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Ziel 2035

„Finanzierung ist nicht sichergestellt“ – Potsdams Wärmewende droht zu scheitern

Potsdam wollte bis 2035 die Wärmewende vollzogen haben, 10 Jahre früher als die Bundesregierung es fordert. Das ambitionierte Projekt droht nun daran zu scheitern, dass der Stadt das Geld fehlt – wie ein Großteil der anderen Kommunen ist Potsdam schon jetzt hoch verschuldet.

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Für Kommunen ist die Wärmewende kaum umsetzbar - sie sind zu großen Teilen schon jetzt hoch verschuldet

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Die Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam hat ein ambitioniertes Ziel: Bereits 2035 wollte die Stadt die Wärmewende vollzogen haben, 10 Jahre vor dem Ziel der Bundesregierung. Doch dieser Plan für die rund 190.000 Einwohner zählende Stadt droht zu scheitern. Denn die für die Umsetzung hauptsächlich zuständigen Stadtwerke Potsdams benötigen für die Wärmewende 620 Millionen Euro zusätzlich bis 2035 – Geld, das man nicht hat.

Hinzu kommt, dass die Stadtwerke in den nächsten Jahren weitere Investitionen wie beispielsweise 330 Millionen Euro in das Wasser- und Abwassernetz sowie 233 Millionen Euro in das Stromnetz tätigen müssen. Bis 2035 kommen somit 2,1 Milliarden Euro Investitionen von Seiten der Stadtwerke hinzu. Aus diesem Grund muss die Stadt ihre Projekte priorisieren, und die Erfüllung der Wärmewende weit vor dem Zieljahr der Bundesregierung, die erst 2045 die Wärmewende vollzogen haben möchte, wird aufgeschoben“.

Die Stadtverordnetenversammlung in Potsdam hatte in der vergangenen Legislaturperiode beschlossen, die Wärmewende schon 2035 umsetzen zu wollen. „Wir scheitern an der Gesamtheit der Kosten in der Kürze der Zeit. Wir überfordern uns gerade“, zitiert die Märkische Allgemeine den Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert. Man habe das beschlossen, „ohne dass die Kosten klar sind.

Geld fehlt an allen Enden

Sollte die Stadtverordnetenversammlung an ihren Zielen festhalten, müsste Potsdam an anderen Stellen sparen beziehungsweise Investitionen in die Zukunft verlagern. Der Potsdamer Haushalt, der ein Volumen von rund einer Milliarde Euro pro Jahr hat, ist schon seit Jahren nicht ausgeglichen. Die Stadt plant für das Jahr 2025 mit einem neuen Rekorddefizit von 155 Millionen Euro.

In Anbetracht der finanziellen Situation und der hohen Kosten, die in den nächsten Jahren auf die Stadtwerke zukommen, wird auch überlegt, die Verkehrswende bei den städtischen Verkehrsbetrieben zu verschieben. Der Umstieg auf Elektrobusse, der teure Umbaumaßnahmen am Betriebshof nach sich zieht, könnte verschoben werden, indem man die aktuell bestehenden Dieselbusse länger nutzt.

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Das Beispiel Potsdam zeigt, dass die von der Ampelregierung beschlossene Wärmewende für Kommunen in der Regel nicht umsetzbar ist. Ein Großteil der Kommunen in Deutschland ist schon jetzt hoch verschuldet. Ende 2022 summierten sich die Schulden aller Kommunen auf 313,9 Milliarden Euro. Mit der Wärmewende dürften noch einige Milliarden hinzukommen.

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25 Kommentare

  • Das ist halt so, wenn man von der Realität umstellt ist.

  • Das ist sinnbildlich für alle Projekte, die aus Habecks Ministerium kommen – zu teuer, schlecht gemacht und einfach nicht finanzierbar. Ich frage mich, wann die Leute merken, dass diese Regierung unrealistische Ziele hat und es klüger wäre, diesen Zielen nicht zu folgen, sondern sich davon zu distanzieren oder einfach abzuwarten. Ein gutes Beispiel ist unsere Autoindustrie, die in den Keller geht und ihre Kernkompetenzen zerstört, um den grün-woken Wahnsinn unserer Regierung umzusetzen. Das zeigt, dass zu viel Regierungstreue schadet.

  • Die Weltrettung scheitert am Geld. Man fasst es nicht. Der heilige Robert vom Orden der Erleuchteten würde sagen: Es ist doch nur Geld.

    • Jau! Warum das Geld nicht dirket verbrennen, dann haben wir immerhin noch etwas Wärme… 🤪

  • Deutschlandzerstörendes Handeln durch die Politik scheint das ganze Geld aufzufressen.

  • Das Ergebnis, dass diese unsägliche Wende, finanziell nicht zu stemmen ist, haben echte Experten schon ausgerechnet. Ist wie bei Corona, auf wirkliche Experten, also die mit Fachkenntnis und faktenbasierten Hinweisen, hört man, zum Leid der Bürger nicht. Die geht so weit, dass Habeck sogar Gutachten zum Atomausstieg manipuliert haben soll, zum Schaden des Landes.
    Und wie sagte Baerbock doch in einem ehrlichen Moment, sinngemäß: „egal was meine Wähler denken“. Das Zitat hat sie im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg geäußert. So wie sie agiert scheint das aber auf alle Bereiche zuzutreffen.

    • So ist es. Trotzdem trottet die Schafherde der Ampel hinterher oder erhofft sich von dem Gaukler Merz Besserung.

  • Überdehnung und Überschätzung der eigenen Fähigkeiten – das gab es bereits in sehr dunklen Zeiten der deutschen Geschichte, von denen sich theatralisch zu distanzieren zur DNA des juste milieu gehört.

