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USA

„Frieden durch Stärke“: Trump ernennt Ex-Botschafter Richard Grenell zum Gesandten für Sondermissionen

Richard Grenell wurde von Trump zum Gesandten für Sondermissionen ernannt. Grenell war während Trumps erster Amtszeit US-Botschafter in Deutschland und scharfer Kritiker der Politik in Berlin.

Richard Grenell war während Trumps erster Amtszeit auch Sondergesandter für Serbien und Kosovo.

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Donald Trump hat seinen ehemaligen Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, zum Gesandten für Sondermissionen in seinem künftigen Kabinett ernannt. „Ric wird an einigen der heißesten Brennpunkte der Welt arbeiten, darunter Venezuela und Nordkorea“, schrieb der designierte Präsident auf der Online-Plattform Truth Social. „Ric wird weiterhin für Frieden durch Stärke kämpfen“, schrieb Trump weiter – Grenell werde Amerika immer an erste Stelle setzen. 

Während Trumps erster Amtszeit war Grenell von 2018 bis 2020 US-Botschafter in Deutschland. Während dieser Zeit forderte er unter anderem, dass die deutsche Regierung unter Merkel ihren finanziellen Beitrag zur NATO leisten solle, wie Welt berichtet. Da er Kritik offen und direkt äußerte, kamen aus der deutschen Opposition vereinzelt Forderungen, ihn zur „unerwünschten Person“ zu erklären, wie Spiegel schreibt. Außerdem setzte Grenell sich während seiner Zeit als Botschafter in Deutschland dafür ein, dass Deutschland seine Beziehungen zum Iran reduziere. 

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Kurz nachdem Trump 2018 den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran verkündet hatte, forderte Grenell auf X, dass deutsche Unternehmen, die im Iran Geschäfte machen, diese „sofort runterfahren“ sollen, wie Spiegel damals berichtete. Er forderte in einem Gastbeitrag für Welt, dass die Hisbollah in Deutschland verboten werden solle. 2019 enthüllte er im KZ Flossenbürg eine Gedenktafel für Dietrich Bonhoeffer, der dort hingerichtet worden war. Neben seiner Tätigkeit als US-Botschafter in Deutschland war Grenell während Trumps erster Amtszeit auch Sondergesandter für Serbien und Kosovo. 

Von Februar bis Mai 2020 war Grenell zusätzlich interimsweise Geheimdienstkoordiantor. Der Geheimdienstkoordinator ist auf Regierungsebene für die Koordinierung der achtzehn amerikanischen Nachrichtendienste wie FBI und CIA zuständig. Er berät den Präsidenten und den nationalen Sicherheitsrat in nachrichtendienstlichen Angelegenheiten und ist für das tägliche Briefing des Präsidenten über wichtige nationale Sicherheitsfragen verantwortlich.

Auch vor einigen Monaten äußerte Richard Grenell Kritik an der deutschen Regierung. Im September hatte die erste Fernsehdebatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump stattgefunden. Trump hatte in der Debatte die deutsche Energiepolitik als warnendes Beispiel verwendet. Daraufhin äußerte das deutsche Auswärtige Amt auf seinem englischsprachigen X-Account: „Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist voll funktionsfähig, mit mehr als 50 Prozent erneuerbaren Energien.“ 

Außerdem verkündete das Außenministerium in dem Tweet stolz: „Und wir schalten Kohle- und Atomkraftwerke ab – nicht ein.“ Verbunden wird das Ganze mit einer pikanten Attacke gegen Trump: „PS: Wir essen auch keine Katzen und Hunde“ – bezugnehmend auf eine Trump-Aussage, wonach illegale Einwanderer Haustiere gegessen haben sollen. Zahlreiche Beobachter fassten die Tweets als Einmischung in den US-Wahlkampf auf (Apollo News berichtete). Auch Richard Grenell sprach von Wahlbeeinflussung, wie der Spiegel schreibt.

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