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Plötzlich will er den Islam „stoppen“

Früher Migrationsfan, jetzt Islamkritiker: Die bemerkenswerte Wende des Kardinals Marx

Kardinal Reinhard Marx war in der Vergangenheit vor allem für seine Pro-Migrations-Aussagen bekannt. Jetzt plötzlich attackiert der Bischof von München den Islam und erklärt: „Stoppt diese Religion!“

Es sind ungewohnte Töne vom bekanntesten deutschen Kardinal: Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, kritisiert nun islamische Geistliche scharf. Dem Focus sagte der Geistliche, er könne „keinen Dialog mit Vertretern einer Religion führen, die den Massenmord der Hamas rechtfertigen“.

Der Kardinal erinnerte an das „historische Treffen“ des Papstes mit dem Großscheich der Kairoer Al-Azhar-Universität im Februar 2019. Beide Seiten, erklärt Marx, hätten sich damals dazu verpflichtet, sich für eine friedliche Welt einzusetzen und sich auch klar gegen Gewalt und Terrorismus gewandt. „Und jetzt behauptet dieser Großimam, die Hamas führe einen Befreiungskrieg.“ Wenn eine Religion, so der Kardinal weiter, Gruppen wie die Hamas unterstütze, werde sie ein Teil des Problems. „Da kann ich nur sagen: Stoppt diese Religion!“

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Migrations-Claqueur: Früher klang Marx ganz anders

Stoppt diese Religion – eine so deutliche Ansage gegen den Islam zu machen, traut sich öffentlich kaum jemand, schon gar nicht aus den Reihen der Kirche. Gerade von Reinhard Marx überrascht das: Der Kardinal hat viele Jahre für die möglichst ungehinderte Aufnahme von vor allem muslimischen Migranten agitiert. Immer wieder war Marx mit Forderung nach mehr Migration in den Schlagzeilen. So forderte er in der Vergangenheit umfassenden Familiennachzug. In Zusammenarbeit mit der Migrations-Lobbygruppe „Pro Asyl“ schrieb der Kardinal sogar ein Buch: In „Warum wir Flüchtlinge schützen müssen“ warnt er vor „der von Hass und Unverstand geprägten Hetze gegen Flüchtlinge“ – und meinte damit bestimmt auch Äußerungen im Duktus seiner jüngsten Aussage zum Islam. Über Muslime sagte er 2016 noch: „Mich stört es, wenn Ängste geschürt werden und wenn wir etwa bei Muslimen nur über ihre Religion reden. (…) Viele von ihnen sind jung, suchen Arbeit und eine bessere Zukunft und schätzen im Übrigen durchaus unsere Werte. Deswegen sind ja viele gekommen.“ Es war auch Kardinal Marx, der auf dem Tempelberg vor der Al-Aqsa-Moschee ohne Not sein Kreuz ablegte und sich der islamischen Autorität unterwarf.

Offenbar brauchte es erst den Terrorangriff der Hamas und seine Relativierung oder Unterstützung selbst durch höchste Autoritäten des Islams, um beim Kardinal einen Sinneswandel zu bewirken – dabei ist die Haltung der islamischen Rechtsgelehrten und obersten Glaubensführer zum Terror schon lange bekannt. Bemerkenswert, dass ausgerechnet ein Mann des Glaubens davon so überrascht scheint.

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