konnte die „Letzte Generation“ ebenfalls auf das Flughafengelände eindringen und den Flugverkehr über Stunden blockieren. Auf dem Flughafen in Sylt gab es eine Farbattacke auf einen Privatjet und ausgerechnet in Hamburg konnte die „Letzte Generation“ das Rollfeld blockieren.

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Von der Politik, allen voran von Nancy Faeser, wurden all diese Vorzeichen ignoriert. Nun wäre das Kind fast in den Brunnen gefallen und es wird Besserung gelobt. Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) sagte: „Natürlich ist ein solch schwerer Vorfall immer ein guter Anlass, noch mal die Sicherheitskonzepte zu überprüfen.“ Der Flughafenbetreiber in Hamburg erklärte, die Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen. Nur Nancy Faeser hat sich zu der Geiselnahme bisher noch nicht geäußert.

Das Ende der offenen Gesellschaft

Das Problem reicht jedoch weit über unzureichende Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen hinaus. Die offene Gesellschaft in Deutschland und in Europa wird von innen heraus ausgehöhlt. Extremisten nutzen die Freiheit des Westens gegen ihn. In Spanien kam es 2004 durch Al Quaida zu einem Anschlag auf Madrider Vorortzüge. In der Folge wurden selbst für Regionalfahrten strikte Sicherheitskontrollen eingeführt, die Kontrollen an Flughäfen ähneln. In Folge der Terrorattacke auf den Breitscheidplatz 2016 werden nahezu sämtliche Weihnachtsmärkte in Deutschland mit Bollern abgeriegelt.

Die Erosion der Sicherheit und Freiheit im öffentlichen Raum hat viel mit der Migrationspolitik der Vergangenheit zu tun. Während die Außengrenzen offen sind, müssen im Inneren immer schärfere Kontrollen eingerichtet werden. Die Mehrheitsbevölkerung wird den Folgen hilflos ausgesetzt. Am Ende steht der Verlust der Sicherheit und der Freiheit.

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