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Teuerung

Fünf Prozent mehr pro Jahr: Immobilienpreise steigen rapide

Die Immobilienpreise haben im dritten Quartal erneut spürbar zugelegt – aufs Jahr hochgerechnet um fünf Prozent. Hält dieser Teuerungstrend an, werden bereits in zwei Jahren bundesweit neue Allzeithochs erreicht, warnt das Institut für Weltwirtschaft Kiel.

„Modernes Wohnviertel“ entlang der Toulouser Allee in Düsseldorf, wo die Preise besonders angezogen haben. (IMAGO/Jochen Tack)

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Die Kosten für Wohneigentum steigen weiter an. Laut einer Erhebung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) war im dritten Quartal dieses Jahres eine deutliche Verteuerung zu beobachten: Zwischen Juli und September erhöhten sich die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorquartal um durchschnittlich 1,2 Prozent, während Einfamilienhäuser um 1,3 Prozent teurer wurden. Annualisiert – also hochgerechnet aufs Jahr – entspricht das einer Steigerungsrate von etwa fünf Prozent.

Besonders hoch sind die Immobilienpreise in den Metropolen – und auch dort legen sie im Quartalsvergleich deutlich zu: in Düsseldorf um 1,6 Prozent, in Leipzig um 1,0 Prozent und in Stuttgart um 0,6 Prozent. In Leipzig wurde damit sogar das bisherige Rekordniveau überschritten. Knapp ein Prozent liegen die Preise in der größten Stadt Sachsens über dem bisherigen Höchststand des Immobilienbooms Mitte 2022.

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Im bundesweiten Durchschnitt liegt das Preisniveau immer noch unter den Spitzenwerten von 2022 – bei Eigentumswohnungen um rund zehn Prozent, bei Einfamilienhäusern um etwa zwölf Prozent. Damals reagierten die Zentralbanken auf den Anstieg der Verbraucherpreise mit Zinserhöhungen, was die Immobilienpreise dämpfte. Angesichts der sich aktuell abzeichnenden Preisanstiege rechnen die Experten jedoch damit, dass 2027 bundesweit neue Höchststände auf dem Immobilienmarkt erreicht werden. „Bei Fortsetzung der Steigerungsraten des aktuellen Quartals würden die Immobilienpreise erst Ende 2027 ein neues Allzeithoch erreichen“, prognostizieren die IfW-Forscher.

Hintergrund des erneut an Fahrt gewinnenden Aufwärtstrends bei den Immobilienpreisen ist die hohe Nachfrage nach Wohnraum – unter anderem infolge der lockeren Geldpolitik und der ungebremsten Zuwanderung. Diese trifft auf ein stagnierendes Angebot und treibt dadurch die Preise in die Höhe. Seit Jahren ist die Zahl der Neubauten in Deutschland rückläufig. Vor allem die letzte Bundesregierung hat es versäumt, ausreichend neue Wohnkapazitäten zu schaffen.

Trotz des ehrgeizigen Ziels der Ampel-Koalition, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu errichten – was sogar im Koalitionsvertrag festgehalten wurde – blieb die tatsächliche Bautätigkeit deutlich hinter den Versprechen zurück. So wurden im Jahr 2022 rund 295.000 neue Wohnungen fertiggestellt, 2023 etwa 294.000 und 2024 nur noch rund 252.000.

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Auch unter der neuen schwarz-roten Regierung dürfte sich daran kaum etwas ändern. Für 2025 erwarten Prognosen lediglich 235.000 fertiggestellte Wohnungen, bevor die Zahl im Jahr 2026 voraussichtlich unter die Marke von 200.000 fällt: Experten gehen davon aus, dass im kommenden Jahr nur noch rund 175.000 Wohnungen fertiggestellt werden – das wären über 40 Prozent weniger als 2022. Die Wohnkrise, die in der Bundesrepublik vorherrscht, droht sich immer weiter zu verschärfen.

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9 Kommentare

  • Die Wirtschaft bricht weg !
    Die Dominosteine fallen in alle Richtungen !
    Mit Verzögerung folgen die Immobilien Werte !

  • Die sparen sich ein Polster an, für den bevorstehenden Lastenausgleich.

  • Wer kann das bezahlen, wer hat so viel Geld?
    Schön für‘s Finanzamt – Erbschaftsteuer ….
    Die neue Bauministerin und der Finanzminister klatschen sich Beifall. Gut gemaat…

  • Mir kommt diese Meldung komisch vor. Warum vergleichen die nicht mit dem Quartal des Vorjahres? Das „Annualisieren“ ist doch ohne Aussagewert. Nebenbei ist dann von einer Wertminderung seit 2022 in Höhe von 10 bzw. 12 % die Rede. Und da dürfte die Inflation, die es auch seit 2022 gab, noch nicht mal mit drin sein.

    Das IfW Kiel ist so politiknah wie nur irgendwas. Angenommen also, die vollen aus irgendeinem Grund den Immo-Markt „schönreden“ – warum tun die das?

  • Frau Geywitz gab 400.000 Domizile unter dem Motto „bezahlbares Wohnen“ als Richtschnur vor, mit ernüchternder Bilanz. Frau Hubertz wird es nun richten, sie macht ja gerne ein paar selbstbeklatschende TikTok-Streifen. Man muss abwarten, am Ende werden sicher wieder ein paar Luftschlösser gebaut sein

  • Wer soll den neuen Wohnraum bezahlen, wenn es kein eingewiesener Flüchtling ist?

    Wer soll dienWohnräume bauen, wenn es keine Bauarbeiter gibt?

    Hätten Merz und Klingbeil nicht eine Billion Euro an Schulden aufgenommen, gäbe es für den kleinen Mann andere Zinskonditionen.

    Alles in allem kann sich der Bürger von billigem Wohnraum verabschieden.

    Und wenn der nächste Krisenherd einen weiteren Zustrom nach Deutschland auslöst, dann ist ohnehin Land noch schneller unter!

  • Überbevölkerung rein – Preise hoch.

    Bizarre Unglaublichkeiten der Ökonomie.

  • Merz wird schon dafür sorgen, dass rechtzeitig enteignet wird.

  • Aber wir haben doch jetzt den Bau-Turbo und den Entfall der DIN für Dachrinnen, Steckdosenanzahl. Dann werden die Butzen doch in Booster-Turbo-Geschwindigkeit entstehen und somit billiger. Außerdem hat dass dann kommende Überangebot keinen Stellplatz mehr pro Butze und dass findet dann reißend Abnehmer!
    Alles bestens von erfahrenen hellen Top-Expertenden organisiert. Haleluja an alle Follower der Exhibitionismusvideoclips mit den Selfies der Koryphäenden.!

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