Gesetzentwurf
Frankreich: Sex ohne explizite verbale Zustimmung könnte als Vergewaltigung zählen
Frankreich plant, das Strafrecht zu reformieren, um Sex ohne ausdrückliche Zustimmung als Vergewaltigung zu klassifizieren. Ein Gesetzentwurf von Justizminister Didier Migaud, der am Donnerstag in der Nationalversammlung beraten wird, verfolgt das Prinzip „Ja heißt Ja“.
In Frankreich könnte Sex ohne ausdrückliche Zustimmung künftig als Vergewaltigung gelten. Ein Gesetzentwurf von Justizminister Didier Migaud (Sozialistische Partei) sieht vor, das Prinzip „Ja heißt Ja“ im Strafrecht zu verankern. Die Nationalversammlung wird am Donnerstag über den Entwurf beraten, der eine umfassende Reform des Strafrechts zu sexueller Gewalt und Vergewaltigung vorsieht.
Präsident Emmanuel Macron hatte bereits im Frühjahr angekündigt, diese Gesetzesänderung bis Jahresende umzusetzen. Ursprünglich war die Verabschiedung des Gesetzes durch die vorgezogenen Parlamentswahlen verzögert worden. Nun treibt die neue Regierung unter Premierminister Michel Barnier das Vorhaben voran und will eine Abstimmung herbeiführen.
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Begründet wird das Gesetz auch mit einigen Gewaltakten. Im September sorgte der Mord an einer 19-jährigen Studentin in Paris für Entsetzen. Der mutmaßliche Täter, ein Marokkaner, war bereits 2019 wegen Vergewaltigung verurteilt worden und hätte abgeschoben werden müssen.
Zusätzlich erhitzte der Fall Dominique Pelicot die öffentliche Debatte. Der Angeklagte soll seine Ex-Frau Gisèle über fast ein Jahrzehnt hinweg systematisch betäubt und vergewaltigt sowie anderen Männern zur Vergewaltigung überlassen haben. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Höchststrafe von 20 Jahren.
Frankreich schließt sich damit einer europäischen Bewegung an. Länder wie Schweden, Spanien, Griechenland und Dänemark haben in den vergangenen Jahren ähnliche Reformen umgesetzt. Dänemark etwa erklärte 2020 Sex ohne Zustimmung ausdrücklich zur Vergewaltigung. In einigen Fällen empfehlen Juristen hier sogar schriftliche Vereinbarungen, um die beiderseitige Zustimmung zu dokumentieren. Die Gesetze sorgten für scharfe Kritik, von einem Generalverdacht und einer Umkehr der Beweislast ist die Rede. Wie genau dieses Gesetz bei der Bestrafung in Fällen schwerer Vergewaltigung helfen soll, ist ebenfalls fraglich.
Völlig losgelöst von der Realität. Es ist schlimm, dass das Frauen passiert. Die Gesellschaft muss Frauen schützen. Solche Gesetze sind jedoch kein Schutz, kein Täter interessiert sich dafür. Ein Täter weiß, dass es eine Straftat ist. Ich lese nur immer, dass die Töter mit leichten Strafen auf Bewährung davon kommen. Kritik daran wird stärker bestraft.
„…empfehlen Juristen hier sogar schriftliche Vereinbarungen…“
Womöglich in mehrfacher Ausfertigung und notariell beglaubigt?
Ich komme nicht umhin: Die Welt wird immer verrückter! Kaum auszuhalten.
„Begründet wird das Gesetz auch mit einigen Gewaltakten.“ — Das ist wirklich der Gipfel. Als ob so ein notgeiler Täter sich davon abschrecken ließe. Die Weltfremdheit dieser Politiker-Generation ist schon beachtlich.
Der Staat (hier mal wieder in F) mischt sich in immer intimere Bereiche ein, die ihn nichts angehen. Und immer mehr Bürokratie.
Zukünftig werden also alle, die gerade Lust aufeinander haben, erst mal ein Formular ausfüllen und unterschreiben, um später nicht als Vergewaltiger angeklagt zu werden. Wie romantisch. Da vergeht einem doch alles …
Ach so, damit will man der Alterung der Gesellschaft entgegen wirken. Wie clever.
Da gibt es doch sicher bald ein Formblatt.
Am besten so machen wie die Schweden: Vertrag vor jedem Verkehr – und diesen Vertrag dann sicher verwahren, am besten in einer Blockchain.