Hamburg
Gegen „Erdzerstörung“: Linksextreme verüben Brandanschlag auf Zugstrecke
Linksextreme bekennen sich zu einem Brandanschlag auf die Zugstrecke zwischen Hamburg und Berlin. Dabei spielte wohl auch Umweltaktivismus eine zentrale Rolle: Man wolle den „erdzerstörenden“ Kapitalismus angreifen, heißt es.
Zwischen Hamburg und Berlin waren am Freitagmorgen wegen Vandalismusschäden zahlreiche Fernverkehrszüge ausgefallen. Das teilte die Deutsche Bahn online mit. Als Grund für die Zugausfälle nennt die Hamburger Polizei Brandstiftung. In der vergangenen Nacht seien an drei Orten im Hamburger Stadtgebiet Kabelschächte an Bahnstrecken in Brand gesetzt worden.
Auf der Plattform „Indymedia“ haben sich Linksextremisten zu der Tat bekannt. Auf der Szene-Website wurde ein anonymes Schreiben veröffentlicht, in dem sich zu einem Anschlag auf die „kapitalistische Infrastruktur“ bekannt wird. „Einige Liter Benzin in den Kabelschächten an den Schienen sollten zu möglichst langfristigen Ausfällen oder Einschränkungen beim Transport von zum Beispiel im Zuge neokolonialer Ausbeutung und erdzerstörendem Extraktivismus beschafften Rohstoffen führen“, heißt es darin. Bei der Tat sollte es demnach um Streckenabschnitte gehen, „die nicht für den Personenverkehr genutzt werden“. Dennoch ist auch dieser stark von den Einschränkungen betroffen.
Rede vom „revolutionären Angriff“
Unter dem Motto „Switch off!“ spricht der Beitrag von „dezentrale[r] Sabotage kapitalistischer Infrastruktur“. „In Hamburg werden jährlich Millionen von Tonnen Waren und Rohstoffe umgeschlagen, die den Reichtum der Ausbeuter_innen des globalen Nordens zuungunsten des sogenannten globalen Südens mehren“, begründen die Angreifer ihren Anschlag. „Wir wollten hiermit eine reale Delle in diese Maschinerie setzen.“
„Hamburg ist eine kapitalistische Metropole, in der viele Handelsketten zusammenlaufen“, führen die Terroristen weiter aus. „Wenn wir den Kapitalismus abschaffen wollen, wieso nicht hier, bei der Infrastruktur, die ihn trägt, ansetzen? (…) Als Revolutionär_innen sehen wir uns hier in der Verantwortung den Reichtum des globalen Nordens anzugreifen.“
Die Hamburger Polizei hat bisher lediglich Kenntnis über das Schreiben bestätigt. Man gehe von einem politischen Motiv aus und suche nach Zeugen, heißt es.
Wie soll man das noch begreifen.
Die Bahn gehört zu den Staatsunternehmen und ist dem Kapitalismus kaum ausgesetzt und muss nicht wie ein freier Unternehmer handeln oder Preise festlegen.
Man kann nicht behaupten, dass die Bahn ein kapitalistisches Vorzeigeunternehmen ist.
Dieser Angriff ist vollkommen irre.