  • Wir können live den vielen Ideologen beim Scheitern zuschauen; seien wir ein wenig dankbar für den Live-Geschichtsunterricht.
    Und auch dem Zerfall der Macht der Medien und Parteien inclusive ihrer Propaganda.
    Die realen Bedingungen werden es früher oder später überall ans Licht bringen, was für ein Schmutz hinter alle den Lügen steckt, mit denen sie das Volk überziehen.
    Die verfallene Infrastruktur lässt sich nach Dresden z.B. nicht mehr wie bisher zudecken; die Brückenprobleme sind seit Jahrzehnten bekannt. Hatte selbst vor Jahren einmal eine Panne auf einer A45 Autobahnbrücke und habe mir die beim Warten auf den Pannendienst hinter der Leitplanke mal genauer angeschaut. Ich war ziemlich erschrocken, denn schon für mich als Laien war klar, das die Brücke baufällig ist, so zerbröselt sah sie schon an der Oberfläche aus.
    So viel Popcorn beim Zusehen kann man gar nicht essen, was da aktuell alles zum Scheitern verurteilt ist.

  • Dieser Plan, das gesamte Leben der Gesellschaft auf Elektroenergie umstellen zu wollen, wird nicht nur am Geld scheitern, sondern auch an der Lebenswirklichkeit.

    Machbar wäre er sowieso nur mit grundlastfähigem Atomstrom. Dennoch ist es unklug, nur auf eine einzige Energieart für alles zu setzen. Eine Mischung aus verschiedenen Heizungs- und Antriebsarten ist immer sicherer und weniger störanfällig als das Setzen auf eine Karte.

    Hätte man alles so gelassen wie es war!

    • das ist ja der witz an dem ganzen.
      die buerger , am liebsten europaweit, sollen auf eine einzige energieart gelenkt werden.
      nur durch diese totale abhaengigkeit kann der staat sie anschliessend jederzeit quasi *an und ausknipsen*, ihr komplettes alltagsverhalten steuern.

      • Genau. Deshalb betreibt man auch den Niedergang des ländlichen Raumes. Man will die Menschen in die Metropolen zwingen, denn auf dem Land ist man relativ autark. Dann wird man aber auch ganz schnell zum „völkischen Siedler“, nur weil man dörfliches Miteinander pflegt, sein Gemüse selbst anbaut und einen Holzofen besitzt. Vor 40 Jahren waren es die Grünen, die alte Höfe kauften und auf Kommune machten.

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        • nicht ohne grund werden weltweit, aber auch ganz besonders in allen EU laendern die beruehmten smart cities aus dem boden gestampft.
          auch moskau bildet da keine ausnahme.
          so faengt es an.

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  • Das Wärmeplanungsgesetz blockiert sämtliche Ressourcen an Personal, an Material und an Finanzen, bei 10.800 Kommunen, davon 2.500 Städten, bei Energieversorgern, bei Stadtwerken.
    Diejenigen, die sich dort um die Netze kümmern, ihre Netze planen, kennen, diese instand halten und neu bauen, werden durch die völlig losgelöste und sinnfreie von Bündnis90/Die Grünen initiierten Gesetze und Verordnungen aus Berlin blockiert.
    Und Subsidiarität, wer bestellt, bezahlt, war gestern!
    Bezahlen tun es Energiekunden und Steuerzahler!
    Fazit: Die Durchführung der Wärmeplanung ist ein Generationenprojekt und kann niemals ein Schnellschuss Grünlackierter Ideologen sein.
    Das Gesetz kann unverzüglich weg! Das regelt der technische Fortschritt in den nächsten 30 Jahren!

    • Jetzt wird erstmal das Gasnetz geschrottet. Danach gibt es dann eh nur eine Richtung.

  • „Wärmewende“ Das Unwort des Jahres und so dämlich wie die Propagandisten.
    Es sei denn die meinen Kalt ist das neue Warm.

  • Och, und die berühmten Anwohner der Stadt können nicht helfen ihre Vorgaben umzusetzen? Verstehe ich nicht.

  • In Habecks geheimen Online-Shop gibt es Natur Unterwäsche die bis Minus 30 Grad warm halten sollen.
    Das ist die Klimaneutrale WärmeWende.

    • Gibt es dort auch „Heiße Luft“ zu kaufen?
      Nach meiner Beobachtung der Verkäufe seit 8.12.2021 muss das der Verkaufsschlager des Shops sein.
      Und die Steckdose, woraus der Strom kommt?
      Und die Energie, die soviel kostet wie die Kugel Eis?

  • Ach! (Loriot)

  • „Wärmeende“ ist der richtige Name. Ein ideotologisches Irrsinnsprojekt, also Niveau BRD voll erreicht.

    Fragen wir doch mal warum die Kommunen so verschuldet sind, wo das Geld immer landet? Irgendwas mit Fütterung linker Parasiten über das A-Sozialsystem + Invasoren?

  • Sorry, kein Mitleid mehr übrig.

  • Dann möge Potsdam sich weiter verschulden, Brandenburg und der Bund stehen bestimmt als Bürgen zur Verfügung. Auf lokaler Ebene gibt es soweit ich weiß keine Schuldenbremse.

  • Hauptsache alle Innenstadtparkplätze für Autos, die der Stadt ja Geld in die Kasse spülen würden, werden zugunsten von überdimensionierten teuren Blumentopfen und unnötigen Fahrradspuren geopfert. Also kann es dem Potsdamer Stadtsäckel so schlecht nicht gehen. Das kommt dabei heraus wenn in der Politik die Ideologen das Sagen haben…

  • Hauptsache es ist Demogeld für Demos gegen Rechts da.^^

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